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Corona-Hilfen verlängert Förderbank KfW rechnet mit Corona-Krediten in Höhe von zehn Milliarden Euro

Die Bundesregierung verlängert das Corona-Hilfsprogramm der Förderbank bis zum Jahresende und erhöht die Höchstbeträge. Der Gewinn der KfW ist im Krisenjahr 2020 gesunken.
25.03.2021 Update: 25.03.2021 - 12:55 Uhr Kommentieren
Der Konzerngewinn sank 2020 von rund 1,37 Milliarden Euro im Vorjahr auf 525 Millionen Euro. Quelle: AP
Förderbank Kfw

Der Konzerngewinn sank 2020 von rund 1,37 Milliarden Euro im Vorjahr auf 525 Millionen Euro.

(Foto: AP)

Frankfurt Die Förderbank KfW rechnet auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie mit einer großen Nachfrage nach den staatlich geförderten Hilfskrediten. Er gehe in diesem Jahr noch einmal von Kreditzusagen in Höhe von zehn Milliarden Euro aus, sagte KfW-Chef Günther Bräunig am Donnerstag auf einer virtuellen Pressekonferenz zu den Geschäftsergebnissen des Instituts. Im vergangenen Jahr hatte die Förderbank Liquiditätshilfen in Höhe von rund 47 Milliarden Euro zugesagt.

Eigentlich wäre das Hilfsprogramm, bei dem die Bundesregierung zwischen 80 und 100 Prozent des Haftungsrisikos für Kreditausfälle übernimmt, im Sommer ausgelaufen. Doch nun ist dieses Programm bis zum Jahresende verlängert worden. Außerdem werden die bislang geltenden Kreditobergrenzen verlängert. Mit Blick auf die fortgesetzten wirtschaftlichen Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie hatte die Regierung den Unternehmen weitere Hilfen zugesagt.

Besonders deutlich fallen die Anpassungen beim KfW-Schnellkredit aus, bei dem der Staat das Kreditausfallrisiko vollständig übernimmt. Der Schnellkredit ist stark gefragt, von den Corona-Hilfsanträgen von 60 Millionen Euro, die in diesem Jahr täglich bei der KfW landen, entfällt etwa ein Drittel auf den Schnellkredit.

Wie deutlich die Höchstsummen für den Schnellkredit steigen, hängt von der Unternehmensgröße ab: Bei Firmen mit höchstens zehn Mitarbeitern steigt die Höchstsumme von 300.000 Euro auf 675.000 Euro. Bei Unternehmen mit elf bis 50 Beschäftigten erhöht sich der Maximalbetrag von 500.000 Euro auf künftig 1,125 Millionen Euro. Bei Firmen mit mehr als 50 Mitarbeitern sind künftig sogar 1,8 Millionen Euro möglich statt bislang 800.000 Euro.

Auch bei anderen Hilfsprogrammen, dem KfW-Unternehmerkredit und ERP-Gründerkredit mit Laufzeiten von mehr als sechs Jahren, erhöht sich die Kreditobergrenze von bisher 800.000 Euro auf 1,8 Millionen Euro.

Den Schnellkrediten schlug zu Beginn der Pandemie viel Skepsis entgegen, da der Staat für sie vollständig haftet und zugleich nur eine sehr grobe Kreditprüfung der Antragsteller stattfindet. Mittlerweile beurteilt Bräunig das Instrument etwas positiver. „Als schnelle Hilfsmaßnahme hat sich das Instrument auf jeden Fall bewährt“, so der KfW-Chef. Das gelte insbesondere für Unternehmen mit höchstens zehn Mitarbeitern.

300 Millionen Euro an faulen Corona-Krediten

Bilanz könne man aber erst am Ende ziehen, wenn klar sei, zu wie vielen Kreditausfällen es kommt. Bislang halten sich die Problemkredite im Corona-Paket seiner Ansicht nach im Rahmen: Das Volumen der leistungsgestörten Darlehen liegt bislang bei 300 Millionen Euro, woran der Schnellkredit einen überproportionalen Anteil trägt.

Leistungsgestört bedeutet in erster Linie, dass die Unternehmen mit der Zahlung von Zinsen und Tilgung mehr als drei Monate im Rückstand liegen. Die Summe der endgültigen Ausfälle wegen Unternehmensinsolvenzen macht mit elf Millionen Euro bislang einen kleinen Anteil davon aus.

Blickt man auf die Geschäftszahlen der KfW, so hat die Coronakrise deutliche Spuren hinterlassen. Der Konzerngewinn sank von rund 1,37 Milliarden Euro im Vorjahr auf 525 Millionen Euro. Das liegt vor allem an der deutlich gestiegenen Vorsorge für ausfallgefährdete Kredite sowie Bewertungsabschläge auf Beteiligungen.

Im ersten Halbjahr hatte die Förderbank deshalb sogar rote Zahlen geschrieben. Im zweiten Halbjahr habe aufgrund eines guten operativen Geschäfts eine Wende eingeleitet werden können.

Fortschritte gibt es auch bei der Besetzung vakanter Stellen der Förderbank. Am Mittwoch hatte der Verwaltungsrat Christiane Laibach als Nachfolgerin von Joachim Nagel berufen, der am 1. November 2020 zur Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) gewechselt war. Damit ist der KfW-Vorstand künftig zur Hälfte weiblich besetzt.

Bewegung gibt es auch in der Frage, wer ab Juli auf den scheidenden KfW-Chef Bräunig folgt. Es werde in absehbarer Zeit eine „short list“ mit Kandidaten dafür geben, so Bräunig. „Gut Ding will Weile haben“, fügte er hinzu. Er sei optimistisch, dass es eine gute Entscheidung gebe.

Mehr: Mitarbeiter von KfW-Tochterbank handelten mit Wirecard-Aktien.

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