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Deutsche Bank„Cryan bringt neue Bescheidenheit“
Der Aufsichtsratschef der Deutsche Bank, Paul Achleitner, bereut den Abgang von Anshu Jain nicht. Im Gegenteil: Mit dem neuen Vorstandsvorsitzende Cryan ziehe ein neuer Stil in das größte deutsche Finanzinstitut.
Der Österreicher sitzt seit 2012 dem Aufsichtsrat der Deutschen Bank vor.
(Foto: AFP)
Berlin Seit Juli 2015 ist John Cryan Co-Vorstandschef der Deutschen Bank. Doch die Öffentlichkeit kriegt ihn kaum zu Gesicht. Seinen bislang einzigen öffentlichen Auftritt hatte er vor gut drei Wochen, als er einen Rekordverlust und einschneidende Sanierungsmaßnahmen verkündete.
Aufsichtsratschef Paul Achleitner nimmt den Briten in Schutz: „Wir stehen vor fundamentalen Herausforderungen und Aufgaben. Da können wir nicht gleichzeitig erwarten, dass der Mann, der diese Aufgaben lösen muss, von Konferenz zu Konferenz zieht“, sagte er auf einem Wirtschaftskongress der Süddeutschen Zeitung. Cryan ist nach den Worten Achleitner geeignet, „eine neue Bescheidenheit in das Unternehmen hineinzubringen“, was der Bank gut tun werde. Das könne man durchaus als neuen Stil werten. Cryan sei jemand, der schon einmal die Strukturen einer Bank, nämlich der UBS, verändert habe und sich gut im gesamten Geschäftsbereich auskenne.
Die größten Banken Deutschlands
Helaba
Bilanzsumme: 151 Milliarden Euro
(Stand, wenn nicht anders angegeben: 31.12.2014)
Postbank
Bilanzsumme: 155 Milliarden Euro
NordLB
Bilanzsumme: 198 Milliarden Euro
BayernLB
Bilanzsumme: 232 Milliarden Euro
Landesbank Baden-Württemberg (LBBW)
Bilanzsumme: 266 Milliarden Euro
Hypovereinsbank
Bilanzsumme: 300 Milliarden Euro
KfW-Bankengruppe
Bilanzsumme: 489 Milliarden Euro
DZ- und WGZ-Bank
Bilanzsumme: rund 500 Milliarden Euro
Davon entfallen etwa 400 Milliarden auf die DZ-Bank und ungefähr 95 Milliarden auf die WGZ-Bank. Am 19. November 2015 wurde bekannt, dass die beiden Genossenschaftsbanken fusionieren werden.
Commerzbank
Bilanzsumme: 564 Milliarden Euro
Deutsche Bank
Bilanzsumme: 1.700 Milliarden Euro
Achleitner räumte ein, dass viele Mitarbeiter der Bank – teilweise berechtigt, teilweise nicht – verunsichert seien. Diese brauchten eine neue Orientierung und Motivation. Die Bank hat einen harten Sanierungskurs vor sich, die auf den Namen „Strategie 2020“ getauft wurde. 9.000 Arbeitsplätze werden gestrichen, davon 4.000 in Deutschland. Das Filialnetz wird gestrafft, aus zehn Ländern will sich Deutschlands größtes Institut zurückziehen. Bis zum Jahr 2018 sollen Kosten in Höhe von 3,8 Milliarden eingespart werden. Die Aktionäre müssen sich auf zwei dividendenlose Jahre einstellen.
Die anfängliche Euphorie seit Cryans Amtsantritt habe sich gelegt, räumt auch Achleitner ein. „Dass der Kurs zurückgeht, wenn für die nächsten beiden Jahre keine Dividende gezahlt wird, ist keine aufregende Erkenntnis“, so der Österreicher. Die Deutsche Bank lasse sich nicht führen, indem man permanent kurzfristig Aktionäre oder Medien glücklich mache. Man brauche eine langfristige Orientierung.