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„CoCo“-Bonds Deutsche Bank verbessert Kapitalstruktur

Kurz vor Ostern haben die Finanzbehörden grünes Licht für sogenannte Options-Genussscheine gegeben. Jetzt macht die Deutsche Bank als erstes Geldhaus davon Gebrauch – sie will so ihre Kapitalstruktur verbessern.
28.04.2014 Update: 28.04.2014 - 20:57 Uhr Kommentieren
Deutsche-Bank-Logo in Frankfurt: Mit dem neuen Kapitalpuffer will das Geldinstitut seine Verschuldungsquote verbessern. Quelle: AFP

Deutsche-Bank-Logo in Frankfurt: Mit dem neuen Kapitalpuffer will das Geldinstitut seine Verschuldungsquote verbessern.

(Foto: AFP)

Frankfurt Zur Verbesserung ihrer Kapitalstruktur startet die Deutsche Bank eine seit langem angekündigte Ausgabe von neuartigen eigenkapitalähnlichen Anleihen. In einem ersten Schritt will das Institut damit mindestens 1,5 Milliarden Euro einsammeln, wie es am Montag in Frankfurt mitteilte. Die Details wie etwa die Verzinsung der Schuldtitel sollen am 5. Mai veröffentlicht werden.

Die Deutsche Bank hatte bereits vor einem Jahr angekündigt, sich über die neuen Hybridanleihen mindestens 5 Milliarden Euro ins Haus zu holen. Bislang waren allerdings die genauen gesetzlichen Regeln in Deutschland noch unklar. Vor allem die steuerliche Behandlung war lange offen. Doch das ist seit kurzem zwischen Bund und Ländern geklärt, so dass die Deutsche Bank nun aus den Startlöchern kommen kann.

Hybridanleihen sind eigenkapitalähnliche Papiere. Sie sind für Anleger riskanter als normale Schuldscheine. Im Krisenfall – wenn die Kapitalquoten einer Bank unter bestimmte Marken fallen – werden Hybridanleihen automatisch entweder in Eigenkapital umgewandelt oder verfallen ganz. Ersetzen können diese Papiere die Ausgabe neuer Aktien aber nicht.

Die Deutsche Bank plant die Begebung von sogenannten Options-Genussscheinen, die die Anleger im Krisenfall abschreiben müssen. Sie werden nur Profi-Investoren angeboten. Ein Anleiheschein wird im Nennwert mindestens 100.000 Euro begeben. Dabei will das Institut die Papiere in mehreren Währungen begeben.

Diese Art von Papieren ist am Finanzmarkt als „CoCo-Bonds“ oder Zwangswandelanleihen bekannt. Die Deutsche Bank wählt aber eine Struktur, in der die Käufer der Genussscheine keine Aktien der Bank erhalten, wenn ihre Eigenkapitalausstattung etwa durch hohe Verluste unter 5,125 Prozent fällt. Stattdessen müssen sie nur eine – zumindest vorübergehende – Abschreibung ihrer Papiere hinnehmen. Das entlastet die Bank, denn die Gläubiger tragen so einen Teil der Verluste. Zuletzt kam die Deutsche Bank auf 9,7 Prozent hartes Kernkapital.

Ähnliche Papiere hatten zuletzt auch französische Großbanken begeben, die klassischen „CoCo-Bonds“ mit einem Zwangstausch in Aktien sind vor allem in der Schweiz verbreitet. Anleger und Fonds, die nur in Schuldpapiere investieren, lehnen einen Tausch in Eigenkapital häufig ab.

Die Deutsche Bank hat in den vergangenen gut zwei Jahren bereits viel in die Verbesserung ihrer Kapitalstruktur investiert. Ende 2011 lag die harte Kernkapitalquote noch bei dünnen 5,9 Prozent. Doch zuletzt waren wieder verstärkt Zweifel an der Kapitalsituation aufgetaucht. Einige Investoren drängen laut Medienberichten auf eine neuerliche Kapitalerhöhung, um endlich alle Sorgen los zu sein. Manchen Analysten zufolge bräuchte das Institut 5 bis 10 Milliarden Euro, um auf der sicheren Seite zu sein. Die Bank hatte erst vor einem Jahr über Nacht durch die Ausgabe neuer Aktien drei Milliarden Euro eingenommen.


  • rtr
  • dpa
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