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Brandbrief an Deutsche Bank Fitschen kritisiert Leck bei Bafin-Brief als „kriminell“

Die Veröffentlichung eines Brandbriefs der Finanzaufsicht Bafin versetzte die Deutsche Bank Anfang der Woche in Aufregung. Jetzt reagiert auch Co-Chef Jürgen Fitschen – und lässt juristische Schritte prüfen.
10.01.2014 - 14:16 Uhr 18 Kommentare
Jürgen Fitschen erregt sich über die Veröffentlichung des Bafin-Brandbriefs: Das Informations-Leck sei ein „krimineller“ Vorgang. Quelle: Reuters

Jürgen Fitschen erregt sich über die Veröffentlichung des Bafin-Brandbriefs: Das Informations-Leck sei ein „krimineller“ Vorgang.

(Foto: Reuters)

Frankfurt Die Veröffentlichung eines Brandbriefs der deutschen Finanzaufsicht Bafin zur Libor-Affäre erzürnt Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen. Auf dem Neujahrsempfang des Finanzinstituts in Hannover bezeichnete Fitschen das Informations-Leck als „kriminellen“ Vorgang, wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (HAZ) am Freitag berichtete.

Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte in seiner jüngsten Ausgabe aus einem vertraulichen Bericht der Bafin zitiert. Demnach habe der Vorstand um Fitschen und Anshu Jain die Affäre um manipulierte Zinssätze nicht angemessen aufgearbeitet.

„Als neuer Vorstand haben Sie zwar einen Kulturwandel angekündigt“, zitierte das Magazin aus dem an die Deutsche Bank gerichteten Bericht. „Im vorliegenden Fall entsteht jedoch der Eindruck, dass Sie klare Konsequenzen, insbesondere personeller Art, nicht gezogen haben.“ Fitschen bezeichnete den „Spiegel“-Bericht als „irreführend“, wie ein Sprecher am Freitag bestätigte. Die Auszüge aus dem Brief an die Bank seien aus dem Zusammenhang gerissen worden. Der „HAZ“ zufolge sagte Fitschen, die Bank prüfe wegen der Indiskretion auch rechtliche Schritte. „Der Spiegel“ und die Bafin wollten sich dazu nicht äußern.

Fitschen forderte die Besucher des Empfangs auf, „sich nicht von den Schlagzeilen beeindrucken zu lassen“. Die Bank habe aus Exzessen der Vergangenheit ihre Schlüsse gezogen und arbeite daran, verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen. „Wir werden uns von diesem Kurs nicht abbringen lassen.“

Fitschen, der auch Präsident des deutschen Bankenverbandes ist, hatte sich in den vergangenen Monaten häufiger heftig gegen Kritik an der Branche und an der Bank selbst gewährt. Unter anderem hatte er sich einen Schlagabtausch mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble geliefert.

Bafin hat erweiterten Vorstand im Auge
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18 Kommentare zu "Brandbrief an Deutsche Bank: Fitschen kritisiert Leck bei Bafin-Brief als „kriminell“"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • " Die Indiskretionen boomen, seit Bankchef Jürgen Fitschen den obersten Chef der Bafin - Finanzminister Wolfgang Schäuble - attackierte. Für Schäuble gilt nun mal: Er verzeiht alles und vergisst nichts."

    Im heutigen MorgenBriefing des Handelsblatts schreibt es obiges.

    "Er verzeiht alles und vergisst nichts." Wer die Personalien Schäuble verfolgt, erkennt die "feine" Ironi in dieser Aussage. Es wäre vielleicht ein guter Vorschlag die Beiträge besser zu kennzeichnen. Was sind Nachtrichten und was erfolgt im Vorgriff auf einen Büttenvortrag für die anstehende Kampagne?

    Es scheint bezeichnend zu sein, wie hier agiert wird, wie hier Fakten lediglich noch ähnlich aber nicht mehr gleich erscheinen. Das Problem dürfte da zu suchen sein, wo seitens der Bürger gegenüber allen Parteien größtes Misstrauen entgegen gebracht werden muss. Ein Vorbehalt, der auf allen Seiten (im Vertrauen auf einen Rechtsstaat) nicht aufkommen darf, ist nicht hinnehmbar. Verlangt "brutalst" mögliche Aufklärung, verlangt den Rücktritt aller Beteiligten.

    Frau Merkel ist gefordert.

    Vielleicht macht es auch Sinn in Bezug auf die jüngsten Veröffentlichungen zur Person des Luxemburgers Juncker auch seinen erklärten Freund, Herrn Schäuble, und dessen gut durchblutetes Gesicht, vor diesem Hintergrund näher zu analysieren. Vielleicht gibt es auch keinen Zusammenhang, würde aber viele seiner Äußerungen und Handhabungen kausal erklären.

  • @th235

    Wieso damals im Mittelalter?! WIR befinden uns doch mitten drin!! :-)

  • Tja, so ist es wenn Pack sich schlägt und verträgt :)

    Einer schiebt dem anderen die Schuld zu. Wer war zuerst...das Huhn oder das Ei? Die Bankenlobby oder der Politiker, der die ganzen Betrügereien erst mittels Gesetz ermöglicht hatte?

    Fragen über Fragen ;-)

  • J. Fitichen mit seiner Bank hat genug "Dreck am Stecken".
    Ein großteil der Rückstellungen (s.o.) beruht mehr auf
    krimminelle Handlungen als auf Streitfälle. Dieser Herr
    bezeichnet das Informations-Loch als krimminelles Vorgehen.
    Da gehört schon eine Portion "Frechheit" dazu. Fitichen
    und Jain sollten schnellstens gefeuert werden; aber ohne
    Abfindung.

  • @ wird frau menken noch zum "deutschen snowden", da sollten wohl leute, deren hirn wahrscheinlich scho nekrose a_la_la_lolle_ kokskoko aufweist aufpassen, sonnst verlange ich hier nicht nur dinge wie neurotomographien von diesen zombies - hirnmassenabnahme is sicher scho bei einigen messbar -... hellhörig werden und aufpassen - sonst werden hier beobachter so richtige sauer! nicht mit jedem läßt sich .... mit mir nicht!

  • Tja, als ob die Bafin wirklich was aufdecken könnte - ich meine was bedeutsames :) Die Kasperln sind doch dumm wie Brot und darauf angewiesen, dass sie Tipps erhalten - sonst geht bei denen gar nichts. Ich selbst kenne schon wieder einen Fall von Manipulationen und mach mir die ganze Zeit den Spass zu "messen", wie lange die brauchen... und? Genau! Seit Jahren nichts. Der Vorstand ist schon zu 20 Tagen Haftantritt oder Bußgeldzahlung verknackt worden - und? Genau! Bafin: Fehlanzeige. Der ist schon nicht entlastet bei der Vorgängerfirma rausgeschmissen worden...Und so ist das immer und dann noch mit dem Zeigefinger wedeln wollen (Bafin). Wie ätzend ist das denn? Man muss die wie einen jungen Hund voll reindrücken - sonst merken die nichts. Und außerdem muss doch ganz klar gesehen werden, dass die Bafin, im Interesse der Großen, doch seit Jahren die kleineren Mitanbieter systematisch kaputt gemacht haben. Nun - da kein ernsthafte Wettbewerber mehr da ist, geht das Kind halt gegen seine eigene Eltern los. Finde, wir sollten diese nichtsbringenden Institutionen wieder abschaffen uund zwar schnell!!!

  • Kriminell ist das, was bei der Deutschen Bank passiert ist. Das muss aufgeklärt werden.
    Der "Brandbrief" ist mehr Öffentlichkeitsarbeit, denn die Öffentlichkeit hat ein Interesse an Aufklärung und Verbannung der Schuldigen bis auf höchste Ebene.
    Aber, da bei der Deutschen Bank schon immer alles "Peanuts" waren, wird man versuchen, das kriminelle Vorgehen der Deutschen Bank im Libor-Skandals herunterzuspielen und lediglich Bauernopfer bringen.
    Warum ist Herr Fitschen so nervös?

  • "Die Veröffentlichung eines Brandbriefs der Finanzaufsicht Bafin versetzte die Deutsche Bank Anfang der Woche in Aufregung. Jetzt reagiert auch Co-Chef Jürgen Fitschen – und lässt juristische Schritte prüfen."

    Man muss zwei verschiedene Punkte säuberlich von einander trennen.

    Das eine ist der Vorwurf der BaFin. Da muss sie gewiss noch nachlegen.

    Und der zweite Punkt ist die Verletzung von Dienstgeheimnissen und letztlich auch das eigene Organisationsverschuldengegenüber der neuen Präsidentin. Diese Vorschrift gilt nicht nur für andere, sondern auch für ihren eigenen Beritt. Wir können uns also auf eine Schlacht mit offenem Visier einstellen.

    Bei dieser Schlacht scheinen vordergründig eindeutige Feldvorteile bei den Oberen der Deutschen Bank zu liegen. Doch sie sollten stets mit dem Rücken an der Wand stehen. "Schnell kann da seitens der BaFin ein Messer in den Rücken gerammt werden."

    Eine Abberufung ist möglich. Der anschließende Rechtsstreit endet irgendwann, wenn sich schon lange keiner mehr für einen ehemaligen Vorstand interessiert.

    Bereiten wir uns also auf einen schmutzigen Kampf vor. Ein Zurück scheint es beiderseits jetzt nicht mehr zu geben. Zusehr hat die BaFin den Vorstand der Deutschen Bank beschmutzt.

    Ein Risiko der Deutschen Bank-Vorstände in diesem letzt genannten Punkt ist nicht zu erkennen. Diese Schlacht wird ausschließlich auf feindlichem Terrain ausgetragen und es wird zu Opfern auf Seiten der BaFin kommen. Bauernopfer sind dagegen auszuschließen. Der Bundesfinanzminster kann sich schon auf die Suche nach Nachfolgern machen. Er sollte dabei seine Fehler wiederum fortsetzen.

  • Tja, so ist das, wenn "Informationen" durchsickern...

    Leo Kirch läßt grüßen....

  • Zitat: "Die Bafin kann als eines ihrer schärfsten Schwerter Vorstandsmitglieder von Banken abberufen. Das gilt allerdings nur für die oberste Führungsebene und nicht etwa für den erweiterten Vorstand der Deutschen Bank."

    Das ist so nicht ganz richtig! Man kann einer Bank auch einfach die nötigen Genehmigungen entziehen, wenn die nötigen Voraussetzungen nicht mehr erfüllt sind, wie beispielsweise die Zuverlässigkeit, etc.!

    Wir haben eigentlich eine ganze gute gesetzliche Handhabe gegen das "merkwürdige Verhalten geldgieriger Banken" in Deutschland. Man müsste Recht und Gesetz nur mal wieder anwenden und sich nicht von einer "Systemrelevanz" beeindrucken lassen!

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