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Digitalisierung Commerzbank und Google wollen im Cloud-Bereich noch enger zusammenarbeiten

Für den Umbau des Instituts ist die Kooperation mit dem Cloud-Anbieter von großer Bedeutung. Manche Kreditentscheidungen trifft bereits heute die Maschine.
29.03.2021 - 06:00 Uhr Kommentieren
Deutschlands zweitgrößte Privatbank vertieft ihre seit 2017 bestehende Zusammenarbeit mit dem Cloud-Anbieter Google. Quelle: AP
Commerzbank-Zentrale in Frankfurt

Deutschlands zweitgrößte Privatbank vertieft ihre seit 2017 bestehende Zusammenarbeit mit dem Cloud-Anbieter Google.

(Foto: AP)

Frankfurt, Düsseldorf Die Commerzbank setzt bei ihrem grundlegenden Umbau auf die Unterstützung von Google. Beide Unternehmen vertiefen ihre seit 2017 bestehende Zusammenarbeit und wollen in den kommenden fünf Jahren bei der Nutzung der Cloud und der Entwicklung neuer Angebote noch intensiver zusammenarbeiten.

„Die Partnerschaft mit Google Cloud ist wichtig, um unsere strategischen Ziele zu erreichen“, sagte Commerzbank-IT-Vorstand Jörg Hessenmüller dem Handelsblatt. Die Analyse von Daten, bei der das Institut mit Google schon länger zusammenarbeite, solle künftig in der gesamten Bank noch breiter eingesetzt werden. „Zudem wollen wir noch mehr Anwendungen in der Cloud entwickeln – und dabei zum Teil auch auf Software und Know-how von Google-Experten zurückgreifen.“

Zu den Angeboten, die im Rahmen der Kooperation bereits entstanden sind, zählt die digitale Kontoanalyse. Wenn Kunden zustimmen, werden dabei Einnahmen und Ausgaben klassifiziert und Nutzer können sehen, wie viel Geld sie beispielsweise für Essen und Trinken, Miete oder Reisen ausgeben.

Darüber hinaus können viele dieser Kunden bei Bedarf in kurzer Zeit einen Ratenkredit von Deutschlands zweitgrößter Privatbank bekommen. Unterlagen über Einnahmen und Ausgaben muss das Institut dafür schließlich nicht mehr von ihnen anfordern.

„Bis zu einem bestimmten Betrag trifft unser System dann eigenständig Kreditentscheidungen“, sagt Hessenmüller. Statt eines Menschen bewilligt also eine Maschine das Darlehn für einen neuen Fernseher oder ein Auto.

Commerzbank will effizienter werden

Rein digitale Prozesse sind für die Commerzbank laut Hessenmüller aus zwei Gründen wichtig. Zum einen kann der Kunde Angebote so einfach und schnell nutzen. Zum anderen sinkt für das Institut der Aufwand, wenn Kunden ihre Angelegenheiten selbst bearbeiten können.

„Dann schicken sie uns keine Dokumente in Papierform zu, rufen nicht in unseren Callcenters an und müssen auch nicht mehr mit Mitarbeitern in den Filialen sprechen“, sagt Hessenmüller. „Es ist eine Möglichkeit für uns, effizienter zu werden.“

Die Commerzbank will im Rahmen ihrer neuen Strategie bis 2024 insgesamt 10.000 Stellen streichen und eine Eigenkapitalrendite von sieben Prozent erreichen. Ob der Umbau in diesem Tempo gelingt, bezweifeln jedoch einige.

„Wir glauben nicht, dass die Commerzbank bei der Digitalisierung bis Ende 2024 so große Fortschritte machen wird, dass wir bis dahin auf jeden vierten Beschäftigten verzichten können“, sagte Stefan Wittmann, der für die Gewerkschaft Verdi im Aufsichtsrat der Bank sitzt, nach der Verabschiedung der neuen Strategie Anfang Februar.

Google freut sich über „starke Verhandlungspartner“

Der deutsche Finanzsektor hinkte anderen Branchen bei der Cloud-Nutzung lange hinterher, hat seine Anstrengungen in den vergangenen Jahren jedoch deutlich verstärkt. Die Deutsche Bank verkündete im vergangenen Jahr eine intensive Zusammenarbeit mit Google. Die Deutsche Börse unterzeichnete 2019 ebenfalls umfangreiche Kooperationsvereinbarungen mit Microsoft und Google.

Bei der Commerzbank, die neben Google auch mit Microsoft zusammenarbeitet, befindet sich aktuell rund ein Drittel aller dezentralen Anwendungen in der Cloud. Bis 2024 strebt das Institut einen Wert von 85 Prozent an.

Um gegenüber den mächtigen Cloud-Anbietern mit einer Stimme zu sprechen, haben sich die Frankfurter mit 15 anderen Finanzinstituten in der European Cloud User Coalition zusammengetan. Diese Gruppe will gemeinsame Standards entwickeln, an die sich die Cloud-Anbieter halten müssen, um alle europäischen Datenschutz- und Finanzmarktregeln einzuhalten.

Google findet die Initiative positiv. „Ich sehe, dass Cloud-Provider zu Unrecht ein Wahrnehmungsproblem in der Öffentlichkeit haben“, sagte Google-Manager Daniel Holz. „Sie setzt hinter die Sicherheit der Cloud noch ein Fragezeichen.“ Google begrüße daher „gemeinsame Kontrollen und starke Verhandlungspartner“, erklärte Holz.

Mehr: Commerzbank-Führungskrise verschärft sich – Hauptversammlung wird verschoben.

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