Deutsche Bank in der Popmusik Wer sich einen Reim auf die Deutsche Bank macht

Im Song „Alles dreht sich“ von „Der König tanzt“ aus dem Jahr 2012. (Screenshot: Youtube)
Düsseldorf Ende vergangener Woche schockierte die Deutsche Bank Millionen Privatkunden in Deutschland. Buchungen vom 1. Juni erschienen doppelt ausgeführt. Die Systeme der Bank dachten, dass die Konten vieler Kunden tief im Minus seien – Geldautomaten verweigerten die Auszahlung, Kontokarten versagten in Supermärkten und an Tankstellen den Dienst. Ein neuer Grund, Wut auf Deutschlands größte Bank zu entwickeln – vielleicht auch, um einen Protestsong zu schreiben?
Denn zumindest eine berühmte Songzeile hat sich am 3. Juni für viele Kunden nicht bewahrheitet. Rocksänger Marius Müller-Westernhagen sang in den vergangenen Jahrzehnten ungezählte Male seinen Mitgröl-Hit „Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz“ und darin:
Ich glaube an die Deutsche Bank,
denn die zahlt aus in bar
(ab 2:17 Min., Marius Müller Westernhagen – Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz, 1990)
Der Ruf der Bank hat sich über die vergangenen Jahrzehnte gewandelt: hier als das edle Geldhaus für Firmenkunden, dort als Zockerimperium überheblicher Investmentbanker. Und immer wieder greifen Musiker die Bank in Songs auf, auch wegen ihres Namens, der ja durch das „Deutsche“ im Titel die besondere Bedeutung des Institut im Heimatland unterstreicht - zum Beispiel die Elektropop-Gruppe Kraftwerk im Jahr 1981 in ihrem Lied „Computerwelt“:
Interpol and Deutsche Bank, FBI and Scotland Yard
Business, numbers, money, people
Computer world
(ab 5:00 Min. Kraftwerk – Computerwelt, 1981)
Und auch in aktuellen Hits gilt: Reime auf die Deutsche Bank gehen eigentlich immer. Am Ende vergangener Woche veröffentlichten die Beginner (früher: „Absolute Beginner“) ihren ersten Song seit 13 Jahren. Eine Strophe gibt Musiker Denyo zum Besten und rappt:
Wortgewalttätig, aber masterpiece-ig drauf
Triple-A Pass, Fremd im eigenen Land
Fette Anlageberater, Afrodeutsche Bank
(ab 2:14 Min. Beginner - Ahnma, 2016)
Und nur wenige Tage vorher hatte gar der US-Rapper Jay Z die Deutsche Bank in einem Song verewigt. In dem Lied „Drug Dealers Anonymous“ von Rapper-Kollegen Pusha T hat Jay Z einen Gastauftritt, in dem er die öffentliche Kritik an seinem Vorleben als Drogen-Dealer thematisiert. Und darin scheint auch Deutschlands größte Bank eine Rolle gespielt zu haben.
I’m getting ghost, I’m hearing noises
I think it’s the boys, but I been banking at Deutsche
(Pusha T ft. Jay Z - Drug Dealers Anonymous, 2016)
lauten die Zeilen. In einem Interview hatte Jay Z einst erklärt, seine Talente fürs Geschäft im Drogen-Business erworben zu haben. Doch die Textstelle zeigt, dass er es vielleicht auch mit der Steuer nicht so genau genommen hat – und dank der Deutschen Bank und seinem ebenfalls besungenen Buchhalter den US-Finanzbehörden entgangen zu sein scheint. Denn die „boys“, vor denen sich Jay Z wohl fürchtete, waren vom Finanzamt. Der Song selbst stand zunächst nur auf dem Musikportal Tidal zum Abruf bereit.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
Wo ist denn Ralph?
Ist doch die Bank die ihn rausgeschmissen hat.
Mein Beitrag dazu:
Deutsche Bank - siech und krank