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Deutsche Bank SPD-Politiker legen Fitschen Verzicht auf Banken-Präsidentschaft nahe

Mit dem Anruf bei Hessens Ministerpräsident Bouffier hat Jürgen Fitschen viel Kredit verspielt. Doch auf die schärfer werdenden Attacken aus der Politik reagiert der Co-Chef der Deutschen Bank nicht.
17.12.2012 Update: 17.12.2012 - 21:36 Uhr 28 Kommentare
Jürgen Fitschen ist als Bankenpräsident gewählt. SDP-Politiker legen dem Co-Chef der Deutschen Bank einen Verzicht auf das Amt nahe. Quelle: dpa

Jürgen Fitschen ist als Bankenpräsident gewählt. SDP-Politiker legen dem Co-Chef der Deutschen Bank einen Verzicht auf das Amt nahe.

(Foto: dpa)

Frankfurt „Wir Banker stehen zurecht in der Kritik. Deshalb müssen wir die Kultur ändern“, sagt Jürgen Fitschen am Montagabend in Essen. „Jeder einzelne in diesem Sektor muss sich verantwortungsvoll verhalten.“ Doch darauf, ob sein Anruf beim beim hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) nach der Razzia bei der Deutschen Bank verantwortungsvoll war, geht der Co-Chef von Deutschlands größtem Geldhaus nicht ein.

Die Vergangenheit, die gerade die Schlagzeilen bestimme, werde aufgearbeitet. „Gleichzeitig müssen wir aber auch nach vorne schauen“, sagt Fitschen auf der Diskussionsveranstaltung. Die Verteidigung bleibt aus. Während Fitschen leise ist, wird die Kritik an ihm und seinem Unternehmen immer lauter. Und sie gewinnt an Schärfe.

SPD-Spitzenpolitiker legten Co-Chef Jürgen Fitschen nach dessen Anruf beim hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) nahe, auf den Präsidentenposten beim Bundesverband deutscher Banken (BdB) zu verzichten. Fitschen soll im Frühjahr BdB-Präsident werden.

Für den Staatsbürger Fitschen würden die gleichen rechtsstaatlichen Maßstäbe gelten wie für jeden anderen. „Der Bankenverband muss wissen, von wem er sich wie repräsentieren lassen möchte“, sagte der rheinland-pfälzische Finanzminister Carsten Kühl (SPD) Handelsblatt Online. „Herr Fitschen muss wissen, was in seiner Situation die angemessene Reaktion ist.“

Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende der SPD in Schleswig-Holstein, Ralf Stegner. „Dass der Chef der Deutschen Bank sich so eben mal beim hessischen Ministerpräsidenten beschwert, weil die Staatsanwaltschaft ihre Arbeit tut, ohne Herrn Fitschen vorher um Erlaubnis gebeten zu haben, zeigt ein merkwürdiges Rechtsstaatsverständnis“, sagte Stegner Handelsblatt Online. „Vielleicht sollte sein nächstes Ziel eher die Teilnahme an einem Kurs in Staatsbürgerkunde sein und nicht die Präsidentschaft beim Bankenverband.“

Im Übrigen sei es vor allem im Interesse der Deutschen Bank und ihres Vorstandsvorsitzenden, dass alle in Rede stehenden Vorwürfe „lückenlos“ aufgeklärt würden, sagte Stegner weiter. „Gerade Führungskräfte in der Wirtschaft sollten wissen, dass der Rechtsstaat keine Bahnfahrt mit Waggons 1. und 2. Klasse ist, sondern nach unserer Verfassung jeder vor dem Gesetz gleich ist.“

Finanzminister Kühl sagte, bei den Vorwürfen handle es sich nicht um eine Bagatelle oder einen fehlgegangenen bürokratischen Vorgang. „Es besteht der Verdacht, dass mit hoher krimineller Energie der Staat um Hunderte Millionen Euro betrogen wurde“, betonte der SPD-Politiker. Es müsse daher auch im Interesse des Wirtschaftsunternehmens Deutsche Bank liegen, hier vollständig aufzuklären. „Ich erwarte jede nur denkbare Unterstützung auch durch den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank“, sagte Kühl.

Dagegen nahm der SPD-Fraktionschef im hessischen Landtag, Thorsten Schäfer Gümbel, Fitschen indirekt in Schutz. Die Unschuldsvermutung gelte „für den kleinen Mann genauso wie für die Deutsche Bank“, schreibt Schäfer-Gümbel auf seiner Facebook-Seite. Ermittlungen müssten immer verhältnismäßig sein. Dafür gebe es „klare Regeln, die sich der Politik entziehen“. Das gelte für alle Ermittlungen, „vom einfachen Diebstahl über Kapitalverbrechen bis zur Steuerhinterziehung“, schreibt das SPD-Bundesvorstandsmitglied.

Bankenverband stützt Fitschen
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28 Kommentare zu "Deutsche Bank: SPD-Politiker legen Fitschen Verzicht auf Banken-Präsidentschaft nahe"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Die Staatsanwälte entpuppen sich immer zu sensationslüsternen Großwildjägern! Die Gleichheit vor dem Gesetz, die zu den elementaren Menschenrechten gehört, ist deren Ding nicht.
    Die Verfolgung von Fahrrad- oder Ladendiebstählen oder Schwarzarbeit liegt schon lange nicht mehr "im öffentlichen Interesse", wie viele Geschädigte zu berichten wissen!

  • Wie weit ist es gekommen? Banker und Hütchenspieler,
    es gibt keinen Unterschied mehr. Armes Deutschland.

    Wo bleiben die Konsequenzen? Warum steckt niemand solche
    Gierlappen einfach mal dahin, wo Sie hin gehören.
    Jeder Hütchenspieler und Ladendieb wird bei fortgesetzten
    Straftaten eingesperrt.
    Da wird von solchen Herren Schaden in Milliardenhöhe angerichtet und sie kommen ungeschoren davon.

  • wenn fitschen nicht mehr weiter weiß ,verzweifelt ist und er selbst als beschuldigter geführt wird,darf er doch mal die nerven verlieren und einen buddy der deutschen bank anrufen.die bank ist schließlich cdu großspender

  • @ Dirtybird, a bisserl naiv ??
    Da gibt es doch diesen Kalauer vom Bankhaus derer von Fürstenberg.
    Ein betuchter Kunde der Bank mußte zur Toilette und fragte Herrn von Fürstenberg nach dieser Örtlichkeit.
    Anwort des Bankers : "Eine Toilette gibt es in unserem Bankhausr nicht, hier bescheißt JEDER JEDEN !!!
    Aufsichtsorgane ? Ehrenhafte Banker ? Wo leben Sie ?????

  • Stegner:"„Gerade Führungskräfte in der Wirtschaft sollten wissen, dass der Rechtsstaat keine Bahnfahrt mit Waggons 1. und 2. Klasse ist, sondern nach unserer Verfassung jeder vor dem Gesetz gleich ist.“

    Gewohnt starke Worte von Herrn Stegner.
    Nach der Verfassung ist jeder vor dem Gesetz gleich aber einige Personen sind eben GLEICHER.
    Die Deutsche Bank verfügt sicherlich über die Mittel, um ein Heer von Anwälten und anderen Experten nach dem Recht suchen zu lassen aber beim KLEINEN MANN sucht aus finanziellen Gründen mitunter nur ein Pflichtverteidiger
    nach dem Recht und der kann es mangels Engagements bzw. Qualifikation nicht finden.
    Rechtsstaat ? Wo ? Eben. Es kommt darauf an, in welchem Waggon man fährt !!!
    Herr Fitschen ruft bei einem Politiker an und will etwas bewirken !!
    Er sollte wissen, dass so etwas nur funktionieren kann, wenn gemeinsame "Leichen im Keller liegen".

    Zur Sache : Wo war eigentlich der 25%-Mann, Joe Ackermann, im Ermittlungszeitraum, immerhin war er am Tage der Unterzeichnung dieser "anstößigen" Umsatzsteuererklärung "verhindert" und Fitschen übernahm diesen Job ? Vorahnungen ???

  • Was ist das denn fuer ein Gewaesch, Herr Fitschen ist nicht seit gestern in einer Fuehrungsposition, in was muss er denn noch hineinwachsen, ist er etwa noch Azubi? Ob verhaeltnismaessig oder nicht entscheidet die Staatsanwaltschaft bzw das nachfolgende Verfahren. Verdacht auf Steuerbetrug in hundertfacher Millionhoehe sollte schon den Einsatz von mehr als einem Polizisten und Staatsanwalt rechtfertigen. Mit dem Versuch der Einflussnahme hat Fitschen aber auch gezeigt, es muss ja wohl in Hessen moeglich gewesen sein fuer bestimmte Leute direkt beim MP zu intervenieren, sonst waere Fitschen ja nicht auf die Idee gekommen anzurufen. Der brutalstmoegliche Aufklaerer und die juedischen Vermaechtnisse lassen gruessen.

  • Wieso zurücktreten?

    Kurt Beck, Klaus Wowereit und viele andere Politiker haben echte Steuergelder verbrannt und die Masse der Bürger und der Politiker schweigt. Ab und an ein Artikel von Rechnungshof über die Unfähigkeiten und Verschwendungen der Politiker in den Zeitungen und dann wird die Angelegenheit ohne Gerichtsverfahren, Haftstrafen etc. für alle Ewigkeit unter den Teppich gekehrt.

    Kein Staatsanwalt in Deutschland kümmert sich um politische Fehlentscheidungen, die regelmäßig und somit vollständig zu Lasten des Steuerzahlers gehen.

    Von Rechtsstaatlichkeit keine Spur, kein Protest, keine Gesetze, die diesem Trauerspiel der Politiker ein Ende bereiten könnten in Sicht.

    Wenn ich noch den Kommentar von Herrn Jürgen Trittin erwähnen darf, erinnert mich das Ganze an die üblichen Neiddebatten aus der bestimmten Ecke. Herr Trittin ist von der zuständigen Staatsanwaltschaft mit Sicherheit nicht in die Einzelheiten der Angelegenheit eingebunden worden und sein Kommentar zeigt, dass er nur leere Worte an die Presse weitergereicht hat. Auf solche Kommentare und Politiker kann das Land getrost verzichten.

    Wer dieses Polizeiaufgebot angeordnet hat, hat auf jeden Fall überzogen und sollte für diese unnötigen Kosten, die stets zu Lasten des Steuerzahlers gehen, zur Rechenschaft gezogen werden. Mal sehen, ob und wie der zuständige Rechnungshof darauf reagiert.

    Bei aller Kritik an Unternehmen daran denken, dass nicht nur die Staatsdiener, sondern auch der einfache Hartz4-Empfänger von den gezahlten Firmen-Steuern unterhalten wird. Verbieten Politiker bestimmte Geschäfte etc., gehen Arbeitsplätze verloren und es wird weniger Steuergeld eingenommen.

    In der freien Wirtschaft ist das (Geschäfts-)Leben schon immer riskanter gewesen als in den Amtsstuben von Deutschland, Frankreich, Griechenland, Brüssel etc. Eine Unterschrift an der falschen Stelle in der freien Wirtschaft geleistet und du bist im Gefängnis oder dein Geschäft ist in Konkurs.

  • Zeigt diese Nummer sehr deutlich die Skrupellosigkeit bis ins Mark!
    >>>Absolut Null Unrechtsbewusstsein!<<<
    Genau wie in der Politik!
    Das haben CDU SPD FDP GRÜNE CSU LINKE angerichtet!
    Wer jetzt nicht begreift, welche Gefahr von diesen Parteien ausgeht, der kann auch vom Dach springen …

    Schon in einer Studie von 2008 der CIA heißt es:
    Der Bürgerkrieg in Deutschland kündigt sich an, wie die totale Finanz- und Warenwirtschaftskrise, DOCH KEINER SIEHT DIE BEDROHUNG! Deutschland werde spätestens im Jahre 2020 in einigen Städten und Stadtteilen nicht mehr regierbar sein. Massenarbeitslosigkeit, Werteverfall, Islamisierung, steigende Steuern und Abgaben, und die vielen anderen Probleme der Deutschen werden sich in einem Bürgerkrieg entladen …

    Da ahnte selbst der amerikanische Geheimdienst noch nicht, wie schnell die Entwicklung im Herzen Europas die Studie überholen sollte. Wie gründlich und nachhaltig CDU SPD FDP GRÜNE CSU LINKE Deutschland über die Klippen bringt! Wo also sollte man nach Einschätzung deutscher Sicherheitsbehörden schon jetzt in Deutschland keinen Cent mehr investieren? Wo sollte man möglichst schnell wegziehen? Wo wird die Polizei die innere Sicherheit nicht mehr dauerhaft gewährleisten können? Lesen Sie, wie Polizeiführer derzeit insgeheim auf die Bekämpfung von schweren Unruhen und auf die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr in deutschen Städten vorbereitet werden. Von Internierungslagern bis zu Zwangs- durchsagen im Radio wird derzeit alles vorbereitet. Einige der Polizeiführer sprechen ganz offen über den erwarteten »Bürgerkrieg«, den sie mit allen Mitteln abwehren müssen.
    >>>>Plötzlich ist 2020 ganz NAH<<<<
    http://www.webdesign-luene.de/aktuelles/2009/11/29/burgerkrieg-in-deutschland/

    http://derhonigmannsagt.wordpress.com/2011/05/10/burgerkrieg-gefahrengebiete-in-deutschland-karte/

    http://www.kopp-exklusiv.de/index.php

  • Zitat: Es geht hier um einen Schaden von fast 1 Mrd. Euro.

    Nein, geht es nicht. Es geht um eine korrigierte Steuererklärung. Ob es überhaupt einen finanziellen Schaden gibt, ist völlig ungeklärt.

  • Spätestens seit dem total verunglückten Anruf von Herrn Wulff bei der BILD Zeitung hätte eigentlich jedem klar sein müssen, dass derartige Interventionen mehr als kontraproduktiv sind.Auch wenn durchaus Zweifel an der Verhältnismässigkeit des Polizeieinsatzes von letzter Woche bestehen können, ist das Kommunikationsdesaster perfekt. Es ist eigentlich nur noch zu toppen durch den heutigen SPIEGEL-Titel: Deutsche Skandal - Bank.

    Es kann aber noch schlimmer werden, wenn sich die zahlreichen Vorwürfe bewahrheiten sollten. Das Image der Bank ist in einer gefährlichen Schieflage. Am besten sollte zur Schadensbegrenzung schnellstens eine professionelle Krisen-Kommunikationsagentur angeheuert werden. Vor Illusionen sei jedoch gewarnt: Dieses PR-Desaster wird nicht rasch zu beheben sein!

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