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Deutsche Bank und Deutsche Börse Falscher Großaktionär

Eigentlich hält die Deutsche Bank nur einen kleinen Anteil an der Deutschen Börse. Doch bei einer Meldung an eine britische Aufsichtsbehörde war die Bank zumindest auf dem Papier Großaktionär des Börsenbetreibers.
14.03.2016 - 20:05 Uhr
Ein Rechenfehler machte die Deutsche Bank kurzzeitig auf einem Papier zum Großaktionär der Deutschen Börse Quelle: dpa
Deutsche Börse

Ein Rechenfehler machte die Deutsche Bank kurzzeitig auf einem Papier zum Großaktionär der Deutschen Börse

(Foto: dpa)

Frankfurt/London Verrechnen kann sich jeder, aber wenn es um Aktien für fast 1,8 Milliarden Euro geht, könnte man schon einmal stutzig werden. Dabei steht es so schwarz auf weiß auf einem Formular: Knapp 23,5 Millionen Aktien der Deutschen Börse soll die Deutsche Bank am vergangenen Dienstag gehalten haben. Das geht aus einer Meldung hervor, zu der das Geldhaus derzeit nach britischem Recht verpflichtet ist.

So wäre Deutschlands größtes Bankhaus quasi über Nacht zum größten Aktionär der Deutschen Börse geworden – und hätte mit einem Anteil von 12,6 Prozent sogar den weltweit größten Vermögensverwalter Blackrock überholt. Doch der Eindruck trügte. Die Zahlen erwiesen sich als falsch. Bei der Aufrechnung von Positionen sei es bei einem Datenanbieter zu einem Fehler gekommen, heißt es in Finanzkreisen. Die Bank halte weniger als ein Prozent der Börsenaktien. Offiziell wollte sich das Institut nicht äußern.

Die fehlerhaften Daten gingen an die britische Aufsichtsbehörde für Firmenübernahmen, das Takeover Panel, und wurden über einen Mitteilungsdienst der Londoner Börse verbreitet. Die Bank nahm die Meldung am Mittwochmittag zurück und kündigte eine Berichtigung an. Die Fusionswächter akzeptierten die Zurücknahme, schließlich seien „die vorherigen Positionen wegen einer inkorrekten Berechnung aufgeblasen“ gewesen.

Der Rechenfehler kommt zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, denn die Deutsche Börse befindet sich mitten in Fusionsgesprächen mit der London Stock Exchange (LSE) – und wird dabei auch von der Deutschen Bank beraten. Frankfurt und London wollen gemeinsam eine europäische Superbörse mit einer Fusion „unter Gleichen“ bilden. In Finanzkreisen wird erwartet, dass sie ihren Aktionären noch in dieser Woche ein detailliertes Angebot unterbreiten werden.

Dass sich Banken verrechnen, kommt immer wieder vor – oft genügt schon ein Vertipper, im Branchenjargon auch „Fat-Finger-Problem“ genannt. Im vergangenen Jahr hatte ein Mitarbeiter der Deutschen Bank im Londoner Devisenhandel versehentlich rund sechs Milliarden Dollar auf das Konto eines US-Hedgefonds überwiesen. Dabei soll es sich um einen relativ neuen Kollegen gehandelt haben, dessen Chef sich im Urlaub befunden habe. Damals hat sich der Mitarbeiter beim Verrechnen gegenläufiger Positionen geirrt. Das Geld hat der Fonds jedoch zurücküberwiesen.

Zwar sollen Sicherungssysteme der Banken oder Börsen solche Fehler verhindern – aber das funktioniert nicht immer. Im vergangenen Oktober hätte ein japanischer Aktienhändler beinahe versehentlich Aktien für umgerechnet fast 500 Milliarden Euro gekauft, darunter alleine 57 Prozent der Aktien von Toyota. Die Aufträge konnten vor der Ausführung jedoch noch storniert werden.

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