Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Deutsche-Bank-Vorstand Christian Sewing „Wir lassen uns nicht vom Kapitalmarkt treiben“

Die Deutsche Bank baut ihr Privatkundengeschäft deutlich um. Der zuständige Vorstand spricht im Interview mit dem Handelsblatt über nervöse Aktionäre, den Sparkurs und die Frage, ob Baukredite sich lohnen.
28.03.2016 - 11:30 Uhr
Der Privatkundenvorstand der Deutschen Bank ist zuversichtlich, dass der massive Jobabbau seines Instituts auch ohne betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland gelingen kann. Quelle:
Christian Sewing

Der Privatkundenvorstand der Deutschen Bank ist zuversichtlich, dass der massive Jobabbau seines Instituts auch ohne betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland gelingen kann.

Frankfurt Der Terminkalender von Christian Sewing ist mal wieder prall gefüllt. Am Tag des Interviews in Mainz kommt der Privatkundenchef der Deutschen Bank morgens aus München angeflogen, um nachmittags nach Berlin weiter zu jetten. Dort trifft er sich mit 350 Familienunternehmen bei einem Parlamentarischen Abend im Atrium des Geldhauses. Ein Pflichttermin für den für Deutschland zuständigen Vorstand. Schließlich muss er sich für den inoffiziellen Titel des Mr. Germany warmlaufen. Er übernimmt ihn vom scheidenden Co-Chef Jürgen Fitschen.
Seit Jahresanfang ist die Deutsche Bank an der Börse in heftige Turbulenzen geraten. Können Sie die Sorgen der Anleger verstehen?
Die Reaktionen sind übertrieben denn die Bank ist deutlich besser als Sie zurzeit wahrgenommen wird. Im vergangenen Jahr hatten wir Erträge von mehr als 33 Milliarden Euro. Das war besser als 2014, obwohl 2015 das Umfeld schwierig war.
Aber unbereinigt stand bei der Deutschen Bank unter dem Strich ein Rekordverlust von 6,8 Milliarden Euro zu Buche...
Ja, es waren Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten und Buchverluste. Das ist in der Tat unbefriedigend, denn es hat das an sich gute operative Ergebnis überdeckt. Wenn man in einem solchen Jahr so hohe Erträge erzielt, dann zeigt das, wie stark die Bank in ihrem Kerngeschäft ist, gerade auch in meinem Bereich. Auch bei Kapital und Liquidität stehen wir grundsolide da.
Die Investoren scheint das nicht zu beruhigen. Seit Jahresanfang fährt die Aktie der Bank Achterbahn und brach zwischenzeitlich auf ein neues Allzeittief ein. Wird einem da als Banker nicht angst und bange?
Natürlich beobachten wir das, aber es muss auch richtig eingeordnet werden. Letztlich ist der gesamte europäische Bankensektor stark unter Druck geraten, auch wenn unsere Aktie etwas mehr verloren hat als einige andere Banken. Das ist eine Folge der noch offenen Rechtsstreitigkeiten. Für uns ist jetzt entscheidend, dass wir uns nicht vom Kapitalmarkt treiben lassen.

Wir hören allerdings aus dem Sparkassenlager, dass verstärkt Deutsche-Bank-Kunden Einlagen, die 100 000 Euro überschreiten, zu ihnen kommen. Sind Ihre Kunden so nervös?
Das kann ich nicht bestätigen. Wir sehen da keine Auffälligkeiten, auch wenn es sein mag, dass eine kleine Minderheit der Kunden ihre Einlagen verstärkt auf mehrere Banken verteilt. Unsere Einlagenvolumina sind weiterhin stabil.
Wenn Kunden der gesetzlich geschützten Obergrenze für Spareinlagen so eine Aufmerksamkeit schenken, ist das zusätzliche Einlagensicherungssystem des privaten Bankenverbandes dann nicht überholt?
Ich glaube, dass die Kunden dieser Einlagensicherung vertrauen. Das Kundenverhalten lässt keinen anderen Schluss zu.
Dass Sie als großes Institut kleinere Banken subventionieren, ohne dass im Ernstfall ihre Einlagen im gleichen Umfang geschützt werden könnten, stört Sie nicht?
Wir sind so stabil, dass wir unsere Einlagen immer selbst abdecken können.
Dann subventionieren Sie erst recht nur andere.
Wenn es das Vertrauen in den Bankenmarkt insgesamt stärkt, ist das auch für uns gut. Grundsätzlich sind wir aber an einer Optimierung interessiert.

„Wir laufen anderen nicht hinterher“
Seite 123Alles auf einer Seite anzeigen
Mehr zu: Deutsche-Bank-Vorstand Christian Sewing - „Wir lassen uns nicht vom Kapitalmarkt treiben“
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%