DZ Bank Die Gehaltserhöhung bleibt diesmal aus

Zentrale des genossenschaftlichen Spitzeninstituts in Frankfurt: Kein Gehaltsplus zum neuen Jahr.
Frankfurt Es war für Mitarbeiter der DZ Bank in der Regel ein guter Einstieg ins neue Jahr: die Nachricht über eine Gehaltserhöhung. Doch in diesem Jahr bleibt sie aus. Die Gehälter für den außertariflich bezahlten Teil der Belegschaft würden nicht steigen, heißt es im Intranet des Instituts nach Angaben aus Kreisen, die mit der Sache vertraut sind. Der Schritt wird mit den zuletzt gestiegenen Ausgaben für Regulierung und Digitalisierung begründet. Da diese Kosten zugelegt hätten, wolle man den Gesamtanstieg der Ausgaben in Grenzen halten und habe sich gegen eine Gehaltserhöhung entschieden, heißt es. Das Institut wollte sich dazu auf Anfrage nicht äußern.
Der Großteil der DZ-Bank-Belegschaft wird außertariflich bezahlt. Der Topf für die in den Vorjahren üblichen Gehaltserhöhungen lag Finanzkreisen zufolge im mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Dem Vernehmen nach war es zuletzt im Zuge der Finanzkrise der Fall, dass die Bank den regelmäßigen Anstieg der Vergütung aussetzte.
Die gesamte Bankbranche kämpft mit steigenden Regulierungskosten und den Niedrigzinsen. Im vergangenen Jahr gehörte beispielsweise das Mifid-II-Regelwerk zu den Mammutprojekten. Mifid II soll den Anlegerschutz erhöhen und für mehr Transparenz, etwa bei Fondsgebühren, sorgen.
„Die Regulierungsdichte und -tiefe erreicht immer neue Ausmaße“, klagte DZ-Bankchef Wolfgang Kirsch im vergangenen Jahr. Die regulatorischen Vorgaben hätten das Potenzial, die Banken zu überfordern, gemeinsam mit der Niedrigzinsphase stellten sie die Geschäftsmodelle der Banken auf die Probe. Gerade kleinere Institute bräuchten „dringend Erleichterung bei der Regulierung“, forderte er in einem Interview mit dem Handelsblatt und betonte: „Wir brauchen ein anderes Zinsniveau, um langfristig unsere Ertragsstärke zu halten.“
Die Bank legt Ende Februar ihre Bilanz für 2017 vor. In den ersten sechs Monaten des abgelaufenen Jahres erzielte die DZ-Bank-Gruppe einen Gewinn vor Steuern von 939 Millionen Euro und 488 Millionen Euro Überschuss.
Im ersten Halbjahr 2016 lagen die Zahlen mit rund 1,6 Milliarden Euro vor Steuern und rund 1,2 Milliarden Euro nach Steuern deutlich höher, sie sind aber wegen der Fusion der DZ mit der Düsseldorfer WGZ in der Zwischenzeit nur bedingt vergleichbar. Die genossenschaftlichen Spitzeninstitute hatten sich zum 1. August 2016 zusammengeschlossen. Mitte vergangenen Jahres hatte das Geldhaus gut 30.000 Mitarbeiter.
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