Ehemaliger Wirtschaftsprofessor Spanische Regierung will Hernandez de Cos zum Zentralbankchef machen

Das spanische Wirtschaftsministerium hat einen neuen Mann für die Spitze der Notenbank gefunden.
Madrid Das spanische Wirtschaftsministerium hat Pablo Hernandez de Cos als neuen Zentralbankchef vorgeschlagen und sich damit für eine grundsätzliche Weiterführung der Ausrichtung seines Vorgängers Luis Maria Linde entschieden.
„Hernandez de Cos ist aufgrund seiner technischen Fähigkeiten in den Bereichen Bank- und Währungspolitik, seiner Unabhängigkeit und seines Ansehens bei der Europäischen Zentralbank ein hervorragender Kandidat, um Gouverneur der Zentralbank zu werden“, teilte die Behörde am Mittwoch mit.
Der 47-Jährige führt derzeit die Abteilung für Wirtschaft und Statistik bei der Bank of Spain, der Zentralbank des Landes. Künftig soll er auch als Mitglied des Gouverneursrats der Europäischen Zentralbank fungieren.
De Cos, der in Madrid geboren wurde, ist als Figur der Notenbank noch wenig bekannt. Den größten Teil seiner Karriere bei dem Geldhaus verbrachte er in der Forschung. Als Wirtschaftsprofessor gehört er diversen spanischen sowie europäischen Gremien an – unter anderem dem Europäischen Wirtschafts- und Finanzausschuss. Er war zudem Berater bei der Europäischen Zentralbank.
De Cos folgt auf Luis Maria Linde, dessen sechsjährige Amtszeit im kommenden Monat endet. Das technische Know-how des Kandidaten bringe ihm zwar die nötige Zustimmung, doch die mangelnde Gleichsetzung zwischen Mann und Frau in Zentralbanken könne noch zu Kritik führen, kommentierte Bloomberg den Schritt der spanischen Regierung.
Hernandez de Cos wird voraussichtlich am Dienstag formell für den Posten des Zentralbankchefs nominiert, die Bestätigung durch das Parlament ist für Freitag vorgesehen. Das Amt würde er dann am 8. Juni übernehmen.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.