Ende der Bieterfrist Finanzinvestoren buhlen um Kauf von HSH Nordbank

Die Finanzkrise und auch die Schiffskrise haben die HSH Nordbank zu schaffen gemacht.
Berlin/Hamburg Der Verkaufsprozess für die HSH Nordbank geht auf die Zielgerade. Bis Freitagabend müssen Bieter ein Angebot für die Landesbank abgeben. Insidern zufolge gibt es noch eine Handvoll Interessenten, zu denen US-Finanzinvestoren wie Apollo, Cerberus oder Lonestar gehören. Auch Christopher Flowers, der bereits gut fünf Prozent an der Bank hält, ist laut Insidern interessiert.
Dagegen ist wohl kein strategischer Bieter mehr im Rennen. Die Eigentümer Hamburg und Schleswig-Holstein müssen nun entscheiden, mit welchen Interessenten sie weiterverhandeln wollen. Die HSH muss bis Ende Februar 2018 verkauft werden – als Auflage der EU-Kommission im Gegenzug für staatliche Hilfen. Findet sich kein Käufer, droht dem Geldhaus die Abwicklung.
Die Bank war durch die Finanzkrise und zuletzt wegen der Schiffskrise in Schieflage geraten. Hamburg und Schleswig-Holstein haben dem Geldhaus bereits mit Garantien und Eigenkapital von rund 13 Milliarden Euro unter die Arme gegriffen. Über Gebühren dafür flossen etwa drei Milliarden Euro von der Bank zurück an die Länder. Inzwischen gibt es einen gesunden Teil – die Kernbank – und die Abbaubank, in der Altlasten aus den Jahren 2004 bis 2009 gebündelt sind.
Die EU erlaubt den Ländern zwar, dass sie für vier weitere Jahre 25 Prozent am Institut halten können. Aber aus dem Umfeld der Bank heißt es: „Schleswig-Holstein und Hamburg wollen nur noch raus.“ Bei den Ländern heißt es dazu etwas vornehmer, man habe die „Präferenz, sich von allen Anteilen zu trennen.“ Einer, der die Länder-Interessen vertritt, betont: „Natürlich haben wir auch Plan B in der Tasche – die Spannweite reicht vom Gesamtverkauf bis zur Abwicklung.“
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