Deutsche-Bank-Übernahme Lenny Fischer baut die BHF Bank um

Die Zentrale der BHF-Bank in Frankfurt: Die BHF beschäftigt aktuell 1072 Mitarbeiter.
Frankfurt Die BHF-Bank soll unter ihrem neuen Chef Leonhard („Lenny“) Fischer auf drei Säulen stehen: Private Vermögensverwaltung, Firmenkunden und Fondsgeschäft. Der ehemalige Investmentbanker gab am Donnerstag den Startschuss für den Umbau des Frankfurter Instituts und erklärte: „Damit haben wir es mit einem sehr altmodischen, klassischen Bankgeschäftsmodell zu tun.“
Fischer will die von der Deutschen Bank übernommene BHF mit der britischen Kleinwort Benson verschmelzen und erhofft sich davon Einsparungen von mehr als 20 Millionen Euro, etwa indem IT und Verwaltung gestrafft werden. Einen Stellenabbau schließt er ausdrücklich nicht aus, will sich dazu aber noch nicht in die Karten schauen lassen. Die BHF beschäftigt aktuell 1072 Mitarbeiter, Kleinwort Benson 714.
Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hatte dem von Fischer geführten Finanzinvestor RHJ für die BHF-Übernahme im Februar grünes Licht gegeben – zweieinhalb Jahre nach den ersten Verhandlungen mit der Deutschen Bank. Die Aufseher hatten sich lange Sorgen gemacht, dass die BHF von ihren neuen Eignern im Notfall im Regen stehen gelassen würde. Nun wurde die Transaktion durchgezogen. Der frühere Dresdner-Bank-Vorstand Fischer kann mit seinem Projekt loslegen, einen breit aufgestellten Finanzdienstleister zu schmieden.
Das Bankgeschäft von RHJ wächst mit der Übernahme deutlich: Das verwaltete Vermögen im Geschäft mit Privatkunden und in der Vermögensverwaltung vervierfacht sich auf 51 Milliarden Euro. Die zur BHF gehörende Frankfurt Trust soll als unabhängiger Vermögensverwalter unter der angestammten Marke erhalten bleiben. Im Firmenkundengeschäft zielt Fischer - wie viele in- und ausländische Konkurrenten auch - auf Mittelständler. Er nimmt aber vor allem solche mit internationalem Geschäft ins Visier, die auch Exportfinanzierung brauchen. „Das kann in Umsatzgrößen von einem hohen dreistelligen Millionen- bis in den Milliarden-Bereich gehen.“
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