Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Deutsche Bank Immer Ärger mit der Dividende

Der Ausschüttungsvorschlag der Deutschen Bank sorgt für Ärger: Der kritische Aktionär Michael Bohndorf will per Gegenantrag verhindern, dass die Dividende von 2015 auf der Hauptversammlung ausgeschüttet wird.
12.04.2017 - 16:53 Uhr Kommentieren
Die Gegenanträge des Juristen und Deutsche-Bank-Aktionärs  auf Hauptversammlungen sind berüchtigt. Quelle: Bloomberg
Michael Bohndorf

Die Gegenanträge des Juristen und Deutsche-Bank-Aktionärs auf Hauptversammlungen sind berüchtigt.

(Foto: Bloomberg)

Frankfurt Auf den ersten Blick wirkt der Gegenantrag, den Michael Bohndorf auf der diesjährigen Hauptversammlung der Deutschen Bank stellen will, kurios: Der Hamburger Rechtsanwalt verlangt darin nämlich, dass das Geldhaus am 18. Mai eine niedrigere Dividende an die Aktionäre ausschüttet, als es der Aufsichtsrat vorgeschlagen hat.

„Ich beantrage, keine Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2015 zu beschließen und auch nicht in die Dividendenzahlung 2016 einfließen zu lassen“, heißt es in einem Schreiben von Bohndorf, das dem Handelsblatt vorliegt. Auf der Internetseite der Deutschen Bank ist der Antrag bislang noch nicht veröffentlicht.

Bohndorf sitzt der Deutschen Bank seit Jahren im Nacken, mal mit Gegenanträgen für die Hauptversammlungen, mal mit Scharmützeln vor Gericht. Vor zehn Jahren war Bohndorf der Bank sogar so lästig, dass sie versuchte, ihn auszuspionieren. Der Fall machte Schlagzeilen und kostete zwei hochrangige Deutsche-Bank-Manager den Job. In diesem Jahr nun nimmt sich Bohndorf vor allem die Dividendenpolitik der Bank vor.

Eigentlich hatte er selbst dafür gekämpft, dass die Bank ihren Gewinn für das Geschäftsjahr 2015 ausschüttet. Als die Aktionäre im vergangenen Jahr leer ausgehen sollten, zog er mit anderen kritischen Aktionären vor Gericht, denn Aktiengesellschaften müssen ihren Eigentümern eine Mindestsumme ausschütten, solange das nicht existenzgefährdend ist.

Zwar argumentierte die Bank, dass sie sich die Dividende angesichts ihrer Finanzlage nicht leisten könne. Doch das Landgericht Frankfurt hielt es für „nicht ersichtlich“, inwieweit die zur Debatte stehende Mindestdividende von 141 Millionen Euro die „Lebens- und Widerstandsfähigkeit der Beklagten gefährden soll“, wie es in der Urteilsbegründung seinerzeit hieß.

Der Kuchen ist kleiner

Die Bank hat darauf reagiert und für dieses Jahr eine Dividendenzahlung angekündigt, in der sie diese Mindestdividende nun praktisch nachholt und auch für das Geschäftsjahr 2016 die Mindestsumme ausschüttet. Das ergibt 0,19 Euro je Anteilsschein. Doch Bohndorf hält von diesem „Dividenden-Cocktail“, wie er ihn dem Handelsblatt gegenüber nennt, nicht viel. Und das liegt an der Kapitalerhöhung, die die Bank gerade durchgezogen hat. Durch die kräftige Kapitalspritze hat sich die Zahl der Aktien, auf die sich die Dividende verteilt, um etwa 50 Prozent auf rund zwei Milliarden Anteilsscheine erhöht, der Kuchen für die Alt-Aktionäre wird dadurch kleiner.

Für das umstrittene Geschäftsjahr bleiben so je Aktie nur 0,08 Euro übrig. „Zum Zeitpunkt der Hauptversammlung 2016 hätte jeder Anteilseigner mindestens 0,10 Euro erhalten müssen“, hält Bohndorf dagegen. Er ist der Meinung, die Aktionäre des Vorjahres müssten bei einer außerordentlichen Hauptversammlung über die Dividende für 2015 entscheiden.

Die Deutsche Bank ihrerseits hat nach dem Dividenden-Urteil aus der Not längst eine Tugend gemacht. Sie konnte ihre neuen Aktien mit der Aussicht auf eine aufgepeppte Dividende vermarkten. Bis zur Hauptversammlung will das Institut nun auch seine Berufung gegen das Urteil zurückziehen. Der Beschluss dazu sei getroffen, ist zu hören. Die Anwälte der Bank arbeiten bereits an den nötigen Schriftsätzen.

Startseite
Mehr zu: Deutsche Bank - Immer Ärger mit der Dividende
0 Kommentare zu "Deutsche Bank: Immer Ärger mit der Dividende"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%