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Devisenhandel Heimliche Absprachen im Chatroom – EU-Kommission verhängt Kartellstrafe gegen britische Banken und Credit Suisse

Die britischen Banken räumen ihr Fehlverhalten mit Blick auf geheime Absprachen ein und erhalten eine Strafminderung. Die Credit Suisse zahlt lieber den vollen Betrag.
02.12.2021 - 16:34 Uhr Kommentieren
Die EU-Wettbewerbskommissarin sprach von einer „klaren Botschaft“ an die Banken. Quelle: AP
Margrethe Vestager

Die EU-Wettbewerbskommissarin sprach von einer „klaren Botschaft“ an die Banken.

(Foto: AP)

London Die Schweizer Bank Credit Suisse und die drei britischen Großbanken HSBC, Barclays und Natwest müssen eine Geldstrafe von insgesamt 344 Millionen Euro wegen geheimer Absprachen beim Devisenhandel zahlen. Das gab die EU-Wettbewerbsbehörde am Donnerstag bekannt.

Devisenhändler der Banken hatten in einem Online-Chatraum namens „Sterling Lads“ heimlich Informationen ausgetauscht und ihre Handelsstrategien auf dem Spotmarkt koordiniert.

Die höchste Strafe von 174,3 Millionen Euro muss die HSBC zahlen, gefolgt von Credit Suisse mit 83,3 Millionen Euro, Barclays mit 54,3 Millionen und Natwest mit 32,5 Millionen Euro. Natwest hieß zum Zeitpunkt der Vergehen noch Royal Bank of Scotland (RBS) und hat sich seither umbenannt.

„Die heimlichen Absprachen der fünf Banken haben die Integrität des Finanzsektors auf Kosten der europäischen Wirtschaft und Verbraucher untergraben“, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Die Strafe sei eine „klare Botschaft“, dass die Kommission für einen sauberen Wettbewerb im Finanzsektor eintrete.

Die drei britischen Banken gaben ihr Fehlverhalten zu und erhielten im Gegenzug eine Strafminderung von zehn Prozent. Die Credit Suisse hingegen zog es vor, die volle Strafe zu zahlen. Die Bank hatte im März erklärt, dass sie sich nicht an wettbewerbswidrigem Verhalten beteiligt habe.

Seit 2013 gab es sechs Untersuchungen im Finanzsektor

Die ebenfalls beteiligte Schweizer Bank UBS entging einer Geldstrafe in Höhe von 94 Millionen Euro, weil sie die EU-Kommission über das Kartell informiert hatte. Man sei froh, die Altlast entsorgt zu haben, sagte ein UBS-Sprecher.

Laut EU-Kommission war es die sechste Untersuchung eines Kartells im Finanzsektor seit 2013. Die letzten beiden Händlerringe waren im Mai 2019 bestraft worden. Damals waren neben UBS, Barclays und RBS auch die US-Banken Citigroup und JP-Morgan sowie die japanische MUFG beteiligt.

Ihre Devisenhändler hatten sich in mehreren Chaträumen mit Namen wie „Three Way Banana Split“ und „Semi Grumpy Old Men“ koordiniert. Die EU-Kommission hatte damals Strafen in Höhe von 1,07 Milliarden Euro verhängt. 

Die neuerliche Strafe wirkt im Vergleich dazu eher klein. Seit der Finanzkrise 2007 waren immer wieder geheime Absprachen unter Händlern bekannt geworden. Aufseher in den USA, Großbritannien und der EU haben Strafen in Höhe von mehreren Milliarden Euro verhängt.

Für die versuchte Manipulation der Referenzzinssätze Libor und Euribor mussten mehrere Händler auch ins Gefängnis. In jüngster Zeit gerieten Banken eher wegen Geldwäschevorwürfen ins Visier, so etwa die Deutsche Bank und die Credit Suisse.

Mehr: Staatsanwaltschaft befragt Credit-Suisse-Manager zu Geldwäschevorwürfen

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