Devisen-Skandal Ermittlungen gegen Banken erhärten Verdacht

Schweizer Franken und Euro-Geldscheine. Ermittlungen der Schweizer Wettbewerbsbehörde Weko haben ergeben, dass sich Banken bei den Wechselkursen illegal miteinander abgesprochen haben.
Zürich Der weltweite Skandal um Manipulationen des billionenschweren Devisenmarktes zieht immer größere Kreise. Erste Ermittlungen der Schweizer Wettbewerbsbehörde Weko haben offenbar den Verdacht erhärtet, dass sich Banken bei der Festsetzung von Wechselkursen unzulässig abgesprochen haben. Die Weko eröffnete nun eine formelle Untersuchung gegen acht heimische und ausländische Institute, wie sie am Montag mitteilte. Eine Ausdehnung der Prüfungen auf weitere Häuser schloss sie nicht aus. In dem Skandal ermitteln bereits andere Behörden rund um den Globus. Experten zufolge drohen Strafen in Milliardenhöhe, wie in der Affäre um Tricksereien mit Referenzzinssätzen.
Im Visier der Weko stehen die Schweizer Geldhäuser UBS, Credit Suisse, Zürcher Kantonalbank und Julius Bär, die US-Konzerne JP Morgan und Citigroup sowie Barclays und Royal Bank of Scotland aus Großbritannien. "Es bestehen Anhaltspunkte, dass zwischen diesen Banken Wettbewerbsabreden zur Manipulation von Wechselkursen im Devisenhandel getroffen wurden", hieß es in der Mitteilung.
Im Unterschied zu anderen Prüfungen des Devisenmarkt-Skandals gehört die Deutsche Bank hier nicht zu den betroffenen Instituten. Der deutsche Branchenprimus zählt zu den größten Devisenhändlern der Welt. Die Weko hält es aber für möglich, dass weitere Banken und Broker beteiligt waren. Es drohen Strafen von bis zu zehn Prozent der in der Schweiz an dem Markt erzielten Einnahmen der vergangenen drei Jahre.
Die Credit Suisse reagierte mit ungewöhnlich scharfer Kritik auf die Ermittlungen. Das Institut sprach von falschen Informationen der Weko. „Derartige Vorwürfe zum jetzigen Zeitpunkt sind daher unangebracht und rufschädigend.“ Credit Suisse werde mit den Behörden aber uneingeschränkt zusammenarbeiten. Auch die Zürcher Kantonalbank und Bär sagten ihre Kooperation zu. Bär erklärte zudem, die Bank habe in einer internen Untersuchung keine Anhaltspunkte für marktmissbräuchliches Verhalten gefunden. Die UBS wollte sich genauso wenig äußern wie JP Morgan, Citi, RBS und Barclays.
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Wenn man die Beiträge so liest, dann muss man den Eindruck entwickeln, dass der Devisenhandel sich in den letzten drei Monaten sprunghaft entwickelt haben muss und im Hause der Aufsichtsbehörden völlig unbekannt ist.
Geld- und Devisenhandel ist auch bei deutschen Banken mit einer langen Tradition verbunden und die BaFin soll sich nie Gedanken darüber gemacht haben, wie die Preise zustande gekommen sind?
Wenn dem so wäre, dann wüsste ich als Finanzminister und Dienstaufsicht der BaFin was zu tun wäre.
Wenn hier der Eindruck entsteht, dass die BaFin zu blöd war ein solch riesiges Geschäftsfelder, Manipulationsfeld nicht zu erkennen, dann ist das wohl die schlechteste Arbeitsleistung, die man nur erbringen kann. Wenn festgestellt wird, dass sich die BaFin nie den Preisbildungsprozess intensiv angesehen hat, dann muss man von der Leitung bis zum Kleinsten "antanzen" lassen. Wenn ein Finanzminster das nicht "tut", dann macht er das Problem zu seinem eigenen Problem und muss die Konsequenzen tragen, seinen Hut nehmen.
Wie sollen wir Bürger einem solchen Finanzminster eine solche Verantwortung weiter zutrauen können?