„Dysfunktionalstes Unternehmen“ Nach umstrittenen Äußerungen – IT-Chefin Kim Hammonds verlässt die Deutsche Bank

Die scheidende IT-Chefin kam 2013 zur Deutschen Bank.
Frankfurt Das Personalkarussell bei der Deutschen Bank dreht sich nach dem Chefwechsel weiter. IT-Chefin Kim Hammonds verlässt nach umstrittenen Äußerungen das Unternehmen, wie Deutschlands größtes Geldhaus am Mittwoch mitteilte.
Hammonds scheidet laut der Bank im gegenseitigen Einvernehmen zur Hauptversammlung am 24. Mai aus. Über ihre Nachfolge werde der Aufsichtsrat in Kürze nach Abstimmung mit den Aufsichtsbehörden entscheiden.
Erst Anfang des Monats tauschte die Deutsche Bank ihren Vorstandschef aus. Christian Sewing löste John Cryan an der Spitze des Geldhauses ab.
Hammonds stand seit Monaten unter Druck. Die Managerin hatte bei einer internen Tagung des Konzerns gesagt, die Bank sei das „dysfunktionalste Unternehmen“, für das sie je gearbeitet habe. Das sorgte bei Aktionären und Mitarbeitern für Kopfschütteln und Entsetzen.
Kritiker hatten ihr schon vor den umstrittenen Äußerungen vorgeworfen, sie habe die Computersysteme nicht schnell genug modernisiert, die als Großbaustelle gelten. Der ehemalige Vorstandschef John Cryan hatte die IT des Instituts kurz nach seinem Amtsantritt 2015 öffentlich als „lausig“ bezeichnet.
Hammonds entgegnete ihren Kritikern, unter ihrer Ägide sei die Zahl der IT-Systeme von 45 auf 32 reduziert worden, die deutlich stabiler liefen als früher. Das Ziel sind vier.
Aufsichtsratschef Paul Achleitner lobte die Amerikanerin zum Abschied. „Kim Hammonds hat frischen Wind in die Bank gebracht – mit dem Blick von außen und viel Erfahrung mit organisatorischen Veränderungen.“
Hammonds kam 2013 zur Deutschen Bank und arbeitete zunächst als Co-Leiterin für Technologie und Betrieb. Im August 2016 stieg sie als IT-Chefin in den Vorstand auf. Vor ihrem Wechsel zur Deutschen Bank leitete sie fünf Jahre lang den IT-Bereich bei Boeing. Davor war sie beim Computerhersteller Dell sowie bei Ford.
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