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Commerzbank Ärger um Gehaltssprung für Blessing

Die Commerzbank ist von der Gehaltsdeckelung befreit, die sie bisher wegen empfangener Staatshilfen einhalten musste. Während der Institutschef mehr verdient, haben viele Mitarbeiter lange keine Gehaltserhöhung gesehen.
14.05.2012 - 09:19 Uhr 7 Kommentare
Der Vorstandsvorsitzende der Commerzbank, Martin Blessing, in Frankfurt am Main. Quelle: dapd

Der Vorstandsvorsitzende der Commerzbank, Martin Blessing, in Frankfurt am Main.

(Foto: dapd)

Frankfurt Die höheren Gehälter für die Vorstände der Commerzbank sorgen für Ärger. Hauptvorwurf: Gegenüber Aktionären, dem Steuerzahler und den Mitarbeitern zeigt die Bank sich knausrig, für den Vorstand endet dagegen die Zeit der Bescheidenheit.

Denn da die Bank 2011 den Großteil ihrer Staatshilfen zurückzahlte, durfte der Aufsichtsrat laut einem 2010 eingeführten Gesetz die bisherige Gehaltsdeckelung von 500 000 Euro im Jahr 2012 aufheben - obwohl die Bank keine Zinsen für ihre Staatshilfen zahlt.

Blessings Plus provoziert. Vor allem intern schlägt die Nachricht Wellen. "Die höheren Vorstandsgehälter an sich sind in Ordnung, denn die Bank hat mehr als die Hälfte der Staatshilfen zurückgezahlt, und auch deren absolute Höhe ist im Vergleich zu anderen Dax-Konzernen nicht unanständig", sagte der Gesamtbetriebsratschef der Commerzbank, Uwe Tschäge, dem Handelsblatt.

Ihn stört aber, dass die Bank ihre Belegschaft vernachlässige. "Die außertariflich bezahlten Mitarbeiter haben seit vier Jahren keine Gehaltserhöhung mehr gesehen", sagte Tschäge, der auch Vize-Aufsichtsratschef der Bank ist. "Erst im November 2011 haben wir darüber diskutiert, doch das ist abgelehnt worden", sagte er.

Hinzu kommt, dass bei den laufenden Tarifverhandlungen der Banken Commerzbank-Vorstand Ulrich Sieber die Arbeitgeberseite vertritt - und dort nur magere Gehaltssteigerungen angeboten hat. "Diese Kombination regt die Leute hier in der Bank sehr, sehr auf", so Tschäge. "Selbst wenn es das Gesetz zulässt: Die Steigerung um 160 Prozent auf 1,3 Millionen Euro ist exzessiv", sagte der finanzpolitische Sprecher der Grünen, Gerhard Schick, mit Blick auf das nun gültige Festgehalt von Bankchef Martin Blessing.

Kritik der Aktionärsschützer
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7 Kommentare zu "Commerzbank: Ärger um Gehaltssprung für Blessing"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Das ist eine Einstellung, die hat was! ;-)

    Was wäre das Leben so einfach so harmonisch, wenn jeder sich nehmen könnte, was er will. Wenn doch jeder an sich denkt, dann ist auch jeden gedacht. so habe ich Sie doch richtig verstanden. Oder?

  • Der Herr Wulff bekommt sein Gehalt bis zum letzten Atemzug und ohne jede Leistung. Da kann man beim Herrn Blessing doch nicht so engstirnig sein. Es gibt halt Menschen, die sind - warum auch immer - anders als der normale Buerger ;-) "Warum auch immer" sollte man/darf man aber nicht hinterfragen...

  • Sie verkennen die Situation. Nicht Blessing sondern der Steuerzahler hat die Commerzbank gerettet. Letzterer geht leer aus, während Blessing "Hartz IV" erhält.

    Da braucht man nicht groß zu überlegen, dass die Vorgehensweise ethisch und moralisch nicht in Ordnung ist. Wenn Sie jetzt argumentieren, dass Blessing sich die Gehaltserhöhung nicht selbst gegeben hat, sondern dies in einem Gremium bestimmt wurde, dann muss man fragen, ob der Steuerzahler in diesem Gremium als der Hauptlastträger vertreten, würdig vertreten war.

    Mich würde einmal die Formulierung des Wirtschaftsprüfers interessieren, der diesen Punkt mit Sicherheit geprüft und dazu Stellung bezogen hat.

  • @wonderland: O.k., aber wer sagt denn, dass 2,88 Mio. angemessen sind? Man könnte als Basisjahr auch z.B. 1990 nehmen und dann schauen, wie sich die Jahreseinkommen von Vorstand und Mitarbeiter (auseinander-)entwickelt haben...

  • Man sollte einfach die Gehaltssteigerungen der "einfachen" Mitarbeiter an die der Vorstände anpassen. Die Mitarbeiter wären höchst zufrieden und eventuelle Streiks hätten sich für alle Zeit erledigt!

  • Ich verstehe den Aufruhr nicht. Die Wichtigste Information bei (seriöser) Berichterstattung fehlt auch: Wieiviel hat der Vorstandsvorsitzende 2007 bei der Commerzbank verdient, also VOR der Deckelung. Die Antwort lautet: 2,88 Mio.
    Vor diesem Hintergrund ist der jetzige Gehaltssprung zu sehen. Er ist nicht vergleichbar mit den 1,4 % des Tarifes, die in 2008 nicht ihr gehalt um 82% gekürzt bekommen haben. Per Saldo über die Jahre ist es jetzt immer noch eine Kürzung von über 50%

  • Vertraglich durchaus rechtens, aber wer hat dem zugestimmt.

    Wie konnte es möglich sein, dass einer derartigen Gehaltserhöhung zugestimmt wurden, während die Steuerzahler, die das Überleben der Bank sicherten, leer ausgehen.

    Wenn wir das als Unrecht erachten, dann müssen wir die Sinnhaftigkeit der Bilanzierungsregeln der Banken hinterfragen. Es drängt sich die Frage auf, ob nicht der Gesetzgeber sondern die Bankenvertreter mal wieder selbst die Gesetze geschrieben haben.

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