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Das Ziel ist Osteuropa Erste Group baut Social Banking aus

Die österreichische Bank Erste Group setzt auf sogenanntes soziales Banking. Mit der Vergabe von Mikrokrediten will sie neue Kunden erschließen – und glaubt, ein Rezept gegen die aktuellen Niedrigzinsen gefunden zu haben.
19.04.2017 - 18:16 Uhr Kommentieren
Der Österreich-Chefs des Geldhauses Erste Group, Peter Bosek:  „Wenn wir eine Kapitalmarktunion wollen, dann müssen wir den Kapitalmarkt fördern und dann braucht es Banken dazu“. Quelle: Reuters
Zentrale des Instituts Erste Group in Wien

Der Österreich-Chefs des Geldhauses Erste Group, Peter Bosek: „Wenn wir eine Kapitalmarktunion wollen, dann müssen wir den Kapitalmarkt fördern und dann braucht es Banken dazu“.

(Foto: Reuters)

Wien Die Erste Group, Österreichs größte Bankengruppe, will mit sogenanntem sozialen Banking neue Kunden im Heimatmarkt und in Osteuropa erschließen. „Ziel des Social Banking sind gesellschaftliche Gruppen, die bislang von den Banken in den osteuropäischen Ländern links liegen gelassen werden, also Niedrigverdiener, Mikrounternehmer und soziale Organisationen“, sagte Vorstand Peter Bosek dem Handelsblatt in Wien. „Mit unseren Darlehen erreichen wir neue Kundenschichten und stärken die Wirtschaftskraft vor Ort.“

Die Erste Group hat im Bereich Social Banking Erfahrung: Bereits vor elf Jahren wurde die „Zweite Sparkasse“ in Österreich gegründet, eine Sozialbank für Obdach-, Mittellose und Geringverdiener. Seit 2013 baut die börsennotierte Erste Group in Mittel- und Osteuropa systematisch soziale Finanzangebote auf. Am Anfang stand ein Mikrokreditprogramm in Rumänien, das Kleinstdarlehen an Bauern vergab. Heute bietet die Erste Group dieses Programm in allen osteuropäischen Ländern an, in denen sie aktiv ist, darunter in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Serbien und Rumänien. So wurden nach eigenen Angaben schon mehr als 600 Unternehmensgründer gefördert und über 1000 Arbeitsplätzen geschaffen.

Banken dürften sich nicht länger von der gesellschaftlichen Entwicklung entkoppeln, sagt der Vorstand für das Filialgeschäft, Peter Bosek. Zu oft würden Kleinstsparer und Menschen mit niedrigem Einkommen vernachlässigt. Das klingt engagiert – klar ist aber auch: In der Niedrigzinsphase engagiert sich die österreichische Erste Group nicht uneigennützig in der Vergabe von Mikrokrediten an Unternehmer in Osteuropa. Sie will sich auch neue Zielgruppen im schwierigen Stammgeschäft erschließen.

„Mit dem Social Banking gelingt es uns, Gruppen, die traditionell nicht von Banken bedient wurden, für die Erste Group in unserem Märkten in Mittel- und Osteuropa zu erschließen“, sagt Bosek, ein enger Vertrauter des langjährigen Erste-Group-CEO Andreas Treichl. „Die Resonanz auf unsere Initiative hat die Erwartungen mehr als erfüllt.“

Derzeit erholt sich die Konjunktur in Mittel- und Osteuropa. Zahlreiche Länder weisen ein Wirtschaftswachstum von deutlich über zwei Prozent auf, darunter Tschechien, Slowakei, Ungarn, aber auch Serbien und Rumänien. „Ohne Mikrokredite für Kleinstunternehmen und kleine Unternehmer kann die zarte Pflanze des Konjunkturaufschwungs in vielen Ländern Mittel- und Osteuropas schnell zerstört werden“, ist Bosek überzeugt.

Die Erste Group hat mit sozialem Banking bereits 2006 begonnen, als sie die „Zweite Sparkasse“ aus der Taufe hob, um für Menschen die damals noch übliche „unfreiwillige Kontolosigkeit“ zu beenden. Heute betreut die „Zweite Sparkasse“ in sieben Filialen nach Unternehmensangaben 6000 Kunden, davon die Hälfte in Wien, dem sozialen Brennpunkt des Alpenlandes.

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