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Durchsuchungen in mehreren Bundesländern Razzien wegen Verdachts auf Geldwäsche und Steuerhinterziehung

Ermittler haben Wohnungen und Geschäftsräume deutscher Kunden einer Bank aus Puerto Rico durchsucht. Neben Hessen schlugen die Fahnder in NRW und Brandenburg zu.
11.08.2020 - 12:07 Uhr Kommentieren
Steuerhinterziehung: Die Beschuldigten werden verdächtigt, mithilfe der Bank Offshore-Gesellschaften gegründet zu haben, um Kapitalerträge vor dem deutschen Fiskus zu verbergen. Quelle: dpa
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Steuerhinterziehung: Die Beschuldigten werden verdächtigt, mithilfe der Bank Offshore-Gesellschaften gegründet zu haben, um Kapitalerträge vor dem deutschen Fiskus zu verbergen.

(Foto: dpa)

Frankfurt Wegen des Verdachts der Geldwäsche und der Steuerhinterziehung haben Ermittler am Dienstag Geschäfts- und Wohnräume in mehreren Bundesländern durchsucht. Ermittelt wird gegen deutsche Kunden einer Bank mit Sitz in Puerto Rico, wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das Bundeskriminalamt mitteilten. Es wurden Wohnräume von insgesamt sechs Beschuldigten in Hessen – Wiesbaden, Frankfurt am Main, Hattersheim, Neu-Anspach, Oberursel, Schwalbach am Taunus – sowie in Bonn durchsucht. Weitere Beschuldigte könnten im Zuge der Ermittlungen hinzukommen, sagte die Frankfurter Oberstaatsanwältin Nadja Niesen.

Zugleich gab es weitere Durchsuchungen bei mehreren Banken im gesamten Bundesgebiet zur Sicherung von Beweisen. „In den Banken selbst gibt es keine Beschuldigten. Es handelt sich um Durchsuchungen bei Dritten“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf Nachfrage. Bei den Instituten gehe ausschließlich darum, Beweismittel zu erlangen und die tatsächlichen Besitzverhältnisse der Offshore-Gesellschaften zu klären. Mehrere Banken einschließlich der Deutschen Bank wurden um Informationen gebeten. Die Deutsche Bank wollte die Angelegenheit nicht weiter kommentieren.

Die Beschuldigten werden verdächtigt, mithilfe der Bank Offshore-Gesellschaften gegründet zu haben, um Kapitalerträge vor dem deutschen Fiskus zu verbergen und die dafür anfallenden Steuern zu hinterziehen. Ziel der Durchsuchungen war es laut der Ermittlungsbehörden, Beweismittel über nicht versteuerte Auslandseinkünfte der Beschuldigten zu erlangen. Außerdem sollen die tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnisse der Offshore-Gesellschaften in den Steueroasen aufgeklärt werden. Es gehe insbesondere darum, die wirtschaftlich Berechtigten der jeweiligen Offshore-Gesellschaften festzustellen, für die oft Strohleute eingesetzt werden. Ermittlungen gegen weitere deutsche Kunden der Bank dauern laut Staatsanwaltschaft an.

Geldwäschenetzwerk im Visier

In einem weiteren Verfahren durchsuchten Einsatzkräfte des Bundeskriminalamts eine Im- und Exportfirma sowie Wohnräume in Brandenburg wegen des Verdachts der Geldwäsche. Dem 57 Jahre alten Besitzer wird unter anderem vorgeworfen, Gelder aus Straftaten im Ausland in den legalen Wirtschaftskreislauf in Deutschland geschleust zu haben. Über die Firmenkonten sollen betriebsfremde Zahlungen für Privatpersonen in Russland geleitet worden sein. Ferner hegen die Beamten den Verdacht, dass von so genannten Offshore-Gesellschaften Gelder im Wert von mehr als sieben Millionen Euro transferiert wurden.

Der Verdacht gegen den Beschuldigten ergab sich aus Daten aus dem Verfahrenskomplex des so genannten „Troika Laundromaten“. „Troika Laundromat“ bezeichnet ein Geldwäschenetzwerk, in dessen Zentrum die ehemalige russische Investmentbank Troika Dialog steht. Dahinter steht offenbar ein Netzwerk von Offshore-Gesellschaften, das Konten bei baltischen Banken unterhalten haben soll.

Nach früheren Berichten eines Recherchenetzwerkes über ein kompliziertes Geldwäschesystem aus Russland sollen Milliarden in den Westen gelangt sein. Davon sollen allein rund 190 Millionen Euro auf deutschen Konten gelandet sein.

Zwischen den beiden Verfahrenskomplexen gibt es keinen Zusammenhang, betonte die Staatsanwaltschaft.

Mehr: Gefahr der Geldwäsche: Bafin setzt bei 25 Banken auf Intensivbetreuung

  • dpa
  • vov
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