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Dunkle Wolken über der Deutschen Bank

Die Aktie der Deutschen Bank gab am Freitag zwischenzeitlich um fünf Prozent nach.

(Foto: dpa)

Börsenturbulenzen Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank stehen massiv unter Druck

Am Donnerstag erwischte es die Commerzbank, am Freitag die Deutsche Bank: Investoren wenden sich ab. Daran ist nicht nur der Zollstreit mit den USA schuld.
23.03.2018 - 13:28 Uhr 7 Kommentare

Frankfurt Es sind keine guten Tage für die beiden größten deutschen Banken: Trotz des Börsengangs ihrer Fondstochter DWS ist die Aktie der Deutschen Bank am Freitag um bis zu fünf Prozent abgerutscht. Zwischenzeitlich kostete sie nur noch 11,04 Euro. Es ist der tiefste Stand seit der Vertrauenskrise im Herbst 2016.

In den Abwärtssog gerieten auch Titel der Commerzbank. Sie verloren zwischenzeitlich mehr als zwei Prozent und notierten zuletzt bei ebenfalls gut elf Euro, nachdem sie am Donnerstag sogar sechs Prozent eingebüßt hatten.

Die Aktien der Deutschen Bank waren Schlusslicht im Dax, der zwischenzeitlich gut zwei Prozent nachgab und unter die Marke von 12.000 Punkten rutschte.

Dabei steht das Geschäftsmodell der Deutschen Bank zusehends in der Kritik. Finanzvorstand James von Moltke hatte am Mittwoch vor Belastungen im Investmentbanking im ersten Quartal gewarnt.

Die Zweifel der Investoren über die Strategie der Deutschen Bank sind groß, was sich auch darin zeigte, dass der Aktienkurs am Freitag den dritten Tag in Folge deutlich sinkt. Seit Jahresbeginn ist er um rund 30 Prozent gefallen.

Vorstandschef John Cryan will die Bank zwar verschlanken, hält aber wie seine Vorgänger an der Konzentration auf das Investmentbanking fest. In dieser Sparte brechen allerdings die Einnahmen immer stärker weg. In der Paradedisziplin der Bank, dem Handel mit Anleihen, Devisen und Derivaten, haben sich die Erträge seit dem Jahr 2011 auf 4,4 Milliarden Euro quasi halbiert.

Einige Analysten befürchten angesichts der strategischen Herausforderung, in der das größte deutsche Geldhaus steckt, weitere deutliche Kursverluste. So sagt Andrew Coombs, Analyst des US-Finanzriesen Citi, einen Einbruch auf 8,60 Euro voraus – das wäre noch deutlich unter dem Rekordtief von September 2016. Damals war die Aktie bis auf etwa 9,40 Euro gefallen.

„Man muss sich Sorgen machen. Das Geschäft läuft nicht so, wie die Bank es vor einem Jahr bei der Kapitalerhöhung angekündigt hat“, sagte ein Großinvestor, der bei Deutscher Bank und Commerzbank investiert ist.

Der Börsengang der DWS sei zwar ein Erfolg, aber auch er verwies auf Zweifel, ob das Geschäftsmodell der Deutschen Bank funktioniere. „Das Management steht massiv unter Druck. Es muss zeigen, dass die Strategie aufgeht. Man hat nicht unendlich Zeit.“

Die Lage sei indes nicht so brenzlig wie im Herbst 2016, findet der Investor. „Da sind wir definitiv nicht.“ Damals fürchteten einige Aktionäre wegen einer drohenden 14-Milliarden-Dollar-Strafe der US-Behörden eine Schieflage der Bank - und die Aktie sank erstmals unter zehn Euro.

Am Ende fiel die Strafe in den USA dann deutlich geringer aus und die Deutsche Bank stärkte mit einer Kapitalerhöhung ihren Sicherheitspuffer. „Aber die Aktionäre wollen jetzt einen Return sehen“, betont der Investor.

Um die Commerzbank, deren Aktien am Donnerstag auch kräftig eingebrochen waren, macht er sich dagegen keine Sorgen. Das Papier sei im Sog der Deutschen Bank und wegen einer Analystenstudie von Kepler Cheuvreux abgestürzt.

„Zudem ist die Commerzbank-Aktie zuletzt gut gelaufen - und bei der Bewertung ist die Lage jetzt etwas angespannter. Aber die Commerzbank macht ein solides Geschäft.“ Das Institut sei mir seiner Strategie auf dem richtigen Weg.

Die Börsen gerieten am Freitag europaweit unter Druck, etliche Bankaktien gaben nach. Angesichts der Strafzölle, die US-Präsident Donald Trump plant, fürchten Investoren die Folgen eines Handelskrieges für die Weltwirtschaft.

Zwar befreit Trump die EU vorerst von Strafzöllen auf Stahl und Aluminium. Doch auch ein Handelsstreit zwischen den USA und China dürfte große Auswirkungen haben.

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7 Kommentare zu "Börsenturbulenzen: Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank stehen massiv unter Druck"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Sandra Navidi die Augenweide de Handelsblattes hat mit Ihren Erkenntnissen mir wieder einmal mein Wochenende gerettet.
    Nur das auf und ab ist des Investors Rabatt am Besten vom .Derivaten-Pack, das hängt dem Anleger auf dem Sack. Nun ist das so, kennt der Investor das Derivat, kennt er auch auch den Aktienkurs. Wir Finken schauen erst danach, denn niemals verliert der Derivaten-Fink, erst die Wette, dann der Kurs, so verdient das Finken-Pack Ha Ha Ha was hab ich jetzt am Sack, ein Deriva , es war das Pack.

  • @ Helmut Metz, Sie gehören wahrscheinlich zu den wenigen Menschen, die was von der
    Deflationsmechanik verstehen. Auslöser dieser Mechanik sind immer überwältigende
    Verschulden. Hier möchte ich auf den genialen Paul C. Martin verweisen, der diese
    auslösenden Momente in seinen Büchern für die Menschheit festgehalten hat. Allerdings,
    denke ich selbst, das wir vor der großen Deflation noch eine inflationäre Phase bekommen.
    Die Windräder und Solarmodule verstellen den Blick. Öl ist kostbar und knapp. Die
    Preisdrückung kann nicht durchhalten werden. Das Zeug verteuert sich wieder. Die CPI
    steigen und die Notenbanken müssen dagegen halten. Dann bricht der Schuldenturm
    zusammen. Natürlich können sie auch Blindekuh spielen. Aber ein finaler Zusammen-
    bruch ist nicht vermeidbar. Mr. Market macht nämlich die Zinsen. Eine Rückkehr zu
    einem Zinsnormal, wird zur Gretchenfrage. Zinserhöhungen lassen die Vermögenswerte
    schmelzen. Die Frage ist, kommen sie früher oder später in einer finalen Katastrophe.

  • (Fortsetzung)

    -> Also auch im Mikrokosmos hier können Sie erkennen, dass momentan NAHEZU ALLE Asset-Klassen im Preis sinken. Das hat nichts mit einem Handelsstreit oder dem amerikanischen Präsidenten zu tun, sondern das ist DEFLATION, und zwar eigentliche Deflation = GELDMENGENKONTRAKTION.

    Auch die keynesianischen bzw. monetaristischen Makroklempner erkennen Deflation. Also ist sie gewollt. Warum?
    Denken Sie an meinen früheren Nickname hier: INFLATE OR DIE.
    Wieso inflationieren die Makroklempner nich? Weil sie vor etwas Angst haben? Was ist das? ;-)
    Geht die Deflation weiter, dann kommt es früher oder später zwangsläufig zum Deleveraging:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Deleveraging
    Auch bei systemrelevanten Großbanken wie hier der Commerzbank und der DB.

    -> Die Makroklempner werden also ziemlich bald die Deflation beenden müssen - oder sie werden untergehen.

  • MIKROÖKONOMIE beschäftigt sich definitionsgemäß mit dem Verhalten einzelner Wirtschaftssubjekte. Tatsächlich müssen die heutigen ökonomischen Hauptströmungen (Keynesianer und Monetaristen), welche die Wirtschaft "lenken", jedoch zwangsläufig auf diesem Gebiet versagen: sie betrachten entweder gar nicht oder nur unzureichend die kleinste Einheit der Mikroökonomie: DAS HANDELNDE INDIVIDUUM:

    >> “All rational action is in the first place individual action. Only the individual thinks. Only the individual reasons. Only the individual acts.”
    (Alles rationale Handeln ist zunächst individuelles Handeln. Nur das Individuum denkt. Nur das Individuum ist vernünftig. Und nur das Individuum handelt.") <<
    - Ludwig von Mises -

    Beobachtet man aufmerksam bloß das Handeln der Menschen im Mikrokosmos der Kommentatoren hier im Kommentarbereich, was fällt (mir) auf?
    - Der Baron (v. Fink) schreibt nicht mehr. Das kann natürlich mehrere Ursachen haben. Er liest das HB nicht mehr, er hat keine Lust mehr zu schreiben usw. Aber auch ein Investmentgenie wie er hat im Moment Probleme: seine mit außerordentlicher Kenntnis ausgewählten Aktien-Schnäppchen performen nicht mehr. Er wird seine Positionen - mit viel Arbeit und möglicherweise auch Frust - absichern müssen. Da kann einem die Lust am Schreiben eben auch vergehen. ;-)
    - Die Krypto-Enthusiasten hier sind nun auch alles andere als enthusiastisch. Nichts mehr mit "Bitcoin wird die neue Weltwährung." usw. Sie stellen sich zurecht die Frage: Wieso performen die mit einer so revolutionären Technologie ausgestatteten Kryptowährungen auf einmal nicht mehr?
    - Von den Immo-Gläubigen hier hat man auch schon seit längerem keine Jubelschreie mehr vernommen.
    - Und ich selber schaue traurig auf meinen momentanen Lieblingsrohstoff Palladium, der auch überhaupt nicht mehr voran kommt.

  • Vor allem die Investmentbanker der Deutschen Bank erhalten allein als Boni 2,3 Mrd Euro, das sind 10 Prozent des Unternehmeswertes. Also gehört in 10 Jahren die Bank nicht mehr den Aktionären, sondern den unfähigen Investmentbankern! Kursziel NULL Euro!
    Kein Wunder, dass alle verkaufen! Cryan wollte aufräumen, Boni kürzen, statt dessen Boni zahlen bei Verlust. Die Aktionäre erhalten eine Dividende von 11 Cent pro Aktie, die Mitarbeiter über 1 Euro pro Aktie - allein Boni. Schwachsinnige Unternehmenspolitik, die Cryan betreibt!

  • Seit langer Zeit sehe ich bei der DB etwas, was man nicht verstehen kann. Wenn es zu
    Skandalen kommt, heißt es, die Händler der DB hätten was verbrochen. Wie das? Sind die
    Händler dort eine eigene Seilschaft, die möglicherweise vorwiegend zum eigenen Wohl
    anschafft und die miesen Geschäfte der DB anlastet? No, no, no, da ist was grundsätzliches
    nicht in Ordnung und zwar seit vielen Jahren schon. Immer denkt man, mit einer neuen
    Spitze wird da aufgeräumt. Jetzt denke ich, die können das gar nicht. Die Bank ist in der Hand
    von dubiosen Personen, die jede Aufarbeitung und die Konsequenzen daraus abwehren
    kann. Sie wissen was, das wir nicht wissen und das niemand wissen darf.

  • BÖRSENTURBULENZEN
    Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank stehen massiv unter Druck
    Am Donnerstag erwischte es die Commerzbank, am Freitag die Deutsche Bank: Investoren wenden sich ab. Daran ist nicht nur der Zollstreit mit den USA schuld.

    ....................

    Bei der COMMERZBANK ist der DEUTSCHER STAAT MIT DARAN SCHULDIG !

    WENN MAN MEHR ALS 20% BETEILIGUNG HATTE, DANN RÄUMT MAN AUF UND KÜNDIGT CHEFS DIE NICHTS NACH VORNE BEWEGEN !

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