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Credit Suisse Rückhalt aus dem Morgenland

Deutsche Bank und Credit Suisse stecken in schweren Krisen – und haben einen gemeinsamen Investor. Auf der Hauptversammlung der Schweizer halten die Katari fest zur Spitze. Ein gutes Omen für Deutschlands größte Bank?
29.04.2016 - 15:15 Uhr
Verwaltungsratspräsident Urs Rohner kratzt sich am Kopf.c Quelle: dpa
Credit Suisse Hauptversammlung

Verwaltungsratspräsident Urs Rohner kratzt sich am Kopf.c

(Foto: dpa)

Zürich Sie wussten wohl, was Ihnen am Freitag blühen würde: Als Verwaltungsratspräsident Urs Rohner im Züricher Hallenstadion die Führungsmannschaft der Credit Suisse der Hauptversammlung vorstellte, blickten die Vorstände mit finsterer Mine in die Kamera. Nur der neue CEO Tidjane Thiam konnte sich ein kleines Lächeln abringen.

Kein Wunder: von der Aufbruchsstimmung, die noch beim außerordentlichen Aktionärstreffen im vergangenen November herrschte, ist bei den Kleinanlegern nichts mehr übrig. Der Kurs der Credit-Suisse-Aktie ist seit Anfang des Jahres um 30 Prozent gefallen – stärker als jener der Deutschen Bank. Die Bank aus Frankfurt steht unter ähnlichem Druck und teilt mit den Schweizern auch einen Investor – den katarischen Scheich Hamad Bin Dschassim Al Thani.

Im Jahr 2015 fiel bei der Credit Suisse ein Nettoverlust von drei Milliarden Franken an. 6000 Stellen werden gestrichen. Dennoch sollen knapp drei Milliarden an Boni ausgeschüttet werden. Das sind zwar elf Prozent weniger als im Vorjahr. Aber die Gesamtvergütung inklusive der Fix-Saläre bleibt bei 10,6 Milliarden Franken (9,6 Milliarden Euro) stabil.

Entsprechend sauer sind die Aktionäre. „Es kann und darf einfach nicht sein, dass nach solch desolaten Ergebnissen noch solche Vergütungen gezahlt werden“, tobte Thomas Minder, Parlamentsabgeordneter und Vater der Schweizer „Abzocker-Initiative“. Laut dieser Verfassungsänderungen müssen die Vergütung von Vorstand und Management zwingend den Aktionären zur Abstimmung vorgelegt werden. „Das Vergütungssystem der Credit Suisse ruft nach mehr Regulierung.“ Und Minder brachte gar eine Änderung des Strafrechtes ins Spiel. „Der Räuber darf seine Beute ja auch nicht behalten“, sagte er. Er sei zudem erschüttert, dass „niemand bei der Credit Suisse für die Verluste die Verantwortung übernimmt.“

Dominique Biedermann von der Aktionärsvertretung Ethos stimmte ein: „Der Verwaltungsrat muss verstehen, dass für einen großen Teil der Schweizer Aktionäre das Vertrauen in die Führungskräfte erschüttert ist.“ Die Credit Suisse bleibe „eine ewige Baustelle, deren Kosten sich auf Milliarden belaufen“. Biedermann spielte damit auf die Sonderabschreibung von 3,8 Milliarden Franken auf die Anfang des Jahrtausends zugekaufte Investmentbank DLJ an, sowie auf die neuen Rückstellungen für Rechtsrisiken.

Ungewöhnlich: Mehrere Aktionärsvertreter kritisierten den Plan, die Dividende von 0,7 Franken wahlweise in bar auszuzahlen. Das schwäche die Eigenkapitaldecke. „Die Leverage Ratio sinkt auf 3,2 Prozent“, rechnete Ethos-Vertreter Biedermann vor. Mittelfristig muss die Bank aber einen Wert von 3,5 Prozent erreichen.

Kleinaktionäre kontra Großaktionäre
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