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Bonitätsnote Ratingagentur Fitch gibt Deutscher Bank einen positiven Ausblick

Die Ratingagentur würdigt mit dem Schritt die Fortschritte bei der Restrukturierung des Instituts. Die Bank kann nun auf ein besseres Rating hoffen.
25.01.2021 - 16:18 Uhr Kommentieren
Der Finanzvorstand der Deutschen Bank zeigte sich intern erfreut über den positiven Ausblick der Ratingagentur Fitch. Quelle: AFP
James von Moltke

Der Finanzvorstand der Deutschen Bank zeigte sich intern erfreut über den positiven Ausblick der Ratingagentur Fitch.

(Foto: AFP)

Frankfurt Lange waren die im Vergleich zu Rivalen relativ schlechten Bonitätsnoten der Deutschen Bank ein Problem für die Geschäfte des Instituts. Doch allmählich fassen die Ratingagenturen wieder mehr Vertrauen in das Institut und seine Strategie.

Jüngstes Beispiel ist die Ratingagentur Fitch. Zwar beließen die Bonitätswächter am Montag das Langfrist-Rating des Geldhauses bei „BBB“, doch den Ausblick verbesserten sie direkt von „negativ“ auf „positiv“.

Für die Deutsche Bank ist jede positive Änderung ihres Ratings eine gute Nachricht. Zum einen beeinflusst das Rating das Standing einer Bank am Kapitalmarkt, zum anderen hat es Auswirkungen auf die Refinanzierungskosten. Außerdem dürfen manche Geschäftspartner mit einer Bank nur dann Geschäfte machen, wenn diese eine gewisse Mindestnote im Rating hat.

Fitch begründete den besseren Ausblick damit, dass die Bank Fortschritte bei ihrem Restrukturierungsprozess mache. „Dazu zählt, dass sie bei den Kosten den Kurs gehalten hat, um ihre kurz- und langfristigen Ziele zu erreichen, dass sie Bereiche abseits des Kerngeschäfts zurückgefahren hat, ohne dass die Erträge in der Kernbank darunter gelitten hätten, und dass sie dabei ihre Kapitalausstattung stets auf ausreichendem Niveau oberhalb der eigenen Ziele gehalten hat“, schreibt die Ratingagentur.

Die Erträge aus dem Investmentbanking stuft die Ratingagentur zumindest teilweise als nachhaltig ein. Fitch führt den Anstieg unter anderem auf institutsspezifische Faktoren wie geringere Refinanzierungskosten und auf die klaren strategischen Ansagen der Bank zurück, welche Geschäfte sie im Investmentbanking fortführt. Dass sich die rekordverdächtigen Investmentbanking-Erträge des Jahres 2020 in gleicher Höhe wiederholen lassen, zweifelt Fitch allerdings an.

Umdenkprozess nach guten Neunmonatszahlen

Mit einem positiven Ausblick signalisieren Ratingagenturen, dass sie eine Ratingverbesserung für wahrscheinlicher halten als eine Herabstufung. Abhängig von den vorherrschenden ökonomischen Bedingungen und weiteren Fortschritten der Bank bei ihrem strategischen Umbau könnte das Rating „innerhalb der nächsten 18 Monate heraufgestuft“ werden, heißt es in der Fitch-Mitteilung.

Fest auf eine Heraufstufung verlassen kann sich das Institut aber nicht. „Gegenwärtig ist eine Heraufstufung nicht garantiert, da die Bank noch immer einen herausfordernden Weg vor sich hat, um ihre Umsatz- und Kostenziele zu erreichen“, warnte Fitch.

Gemessen an der Vergangenheit ist der neue Ausblick aber auf jeden Fall ein Fortschritt. Immerhin hatte Fitch erst im Sommer 2019 das Rating der Bank gesenkt – und noch im März prüfte die Agentur aktiv eine weitere Verschlechterung der Bonitätsnote.

Die Neunmonatszahlen 2020 des Instituts scheinen nun einen Umdenkprozess ausgelöst zu haben. Denn die Ratingagentur Moody’s hatte den Ausblick im November 2020 von „negativ“ immerhin auf „stabil“ verbessert. Mit der Note „A3“ stuft Moody’s die Bank allerdings ohnehin besser als die Konkurrenz ein.

Nur die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) scheint der Entwicklung des Instituts noch nicht recht zu trauen. Sie hatte den Ausblick für die Bank im April 2020 wegen der wirtschaftlichen Folgen auf „negativ“ gesenkt.

Finanzvorstand zeigt sich erfreut

Die interne Freude über das Fitch-Urteil ist groß. „Wir freuen uns, dass unsere erheblichen Fortschritte zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten von einer der führenden Ratingagenturen anerkannt werden“, sagte Finanzvorstand James von Moltke in einem internen Memo, das dem Handelsblatt vorliegt.

Er bezog sich dabei auf die Ausblicke von Fitch und Moody’s. „Nachdem wir unseren Transformationsplan sechs Quartale lang diszipliniert umgesetzt haben, bestätigt uns die Entscheidung von Fitch darin, weiter entschlossen auf nachhaltige Profitabilität hinzuarbeiten, was unserer Meinung nach zu besseren Ratings führen dürfte.“

Neben den Ratings beeinflussen auch die Risikoprämien am Kreditderivatemarkt die Refinanzierungskosten einer Bank. Allerdings verzeichnet das Institut auch auf diesem Gebiet Fortschritte. Nachdem die Risikoprämien lange Zeit deutlich über denen wichtiger Wettbewerber handelten, liegen sie mittlerweile nur noch geringfügig über denen von Credit Suisse oder von US-Investmentbanken wie Goldman Sachs und Morgan Stanley.

Mehr: Verkauften die Investmentbanker ungeeignete Produkte? Deutsche Bank leitet interne Untersuchung ein

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