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Boni gedeckelt Europas Banker bekommen mehr Grundgehalt

Die Europäische Union hat Bonuszahlungen für Manager auf höchstens das Doppelte des Grundgehalts gedeckelt. Also erhöhen viele europäische Banken einfach das Grundgehalt. Experten kritisieren die Entwicklung.
07.07.2015 - 15:43 Uhr Kommentieren
Die meisten Manager erhalten zu ihrem Grundgehalt eine erfolgsabhängige Bonuszahlung – im Investment-Banking bisher nicht selten das Vier- oder Fünffache davon. Quelle: dpa
Grundgehalt plus Bonus

Die meisten Manager erhalten zu ihrem Grundgehalt eine erfolgsabhängige Bonuszahlung – im Investment-Banking bisher nicht selten das Vier- oder Fünffache davon.

(Foto: dpa)

Frankfurt Weniger Boni, mehr Grundgehalt: Viele Banken in Europa reagieren einer Umfrage zufolge auf die verschärfte Regulierung mit einem höheren Fix-Anteil an der Gesamtvergütung. Die Europäische Union (EU) deckelt die leistungsabhängigen Extra-Zahlungen seit diesem Jahr auf die Höhe des jährlichen Grundgehalts, mit Zustimmung der Aktionäre dürfen sie maximal das Doppelte erreichen.

In einigen Bereichen des Investmentbanking wie dem Handel erreichen die Boni bisher das Vier- oder Fünffache des festen Gehalts. 38 Prozent der Banken in Europa sichern ihren Führungskräften daher einen größeren Teil des Gehalts fest zu, wie aus einer Umfrage der Unternehmensberatung Mercer hervorgeht, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Viele Institute haben Angst, ihre Leistungsträger an die US-Konkurrenz zu verlieren, wenn ihnen zu hohe finanzielle Einbußen drohen. Sie hatten vergeblich argumentiert, dass eine Begrenzung der Boni ihnen zu wenig Flexibilität gebe, auf schlechte Zeiten im Investmentbanking zu reagieren. Mercer-Vergütungsexperte Bernd Thomaszik kritisierte die Entwicklung: „Damit wird die Verbindung zwischen Vergütung und nachhaltiger Performance geschwächt.“

Diese Banken-Bosse sind nicht mehr gefragt
Antony Jenkins
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Die Bankenbranche in Europa befindet sich im Umbruch. Antony Jenkins ist nicht der erste Vorstandsvorsitzende, der seinen Posten räumen muss. In vielen anderen europäischen Geldhäusern werden ebenfalls neue Namensschilder und Visitenkarten für neue CEOs gedruckt. Nachfolgend finden Sie eine Liste von Bankenchefs, deren Managementfunktion im laufenden Jahr nicht mehr gefragt war.

(Foto: AFP)
Anshu Jain und Jürgen Fitschen
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Anshu Jain (li.) hat seinen Posten als Co-Chef der Deutschen Bank bereits Ende Juni 2015 geräumt. Jürgen Fitschen wird nur noch bis Mai 2016 die deutsche Großbank an der Seite von Jain-Nachfolger John Cryan führen.

(Foto: Reuters)
Brady Dougan
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Die Schweizer Investmentbank Credit Suisse hat im März diesen Jahres beschlossen ihren CEO Brady Dougan (rechts) durch Tidjane Thiam zu ersetzen. Der Amerikaner Dougan hatte die Bank seit 2007 geführt. Thiam war zuvor Chef der britischen Versicherung Prudential.

(Foto: Reuters)
David Walker
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In Großbritannien ersetzt John McFarlane seit April den ehemaligen Barclays-Verwaltungsratschef David Walker. McFarlane soll wie bei der Deutschen Bank helfen, nach einer Serie von Skandalen einen Kulturwandel innerhalb der Bank zu vollziehen.

(Foto: dpa)
Peter Sands
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Sinkende Einnahmen und ein schwacher Aktienkurs ist dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden von Standard Chartered, Peter Sands (im Bild), zum Verhängnis geworden. Für neuen Schwung soll Bill Winters sorgen, der früher Co-Chef der Investmentbank-Sparte bei der US-Großbank JP Morgan war.

(Foto: dpa)
Philip Hampton
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Philip Hamptons Zeit als Chefaufseher der Royal Bank of Scotland war ebenfalls nicht von Erfolg gekennzeichnet. Am 1. September wird Hampton daher seinen Platz für Howard Davies räumen. Davies soll die sich mehrheitlich in staatlicher Hand befindende RBS wieder in die Gewinnzone führen. Dazu soll nach mehrjährigen Verlusten vor allem das Investmentbanking verkleinert werden.

(Foto: dpa)
Jean-Paul Chifflet
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Nach fünf Jahren bei der französischen Credit Agricole geht Jean-Paul Chifflet mit 65 Jahren in Rente. Seine Nachfolge trat am 20. Mai Philippe Brassac an.

(Foto: Reuters)

Zugleich versucht die Finanzbranche, ihren Mitarbeitern aber Anreize für ein langfristig erfolgreiches Handeln zu setzen, wie es in der Studie heißt: 86 Prozent der Banken und Versicherer zahlen Boni zum Teil erst mit drei oder vier Jahren Verzögerung aus, wenn sich die Folgen absehen lassen. In den USA seien es nur 42 Prozent.

Bei fast allen Banken und drei von vier Versicherern orientieren sich die Boni inzwischen nicht mehr nur an der Erfüllung finanzieller Ziele. „Dadurch wird der Fokus von einem kurzfristig gewinn- und damit auch oft risikoorientierten Handeln zu einem nachhaltigeren Geschäftsmodell bewegt“, sagte Thomaszik.

  • rtr
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