Einlagensicherung Kunden der insolventen Dero Bank werden mit bis zu 500.000 Euro entschädigt

Die Bafin hat offziell die Insolvenz der Dero Bank festgestellt.
Düsseldorf Kunden der insolventen Dero Bank können für ihre Verluste entschädigt werden. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (Bafin) habe bei der Münchner Bank einen Entschädigungsfall im Sinne des Einlagensicherungsgesetzes festgestellt, melden die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken und die Bafin selbst. Erstere ist für die Durchsetzung der gesetzlichen Einlagensicherung für private Banken in Deutschland zuständig.
Die Einlagen der Dero-Kunden sind demnach in einer Höhe von bis zu 100.000 Euro pro Anleger geschützt. In Ausnahmefällen beträgt die Deckungssumme bis zu 500.000 Euro – nämlich dann, wenn die Einlage aus einer Immobilientransaktion stammt und die Einzahlung weniger als ein halbes Jahr zurückliegt.
Bereits am 8. Februar dieses Jahres hat die Bundesfinanzaufsicht gegen die Dero Bank ein Moratorium wegen drohender Zahlungsunfähigkeit erlassen. Das Moratorium untersagt der Bank, Zahlungen der Kunden entgegenzunehmen, die nicht zur Tilgung von Schulden bei der Bank selbst bestimmt sind. Am 13. Februar wurde ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet; ab dem 14. März – zeitgleich mit der Feststellung des Entschädigungsfalls – beginnt das offizielle Insolvenzverfahren der Bank.
Die Dero Bank ist mit einer Bilanzsumme von 27 Millionen Euro ein vergleichsweise kleines Institut und nicht systemrelevant, wie die Bafin-Regulatoren in ihren Veröffentlichungen zum Insolvenzverfahren anmerken. Sie spezialisiert sich auf Börsengänge und Anleihe-Emissionen kleiner und mittelständischer Unternehmen.
Recherchen des Handelsblatts zufolge war die Bank allerdings auch in umstrittene Aktiendeals verwickelt, die Parallelen zum Cum-Ex-Skandal aufweisen. Gegen aktuelle und ehemalige Mitarbeiter der Bank laufen bis heute Ermittlungen.
Die Dero Bank ist die zehnte Privatbank seit 2001, bei der die 1998 gegründete Entschädigungseinrichtung deutscher Banken tätig werden musste. Zuletzt wurden die Kunden der Frankfurter Maple Bank über die Einlagensicherung der Privatbanken entschädigt.
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