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DZ Privatbank in Aufruhr Ein Rücktritt und ein Suizid

Die DZ Privatbank steht vor dem Umbruch – und wird durch zwei Nachrichten erschüttert. Mit Marion Pester verlässt das prominenteste Gesicht in der Schweiz das Institut, ein anderer Spitzenbanker begeht Selbstmord.
21.01.2015 - 16:34 Uhr 1 Kommentar
Die Zentrale der DZ Privatbank in Luxemburg. Quelle: PR

Die Zentrale der DZ Privatbank in Luxemburg.

(Foto: PR)

Zürich Die Mitteilung war knapp formuliert: Marion Pester, hochambitionierte Chefin der DZ Privatbank in der Schweiz, werde das Institut Ende Januar verlassen – nach über 26 Jahren. Dies geschehe „im Rahmen der konzerninternen Neuausrichtung der DZ Privatbank“, hieß es in einer E-Mail. Weitere Gründe wurden nicht genannt.

Das Schweizer Finanzportal finews.ch berichtet unter Berufung auf unternehmensnahe Personen, dass Pester sich nicht damit habe anfreunden können, weitere Geschäftsbereiche in Luxemburg zu zentralisieren. Zudem soll der Schweizer Ableger des genossenschaftlichen Instituts auf der Suche nach möglichen Käufern und Kooperationspartnern gewesen sein.

Der Rücktritt der Chefin ist nicht die einzige Nachricht, die das sonst so zurückhaltende Institut umtreibt. Vor wenigen Tagen berichteten Schweizer Medien über den Suizid eines führenden Bankers der Privatbank. Er gehörte zum Direktionskader des Züricher Ablegers der DZ Privatbank. „Wir sind immer noch tief betroffen von dem überraschenden Tod unseres Mitarbeiters“, hatte Pester das vorzeitige Ableben ihres Kollegen kommentiert. Es handle sich beim Verstorbenen „um einen langjährigen, sehr geschätzten und beliebten Mitarbeiter in unserem Unternehmen“. Weitere Umstände seines Todes wollte die Bank nicht kommentieren.

Doch die Gerüchte kursieren: DZ-Kunden sollen sich über Transaktionen beschwert haben, die sie nicht in Auftrag gegeben hätten. Insgesamt gehe es um einen Millionenbetrag, berichtete das Branchenmagazin „Inside Paradeplatz“. Schon bei seinen vorherigen Arbeitgebern sei der Banker durch zweifelhaften Umgang mit Kundengeldern aufgefallen. Seine Kunden sollen nach Insiderinformationen des Branchenmagazins vor allem aus Deutschland kommen und ihr Geld bei Ablegern deutscher Bankhäuser angelegt haben.

Pester selbst hatte die Gerüchte hart dementiert. Man habe keine Kenntnis von nicht autorisierten Transaktionen gehabt und bitte darum, die Würde des Verstorbenen zu respektieren und keinen Raum für Spekulationen zu bieten.

Auch die DZ Privatbank soll wie andere Auslandbanken vom sogenannten Offshore-Modell profitiert haben. Weil Konten durch das Bankgeheimnis geschützt waren, konnten Deutsche ihr Vermögen in der Schweiz vor dem deutschen Fiskus geheimhalten. Durch das Ende des Bankgeheimnisses in der bisherige Form brachen die Umsätze mit diesen Geschäften zuletzt ein.

  • HB
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1 Kommentar zu "DZ Privatbank in Aufruhr: Ein Rücktritt und ein Suizid"

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  • Ähnliche Vorgänge offenbaren sich bei der Commerzbank International, Luxemburg.
    Unautorisiert werden Kundenkonten mit Tausenden von Euro plötzlich belastet - und weder AGB noch sonst irgendeine wirksame Rechtgrundlage dafür ist ersichtlich.
    Weder liegen Aufträge vor noch gibt es entsprechende Vereinbarungen.

    Der Spekulation ist dabei natürlich Tür und Tor geöffnet - nach den bekannt gewordenen Vorfällen bei der Luxemburger DZ Privatbank ist das weder verwunderlich noch fern liegend.

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