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Deutsche Bank Jain und Fitschen sparen sich Investmentbanker

Anshu Jain und Jürgen Fitschen holen das nach, was ihr Vorgänger Josef Ackermann aufschob. Im Investmentbanking sollen 1000 Stellen wegfallen. Die beiden Co-Chefs der Deutschen Bank kopieren die Strategie anderer Häuser.
19.07.2012 - 09:14 Uhr 7 Kommentare
Die Co-Chefs der Deutschen Bank, Anshu Jain (l.) und Jürgen Fitschen. Quelle: dapd

Die Co-Chefs der Deutschen Bank, Anshu Jain (l.) und Jürgen Fitschen.

(Foto: dapd)

Berlin/Frankfurt/London Anshu Jain hat eine klare Vision: Er will als Sieger aus der größten Bankenkrise der Neuzeit hervorgehen. Angesichts der nicht mehr rundlaufenden Weltkonjunktur und der schärferen Regeln der Aufsichtsbehörden glaubt er, „dass in Zukunft nur noch eine Handvoll starker globaler Banken übrig bleibt“. Der gebürtige Inder will den Konkurrenten Marktanteile abjagen, aber zuerst muss er mit dem eisernen Besen durch das eigene Haus gehen, um Kosten einzusparen.

Die Flaute an den Kapitalmärkten führt dazu, dass die Deutsche Bank in den nächsten Wochen gut 1000 Stellen im Investmentbanking abbauen wird, heißt es in gut informierten Finanzkreisen in Frankfurt. „Damit holt die Deutsche Bank das nach, was die internationale Konkurrenz bereits vorgemacht hat. Unter dem früheren Vorstandschef Josef Ackermann war der Konzern bei Personaleinsparungen eher zurückhaltend“, sagt eine mit den Vorgängen vertraute Person. Die Deutsche Bank wollte die Informationen nicht kommentieren.

Der Stellenabbau erfolgt unabhängig von der neuen strategischen Ausrichtung des größten deutschen Geldhauses, die von der Doppelspitze aus Jain und Jürgen Fitschen im September verkündet werden soll. Es handelt sich also um eine taktische Anpassung, die vielleicht schon mit den Zahlen zum zweiten Quartal am 31. Juli veröffentlicht wird. Im vergangenen Oktober hatte das Institut bereits die Streichung von 500 Stellen im Investmentbanking angekündigt.

Die großen angelsächsischen Wettbewerber wie Morgan Stanley und Barclays haben seither nach Branchenschätzungen aber im Schnitt schon etwa 1500 bis 1600 ihrer Spezialisten abgebaut. Diese Zahl will jetzt auch die Deutsche Bank angesichts des miesen Umfelds für Kapitalmarktgeschäfte im zweiten Quartal erreichen.

„Man kopiert hier die Strategie anderer Häuser, um keine Wettbewerbskraft einzubüßen“, sagt Nils C. Wilm, Managing Partner bei der Beratungsgesellschaft Banking Consult Executive Search. Wie immer seien die US-Institute hier Vorreiter und befänden sich schon in einem fortgeschritteneren Stadium eines Wandlungsprozesses, bei dem die Strukturen auf die neuen regulatorischen Rahmenbedingungen, Standardisierungen und das zu erwartende Marktvolumen angepasst würden, ergänzt der Berater.

Die Entlassungen im Investmentbanking würden „überwiegend“ im Ausland erfolgen und nicht in Deutschland, wo der Bereich im Vergleich zu London aber auch recht klein ist, heiß es in Finanzkreisen.

Außerdem dürfte es die einzelnen Bereiche mit unterschiedlicher Härte treffen. Während die Bank gestern ankündigte, mit der Devisenhandels-Plattform „Autobahn“ weiter wachsen zu wollen, leidet vor allem das Aktiengeschäft unter den Folgen der Finanzkrise.

Hoffnung auf Erholung aufgegeben
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7 Kommentare zu "Deutsche Bank: Jain und Fitschen sparen sich Investmentbanker"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Wann werden diese Herren endlich mal richtig durch die Mangel genommen. Die Welt steht am Abgrund, Hass entsteht innerhal Europas und keiner dieser kriminellen Zocker ist bisher im Knast. Das kann doch nicht wahr sein!

  • Monika Lewinsky [...] hatte derzeit dafür gesorgt, dass Mr Clinton dem Zusammenschluss von Zocking (Investmentbanking) und normalem Banking zugestimmt hat.

    Bis dahin war es so, dass die Zocker Buden pleite gingen, wenn sie sich verzockt hatten. Das normale Banking lief aber normal weiter. Und somit hatten die [...] Banker auch keinen Hebel, um die Staaten der westlichen Welt zu erpressen.

    Aber mit Monika Lewinsky wurde Mr Clinton dann endlich gefügig gemacht und er stimmte dem Zusammenschluss von Banking und Zocken zu. Und damit hatten die [...] Banker endlich den Hebel, um die westliche Welt zu erpressen. Und damit gaben die FED / CITY dann haufenweise Giftpapiere heraus, die besonders die staatlichen Banken kaufen mussten. (in Dt. Landesbanken, HRE,…).

    Herr Peer Steinbrück von den illuminierten Gnaden der Bilderberger ging (wahrscheinlich) mit den FED Banken den Handel ein, dass er dem Kauf der FED Giftpapiere / west Lb. zustimmt und dafür machen sie ihn später über die Bilderberger zum Bundeskanzler.

    Man sieht also, das alles macht Sinn und ist von weiser Hand [...] sorgsam vorbereitet worden. Aber schon Herr Rothschild wusste derzeit, wie man mit getürkten Nachrichten sich an geldern der Fürsten königlich bereichern kann.

    [...]

    [+++Beitrag von der Redaktion editiert+++]







  • "Jain und Fitschen sparen sich Investmentbanker"

    Sind sie nicht selbst die grössten Investmentbanker? Bin ich im falschen Film?

  • Tja....die deutsche Bank muss in einer globalisierten Welt "konkurranzfähig" bleiben. Sie muss ja immer auch die "Interessen der Anleger" im Blick haben. Habt Ihr Investmentbanker nicht immer genau so schwadroniert, wenn es ums "Gesundschrumpfen" von anderen Unterehmen ging? Tja - jetzt seid ihr selber dran - ist ein herrliches Gefühl, gell? Aber ich bin sicher zum Wohle der Rendite des Unternehmens, des Aktienkurses und des Wohls von Anshu Jain und Jürgen Fitchen verzichtet ihr gerne auf euren Job. Und übrigens: Falls ihr in einem Jahr noch keinen neuen Job gefunden habt, dann habt ihr euch eben nicht genug bemüht und seid nur zu "faul". Geht mal ein bisschen Hartzen.... (ja das Echo der eigenen Sprüche tut weh!)

  • Systemrelevanz war gestern!
    Ohne Deals sind die Jungs auch überflüssig!
    Island räumt schon auf: Laut Le Monde sind 100 Sonderermittler und ein Kopfgeldjäger ( Ex-Polizeileutnant Hauksson) im Einsatz, um betroffene Politiker und Banker ausfindig zu machen.
    Dieses Vorgehen sollten wir auch uns und unseren Nachbarn empfehlen.
    Es ist deutlich preiswerter als die Fondslösungen

  • Interessant.
    Die Deutsche Bank vermeidet Kündigungen / Personalreduzierungen so lange wie möglich und frönt auch im Ausland (wo es möglich wäre) nicht dem schnellen Hire & Fire. In den meisten anderen Branchen würde man das als "soziale Verantwortung" bezeichnen.
    Aber weil es sich ja nur um die bösen (Investment)banker handelt (die im Ausland auch nicht durch Verdi etc. lautstark vertreten werden), die hier ihre Jobs verlieren, handelt die Bank nicht schnell genug und läuft nur ihren amerikanischen Konkurrenten hinterher...
    Es sind übrigens in den meisten Fällen nicht die Investmentbanking-Stars, die bei solchen Entlassungswellen ihren Job verlieren (und wenn es doch mal einen von denen erwischt sind die ja finanziell meist sehr gut abgefedert), sondern die Leute in der Abwicklung, die mit den ganz normalen Gehältern ohne die Boni von Hunderttausend und mehr im Jahr.

  • Zu mehr innovativem Handeln, als die Aktionen anderer Institute zu kopieren, reicht's bei Jain einfach nicht.

    Er holte das Sub-Prime Geschäft ins Haus, betrog die eigenen Kunden mit selbstgestrickten Derivaten und war bei den Libor/Euribor Manipulationen mit an der Spitze dieser institutsübergreifenden kriminellen Vereinigung.

    Gegen die DB laufen weltweit noch dutzende Prozesse - alle aus der Zeit, als Jain die Leitung der Invetsmentsparte übernahm und inne hatte. Und dieser Mann leitet heute dieses ehemalige Vorzeigeunternehmen Deutschlands.

    Herzlichen Glückwunsch zu dieser Entscheidung. Vermutlich hat Ackermann diese Personalie so auf den Weg gebracht um später einmal sagen: Seht ihr, mit mir seit ihr eigentlich doch ganz gut gefahren. Fitschen kann mit nur Leid tun.

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