Britische Investmentbank Barclays-Großaktionär Katar macht Optionen zu Geld

Arbeiten am Schriftzug der Barclays Zentrale.
New York Das Scheichtum Katar hat die Gelegenheit verstreichen lassen, seinen Anteil an der britischen Investmentbank Barclays aufzustocken. Die Qatar Holding, seit der Finanzkrise mit 6,65 Prozent größter Barclays-Aktionär, macht stattdessen ihre restlichen 379 Millionen Optionen auf Barclays-Aktien zu Geld. Die Aktien, die Katar für die Optionen bekommen hat, wurden am Montag von Goldman Sachs und der Deutschen Bank für insgesamt 739 Millionen Pfund (rund 913 Millionen Euro) bei institutionellen Investoren platziert. Der Platzierungspreis lag bei 244 Pence, vier Prozent unter dem Schlusskurs vom Freitag.
"Wir bleiben strategischer Investor bei Barclays und sind weiterhin zuversichtlich, was die langfristigen Aussichten für das Institut betrifft", sagte der Chef der Qatar Holding, Ahman Al-Sayed. Dank einer von Katar gestemmten, 11,5 Milliarden Pfund schweren Kapitalerhöhung hatte die Bank 2008 keine Staatshilfe annehmen müssen. Damals hatte der Investor zudem Optionen auf weitere Aktien bekommen. Im Oktober 2009 hatten die Araber bereits einen Teil der Papiere für 1,4 Milliarden Pfund zu Geld gemacht. Barclays flossen durch die Umwandlung der Optionen in Aktien damals 750 Millionen Euro zu.
Die Umstände der Kapitalspritze von 2008 sind seit kurzem Gegenstand von Untersuchungen der britischen Finanzaufsicht und von Betrugsermittlern. Damals war offenbar Geld von Barclays an Katar geflossen. Im Visier der Finanzaufsicht steht unter anderem Finanzchef Chris Lucas.
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