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Briten-Referendum Europas Banker fürchten „Brexit“ mehr als „Grexit“

In Grexit mag ein zwar großes, doch im Ganzen beherrschbares Risiko sein – aber ein Brexit? Zumindest europäische Banker fürchten sich stärker vor letzterem. Auf einen griechischen Austritt sei man gut vorbereitet.
25.06.2015 - 17:22 Uhr Kommentieren
Müssten sich europäische Banker zwischen einem Grexit und einem Brexit entscheiden: Sie würden ersteres wählen. Quelle: dpa
Eins weniger?

Müssten sich europäische Banker zwischen einem Grexit und einem Brexit entscheiden: Sie würden ersteres wählen.

(Foto: dpa)

Frankfurt Ein EU-Austritt Großbritanniens schreckt die europäischen Banker deutlich mehr als ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro. „Die Frage, ob Großbritannien in Europa bleiben wird, ist viel wichtiger als die Frage, ob Griechenland im Euro bleibt“, sagte Commerzbank-Chef Martin Blessing am Donnerstag auf dem Europatreffen des Internationalen Bankenverbandes IIF in Frankfurt. Der britische Premierminister David Cameron hat versprochen, das Volk bis Ende 2017 über einen Verbleib des Landes in der Europäischen Union (EU) abstimmen zu lassen, und will vorher das Verhältnis mit Brüssel neu aushandeln. Die britische Hauptstadt London ist der mit Abstand größte Finanzplatz in Europa und eines der globalen Zentren des Devisenhandels.

Der Bankenverband IIF hatte vor drei Jahren beim Versuch, Griechenland vor der Pleite zu retten, eine wichtige Rolle gespielt. Manager von BNP Paribas, der Deutschen Bank und anderen Geldhäusern hatten monatelang über den 130 Milliarden Euro schweren Schuldenberg Griechenlands verhandelt. Privatinvestoren und Banken hatten damals 100 Milliarden Euro abschreiben müssen, die Commerzbank hatte allein fast drei Milliarden Euro verloren.

Diesmal sitzen die Banken nicht am Verhandlungstisch. Denn für sie steht weit weniger auf dem Spiel, nachdem sie ihr Engagement in Griechenland drastisch zurückgefahren haben. „Wir sind viel besser auf jedes Ergebnis vorbereitet als vor einigen Jahren“, sagte Ana Botin, die Vorstandschefin des spanischen Bankriesen Santander.

Blessing sprach sich für eine harte Linie gegenüber der griechischen Regierung aus. Ein fauler Kompromiss wäre ein Signal auch an andere Länder, dass sie auf Kosten ihrer Nachbarn leben könnten, sagte er zu Reuters TV. Auch die griechische Bevölkerung stehe nicht hinter der Verhandlungsposition von Ministerpräsident Alexis Tsipras. „Die Griechen stimmen jeden Tag ab, indem sie Geld von den Banken abziehen. Das ist kein Vertrauensbeweis in die Politik der griechischen Regierung.“

Großbritannien liegt den Bankern mehr am Herzen. „Europa ist stärker mit Großbritannien, und ich glaube, Großbritannien ist stärker innerhalb Europas“, warb Botin, deren Bank auch auf der britischen Insel zu den größten Geldinstituten gehört.

  • rtr
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