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Christoph Lammersdorf Wie kleine Börsen bestehen können

Die Börse Stuttgart hat sich als Handelsplatz für Privatanleger etabliert. Im Interview spricht Christoph Lammersdorf, Chef der Börse Stuttgart, über den Umbruch in der Börsenwelt - und die Zukunft der kleinen Börsen.
28.02.2011 - 09:41 Uhr Kommentieren
Parkett der Börse Stuttgart. Quelle: ap

Parkett der Börse Stuttgart.

(Foto: ap)

Handelsblatt: Mit Deutscher Börse und Nyse Euronext entsteht ein Riese – was wird aus Stuttgart?

Christoph Lammersdorf: Es wird keine direkten Auswirkungen für die Börse Stuttgart geben, weil die Privatanleger nicht Zielgruppe dieser Fusion sind. Im Fokus steht der Wettbewerb um das internationale und institutionelle Geschäft. Wir dagegen haben uns in den letzten Jahren erfolgreich als Privatanlegerbörse etabliert. Diese Nische werden wir auch künftig ausfüllen. 

Glauben Sie, dass der Finanzplatz Deutschland an Bedeutung verliert?

Nein, mit dieser Fusion wird er sogar gewinnen. Sie schafft die Basis für eine noch bessere Vernetzung und mehr internationalen Handel.

Wie können kleinere Börsen zwischen den großen bestehen?

Durch Spezialisierung und eine konsequent umgesetzte Unternehmensstrategie.

Es gibt Menschen, die sagen, in Deutschland sei kein Platz mehr für regionale Börsen ...

Ich würde Stuttgart nicht als Regionalbörse bezeichnen. Wir machen einen Börsenumsatz von rund 100 Milliarden Euro. Das funktioniert nicht nur mit Menschen, die in Baden-Württemberg leben. Schon gar nicht, wenn man wie wir vorwiegend Privatanleger zu seinen Kunden zählt – und nicht die institutionellen Investoren. Je nach Vergleichsmaßstab sind wir die neunt- beziehungsweise zehntgrößte Börse in Europa, größer als Wien oder Warschau beispielsweise. Wir sind international aufgestellt, nicht regional.

Warum gibt es noch so viele kleinere Börsen in Deutschland?

Das hat mit Tradition und regionaler Bindung einiger Handelsteilnehmer zu tun, aber auch mit der Deutschen Börse selbst und ihrem Handelssystem. Xetra arbeitet mit einem so genannten offenen Orderbuch. Bei wenig liquiden Aktien kann es für Kleinanleger zu sehr ungünstigen Orderausführungen kommen. Wir dagegen geben den Anlegern eine Referenzpreisgarantie und ein Ausführungsversprechen. Anders ausgedrückt: Wir sind auf Privatanleger zugeschnitten.

Aber so viele Privatanleger gibt es doch gar nicht, dass es mehrerer Börsen bedürfte …

Das stimmt. Zwei würden völlig ausreichen.

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