Commerzbank-Chef Martin Blessing bemüht sich seit drei Jahren, die Staatshilfen zurückzuzahlen, mit denen die zweitgrößte deutsche Bank in der Kreditklemme 2008 gestützt wurde. Nun droht die Schuldenkrise in Europa die Bank wieder auf das Startfeld zurückzuwerfen.
Im vergangenen Jahr hat Blessing das Kapital der Bank um 11 Mrd. Euro erhöht. Eine Aktienplatzierung sowie eine Wandlung der stillen Beteiligung des Bankenrettungsfonds Soffin in Aktien und Überschusskapital ermöglichten es der Bank, im Juni 14,3 Mrd. Euro an Staatshilfen zurückzuzahlen.
Blessing "hat sich ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt mit seinen Äußerungen seit Oktober, die Commerzbank werde keine Staatshilfe beantragen", sagt Analyst Olaf Kayser von der Landesbank Baden-Württemberg der Nachrichtenagentur Bloomberg. "Sie könnten erklären, dass die Regeln mitten im Spiel geändert wurden, aber sie werden alles versuchen, bevor sie nochmals staatliche Hilfe annehmen müssen."
Blessing hat sich dazu verpflichtet, keine staatlichen Hilfen mehr anzunehmen, obwohl die Commerzbank unter Druck steht, ihr Kapital auszuweiten, um striktere Vorschriften zu erfüllen. Doch sollte die EBA ihre Kapitalanforderungen deutlich anheben, dürfte die Commerzbank beim Rettungsfonds Soffin um Hilfen ersuchen müssen.
Die Commerzbank muss dringend Maßnahmen ergreifen, um das Kapitalniveau auf den von der EBA geforderten Wert zu bringen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, unter anderem den Rückkauf hybrider Anleihen und die Auslagerung von Staatsanleihen in eine sogenannte "Bad Bank".
Der Bund hatte nach Ausbruch der Finanzkrise den Rettungsfonds Soffin aufgelegt. Der hat Milliardensummen in die Finanzbranche, die Tore für neue Hilfen aber Ende 2010 geschlossen. Doch unter Umständen wird das zurückgenommen; der Soffin könnte der Eurohypo also vielleicht zur Verfügung stehen.
Natürlich will die Commerzbank wenn es irgendwie geht verhindern, erneut die Hilfe des Staates in Anspruch nehmen zu müssen. Bereits angekündigt hat die Bank Pläne, die risikogewichteten Aktiva um bis zu 30 Milliarden Euro zu verringern.
Zudem hat das Institut die Kreditvergabe bei der Hypothekentochter Eurohypo vorübergehend einzustellen. Für die Tochter sucht die Commerzbank zudem nach Kaufinteressenten, auch eine Übernahme durch den Staat ist im Gespräch, wie aus unterrichteten Kreisen verlautete.
Entscheidend dürfte am Ende die Bewertung der kritischen Eurohypo-Teile im Falle einer Auslagerung an den Bund sein. Die Bank erwägt eine Trennung mit hohem Verlust, um ein Beihilfeverfahren der EU zu vermeiden. In Brüssel schaut man mit Argusaugen darauf, wie Staaten ihren Banken helfen - bei Wettbewerbsverzerrungen müssen sie einschreiten. Eine der Auflagen zur Gewährung der vorherigen Staatshilfe war der Verkauf der Eurohypo bis Ende 2014.
Nun prüft die Commerzbank auch den Verkauf nicht strategischer Beteiligungen. Nur die Anteile an der Comdirect Bank und der polnischen BRE Bank stehen nicht zur Disposition. Damit will die Commerzbank bis Mitte 2012 die Kapitalanforderungen der EBA bis Mitte 2012 erfüllen.
Der Aktienkurs der Commerzbank ist in der zweiten Jahreshälfte 2011 um 56 Prozent eingebrochen. Damit zeigte die Aktie im deutschen Benchmarkindex Dax die schlechteste Performance. 2012 ging es aber wieder aufwärts.
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COBANK - RETTUNG
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die anzeichen für eine erfolgreichen stresstest der
COBANK werden positiver..
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zzt. wird der aktienkurs wegen dieser unsicherheit
und der bestehenden staatsbeteiligung gedeckelt...
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sollten diese allerdings beseitigt werden, wird sich
die situation wieder anders darstellen..
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risikobereite anleger sind bereits engagiert..!!
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