Die Commerzbank kündigt an, die Dresdner Bank für rund zehn Milliarden Euro von der Allianz zu übernehmen.
Die Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers verschärft die Finanzkrise dramatisch und bringt Banken rund um den Globus ins Wanken.
Die Commerzbank verhandelt den Preis für die Dresdner Bank auf knapp sechs Milliarden Euro herunter und zieht die Übernahme vom zweiten Halbjahr 2009 auf Januar 2009 vor. Die Allianz schießt der Commerzbank 750 Millionen Euro in Form einer Stillen Einlage zu.
Die Commerzbank entdeckt höhere Kreditrisiken bei der verlustreichen Dresdner Bank. Um die Übernahme trotzdem stemmen zu können, zapft die Commerzbank den staatlichen Bankenrettungsfonds (Soffin) an. Die Bank erhält 8,2 Milliarden Euro an stillen Einlagen, die jährlich mit neun Prozent verzinst werden sollen, und staatliche Garantien über 15 Milliarden Euro.
Der Soffin übernimmt für 1,8 Milliarden Euro - sechs Euro je Papier - 25 Prozent plus eine Aktie an der Commerzbank (Teilverstaatlichung) und pumpt zusätzlich weitere 8,2 Milliarden Euro an stillen Einlagen in die Bank.
Die Commerzbank kündigt an, von den stillen Einlagen des Soffin über 16,4 Milliarden Euro bis Juni rund 14,3 Milliarden zurückzugeben. Das gilt als erster Befreiungsschlag. Das Geld kommt aus der Platzierung von Pflichtumtauschanleihen und einer Kapitalerhöhung über 5,3 Milliarden Euro. Weitere gut drei Milliarden Euro kann die Bank so zurückgeben, weil sie das Kapital nach damaliger Einschätzung nicht braucht.
Commerzbank-Chef Martin Blessing schließt weitere Staatshilfen kategorisch aus, nachdem die EU-Bankenaufsicht EBA bei dem Institut im Zuge der Euro-Schuldenkrise ein Kapitalloch von gut fünf Milliarden Euro ausgemacht hat. „Da geh ich nicht nochmal hin“, sagt er und meint den Soffin. Er hält Wort - die Bank stopft das Loch in den Folgemonaten aus eigener Kraft: Hybridpapiere werden in echtes Eigenkapital getauscht, Führungskräfte erhalten ihre Boni in Aktien statt in bar, Risiken im Kreditbuch werden neu bewertet und toxische Wertpapiere ausgemistet.
Für die Bonusaktien startet die Bank eine kleine Kapitalerhöhung und wirft 128 Millionen Papiere auf den Markt. Der Großteil der Mitarbeiter verkauft die Aktien aber anschließend gleich wieder. Der Soffin wandelt zeitgleich zur Kapitalerhöhung weitere stille Einlagen in Aktien um, um seine Beteiligungsquote von 25 Prozent an der Bank zu halten.
Der Soffin lässt die Beteiligung an der Commerzbank im Juni erstmals unter 25 Prozent fallen. Mit einer Kapitalerhöhung um 2,5 Milliarden Euro will die Bank bis Anfang Juni nicht nur die restlichen stillen Einlagen des Soffin von 1,6 Milliarden Euro zurückzahlen, sondern auch die 750 Millionen Euro schwere Finanzspritze der Allianz.
Die Commerzbank gibt am 14. Mai die Details für die Kapitalerhöhung bekannt. Am 30. Mai wird sie erfolgreich abgeschlossen. Die Frankfurter Großbank sammelte 2,5 Milliarden Euro ein. Der Rettungsfonds Soffin hält damit noch rund 17 Prozent an der Bank.
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Was die sich leisten, ist eine absolute Frechheit. Die trauen sich wohl besser nur noch mit Personenschutz auf die Strasse, diese Abzockervorstände.
Denn mir dürfte keiner begegnen, war ich doch so dämlich, und habe mir vom Erspartem Commerzbankaktien gekauft und innhalb von nur wenigen Monaten 65% verloren!
Und die Vorstände lachen sich eins, denn die müssen ja nicht haften und zocken weiterhin ab. Es ist eine Schande, das die Justiz und die Politik dabei zuschaut. Eine grosse Schande für Deutschland !!!
Jedenfalls habe ich die Lehre daraus gezogen, das ich niemals mehr in meinem Leben einem Banker vertrauen werde. Die wollen nur dein Bestes, nämlich dein Geld.
Und prinzipiell scheinen nur Geldgeier und Egoistien in der Finanzbranche zu stecken. Geld verdirbt eben doch den Charakter !!!
Insofern gut das ich kein Geld habe, aber sehr viel Charakter und wahre Werte.
Werdet Ihr doch glücklich mit euren abgeluchsten leicht verdienten Millionen. Aber ECHTE Freunde werdet Ihr niemals haben, Ihr gieriger Abschaum dieser Menschheit !!
"Verdient" er mehr oder "erhält" er mehr?
@swingtrader666
Daher reden diese Männer gar nicht über Verdienen, sondern über Begrüssungsprämie, Bleibeprämie, Boni und Abfindungen.
Ich emppfinde gerade den Hilferuf an die scheinbar moralisch so intergren Politiker als schizophren und denke dabei sehr gern an die teils veurteilten Steuerhinterzieher der Kategorie von Lambsdorff, Schäuble und Kohl. Andererseits möchte ich als Bankvorstand auch nicht Verantwortung für Zehntausende von Mitarbeitern und deren Familien tragen wollen. Der ganze Diskurs wird doch nur noch polemisch geführt und bringt keinen vorwärts.
Von "Verdienen" zu sprechen ist schon eine Übertreibung... Diese Männer bekommen das Geld, aber über die Bedeutung des Wortes "Verdienst" sollte man noch einmal gründlich nachdenken.
Nun schaun wir mal, ob der St. Engels so gut ist, oder ob er nur zum Abgreifen gekommen ist!
Wunderbar, wie mit Millionenbeträge jongliert wird!!!
Der Aufsichtsrat hat sich dafür eingesetzt....! (Ein Schalk, wer sich etwas böses denkt...). Ob die Aktionäre Geld verlieren ist egal, ob Arbeitsplätze wegfallen ist auch egal, ob Filialen geschlossen werden und die Infrastruktur für diverse Personenschichten immer schlechter werden egal- wichtig ist, erst an die eigene Geldbörse zu denken. Die Commerzbank verabschiedet sich von Geschäftsfelder - ob Anleger Geld verlieren, auch egal.
Ich persönlich verabscheue die Giermentalität der Vorstandsetagen und hoffe, das unsere Politiker endlich eingreifen!! Denn wir,die Steuerzahler werden zur Kasse gebeten. Jeder Arbeitnehmer und mittelständischer Unternehmer muss für seine Fehler und Fehlentscheidungen haften - warum nicht die Vorstände? Da werden noch Boni gezahlt.....
Ich bin dafür, ab einem Einkommen von über 500.000,00 Euro sollte der Höchststeuersatz um ein vielfaches steigen.
"Finanzvorstand verdient mehr als Blessing"
Fast jeder "verdient" mehr als Blessing. Blessing, der Urenkel und Sohn anderer "verdienter" Blessings ist das leistungslose Produkt von Seilschaften und führte das Unternehmen schon 2008 die Bankenkrise (Kauf Dreba). Der hält sich nur aus unverstandenen Gründen und "verdient" eigentlich den Rauswurf aufgrund von Untreue (z.B. wg. Veruntreuung des Aktionärvermögens und Abzocken von Kunden über verdeckte Ausgabeaufschläge).
Also, wieso ist das eine Meldung wert????