Coronavirus Deutsche Bank sagt Jubiläumsfeier ab
Frankfurt Die Corona-Pandemie verdirbt der Deutschen Bank den 150. Geburtstag. Wegen des sich ausbreitenden Coronavirus sagte das Institut am Montag den Festakt zum Jubiläum des Instituts in Berlin ab.
Das Institut begründete das mit den Gesundheitsrisiken für die Gäste. „Lange haben wir an unserem Festakt zum 150-jährigen Jubiläum unserer Bank in Berlin festgehalten. Angesichts der jüngsten Entwicklungen rund um das Coronavirus müssen wir die Feier nun aber leider doch absagen“, hieß es in einer von Vorstandschef Christian Sewing und Aufsichtsratschef Paul Achleitner unterzeichneten Absage, die dem Handelsblatt vorliegt. „Wir wollen nicht riskieren, dass Sie sich anstecken.“
Die wachsende Ansteckungsgefahr hat auch Folgen für die Belegschaft. So verteilt das Institut wegen der Corona-Epidemie Mitarbeiter seines Handelsteams in London auf verschiedene Standorte, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Wie viele Personen betroffen seien, wollte eine Sprecherin des Geldhauses nicht sagen.
Manche Beschäftigten würden von zu Hause arbeiten, andere in einem besonderen Bürogebäude im Süden Londons. London ist einer der wichtigsten Standorte für das Handelsgeschäft der Deutschen Bank.
Auch in anderer Hinsicht hat das Coronavirus die Bank schwer gebeutelt: Der Aktienkurs der Bank rutschte am Montag direkt nach Handelsstart auf ein neues Rekordtief.
Steinmeier sollte sprechen
Vor allem die Absage des Festakts in Berlin dürfte dem Institut schwergefallen sein. Geplant war eine Feier mit einer Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und den Berliner Philharmonikern. Die Bank hatte am 10. März 1870 die Konzession für Bankgeschäfte erhalten.
Am 21. März – dem Datum, an dem der Festakt stattfinden sollte – hielt das Institut seine erste Generalversammlung ab. Bis Ende des Zweiten Weltkriegs war Berlin Sitz der Deutschen Bank. Erst nach der Wiedergründung der zwischenzeitlich in mehrere Regionalinstitute zerschlagenen Bank im Jahr 1957 wurde Frankfurt zum Hauptsitz des Instituts. Die Bank prüft nun, wie man das Jubiläum in der zweiten Jahreshälfte würdigen kann.
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