Deutsche Bank Der Vergleich mit Kirch ist noch nicht perfekt

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Rolf Breuer (Mitte), in einem Verhandlungssaal am Landgericht in München.
Frankfurt/München Der angestrebte Vergleich der Deutschen Bank mit den Erben des verstorbenen Filmhändlers Leo Kirch wird nicht mehr in dieser Woche besiegelt werden. Nach Angaben aus Verhandlungskreisen sind noch zahlreiche Detailfragen zu klären, außerdem wolle das größte deutsche Geldhaus sicherstellen, dass die rund 20 schwebenden Verfahren auch endgültig beigelegt werden. „Es werden wasserdichte Vereinbarungen angestrebt, dazu bedarf es auch einiger Rechtsgutachten“, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person dem Handelsblatt.
Die Deutsche Bank ist bereit, den seit zehn Jahren schwelenden Konflikt mit Kirch und seinen Erben durch Zahlung von rund 800 Millionen Euro beizulegen. Im Gegenzug sollen alle Schadensersatzforderungen des Kirch-Lagers vom Tisch. Die Deutsche Bank hofft außerdem, dass ein Pool von Versicherungen über die Managerhaftpflicht einen Großteil der Kosten abdeckt. „Mehr als 50 Prozent der Summe müssten von den Versicherern getragen werden“, sagte ein Verhandlungsteilnehmer. Auch in dieser Sache würden noch weitere Gespräche geführt. Dem Vernehmen nach sollen Zurich Financial, die Allianz sowie weitere in- und ausländische Adressen aus der Assekuranz beteiligt sein. Sprecher der Versicherer wollten sich dazu nicht äußern, auch die Deutsche Bank lehnte eine Stellungnahme ab.
Seit dem Tod von Kirch im Juli 2011 kämpfen seine Erben um Schadensersatz. Ihnen würde die Hälfte der Vergleichssumme zufließen, die andere Hälfte ginge an den Insolvenzverwalter Michael Jaffé.
Der damalige Deutsche-Bank-Chef Rolf-E. Breuer hatte Anfang Februar 2002 in einem Fernsehinterview Kirchs Kreditwürdigkeit in Zweifel gezogen. Wochen später war Kirchs Firmengeflecht am Ende. Seitdem überzog der Medienunternehmer die Deutsche Bank mit einer Klagewelle und forderte ursprünglich 3,6 Milliarden Euro. Mit einem Vergleich könnte das neue Führungsduo der Bank aus Anshu Jain und Jürgen Fitschen im Juni ohne diese Altlast starten.
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es ist ein Wahnsinn dass ein überheblicher arroganter Bankchef solch einen Unsinn von sich geben darf und dann Versicherungen únd die DB dafür aufkommen müssen. Wo bleibt die Klage gegen Herrn Breuer - wird ein interessantes Thema auf der nächsten HV