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Ertragsrückgang Das Privatkundengeschäft der Banken leidet unter der Krise

Schlechte Nachrichten für Banken: Die Staatsschuldenkrise trifft nach dem Investment-Banking jetzt auch das Privatkundengeschäft. Die Geldhäuser müssen auf die Kostenbremse treten.
07.10.2011 - 07:15 Uhr
Die Skyline von Frankfurt: Das Geschäft der Banken leidet unter der Staatsschuldenkrise. Quelle: dpa

Die Skyline von Frankfurt: Das Geschäft der Banken leidet unter der Staatsschuldenkrise.

(Foto: dpa)

Frankfurt Nach dem Investment-Banking wird die Staatsschuldenkrise im Euro-Raum nach Ansicht von Finanzexperten auch das Privatkundengeschäft der Kreditinstitute belasten. Damit dürfte sich die Ertragslage der Banken weiter verschlechtern. "Das Privatkundengeschäft hat im dritten Quartal einen Dämpfer erhalten", sagte Reinhard Messenböck, Partner und Bankenexperte bei der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG), dem Handelsblatt. "Weltweit werden die Sparprogramme dazu führen, dass die Bereitschaft zur Kreditaufnahme nachlässt. Die Zinsüberschüsse - vor allem der europäischen Banken - werden sinken", prognostiziert der Experte.

Zweites Quartal war noch gut

Im zweiten Quartal stiegen die Erträge der Banken aus dem Massengeschäft mit privaten Kunden noch um rund zwei Prozent, dagegen sank der Gewinn aufgrund hoher Wertberichtigungen bei einzelnen Instituten um knapp 70 Prozent. Bereinigt um Sonderfaktoren lag der Rückgang zwischen fünf Prozent in Europa und zehn Prozent in den USA. Das spiegelt auch der "BCG Retail Performance Index" wider, demzufolge das Retailgeschäft im zweiten Quartal rund 55 Prozent der Gesamterträge der Bankkonzerne ausmachte.

Für die kommenden Monate rechnen Fachleute mit eher schwieriger werdenden Märkten. Die Unternehmensberatung Ernst & Young konstatiert für die zweite Jahreshälfte angesichts der Börsenflaute und unsicherer Konjunkturaussichten deutlich eingetrübte Perspektiven. Viele Vorstände dürften daher stärker auf die Kostenbremse treten als bisher. "Einige Banken werden den Gürtel enger schnallen müssen, um für unliebsame Überraschungen gewappnet zu sein", meint Dirk Müller-Tronnier, Partner bei Ernst & Young. Bei einer Analyse der Ergebnisse der deutschen Großbanken im ersten Halbjahr zeigt sich eine bessere Ertragskraft, die vor allem das Ergebnis einer stark gesunkenen Risikovorsorge ist. Im Kundengeschäft seien die meisten Banken - trotz der in den ersten sechs Monaten noch besseren Situation an den Börsen - kaum vorangekommen, ergänzt Müller-Tronnier.

Die Einschätzungen der Experten sind für die Banken schlechte Nachrichten, weil sie sich vom Privatkundengeschäft viel versprechen. Da das Investment-Banking und Transaktionen am Kapitalmarkt von den Aufsehern mit immer mehr Auflagen versehen werden, suchen viele Banken ihr Heil im stabileren Retailgeschäft. Prominentestes Beispiel ist die Deutsche Bank, die mit der Übernahme der Postbank das Privatkundengeschäft stark ausbaute.

Hart umkämpfte Kunden

Die Kunden und ihre Einlagen bei den Banken sind in Deutschland allerdings hart umkämpft. Nach Branchenschätzungen ist die Zinsmarge in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren um durchschnittlich fünf Prozent gesunken, vor allem der Wettbewerb um Spareinlagen und Tagesgelder hat sich verschärft. "Insgesamt wird man bei den Erträgen einen Rückgang im dritten Quartal sehen. Die Auswirkungen der Staatsschuldenkrise hinterlassen jetzt auch Spuren im Retailgeschäft. Griechenland verunsichert zunehmend auch die privaten Haushalte", erklärt Til Klein, Principal bei BCG. Entlastung erhoffen sich die Banken von der Vereinheitlichung der Informationstechnik, an der Sparkassen, Deutsche Bank und Commerzbank arbeiten.

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