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Europas Banken Geldhäuser polstern ihr Kapital auf

Europas Banken setzen zunehmend auf dicke Kapitalpolster: Bankenaufseher in Skandinavien und Großbritannien bestehen heute auf hohe Kernkapitalquoten. Auch die Anleger freut's: Sie hoffen so wieder auf höhere Dividenden.
12.08.2015 - 14:24 Uhr Kommentieren
Die Europäische Zentralbank, die die größten 120 Banken in der Euro-Zone beaufsichtigt, hat damit begonnen, jedem Institut ein individuelles Kapitalpolster vorzuschreiben. Quelle: dpa
Frankfurter Bankenlandschaft

Die Europäische Zentralbank, die die größten 120 Banken in der Euro-Zone beaufsichtigt, hat damit begonnen, jedem Institut ein individuelles Kapitalpolster vorzuschreiben.

(Foto: dpa)

London So ändern sich die Zeiten: Vor der Finanzkrise scheuten Europas Banken und ihre Anleger eine dicke Kapitaldecke aus Angst um ihre Renditen wie der Teufel das Weihwasser. Heute kann sie offenbar nicht dick genug sein – denn nur dann dürfen die auf Magerkost gesetzten Aktionäre auf absehbare Zeit wieder auf höhere Dividenden hoffen.

Das zweite Quartal macht ihnen Hoffnung: Die 24 größten Banken in Europa haben ihre harten Kernkapitalquoten im ersten Halbjahr nach Reuters-Berechnungen im Schnitt um fast einen halben Prozentpunkt gesteigert – mehr als in den sechs Monaten vorher und mehr als ihnen Analysten zugetraut hatten.

Goldgeränderte Kapitalpolster reichten inzwischen nicht mehr, sie müssten schon platin-gerändert sein, witzelt Matthew Beesley, der das Europa-Aktiengeschäft des Vermögensverwalters Henderson leitet. Früher empfahlen die Aufseher eine Erhöhung des Kapitals, und die Aktionäre gaben gnädig ihren Segen.

„Heute bestehen die Aufseher darauf, und die Aktionäre sind begeistert“, sagt Beesley. Galt eine harte Kernkapitalquote von zehn Prozent noch vor einem Jahr als ausreichend, dürfen es heute schon elf bis zwölf Prozent sein, wenn es nach Bankern und Analysten geht.

Den Bankenaufsehern in Skandinavien und Großbritannien ist das noch lange nicht genug. Die schwedische Nordea etwa liegt mit 16 Prozent weit über den Quoten ihrer ausländischen Rivalen – doch sie macht sich Sorgen, dass das nicht ausreichen könnte, wenn die schwedischen Aufseher einen kritischeren Blick auf die Gewichtung der Bilanzrisiken würfen. Der Nordea-Rivale Swedbank hat das schon erlebt: Er kommt auf 22,4 Prozent – das klingt nach viel, doch die Vorgabe der Behörden liegt bei 19,6 Prozent. Und das könnte noch nicht das Ende der Fahnenstange sein.

Auch die Europäische Zentralbank, die die größten 120 Banken in der Euro-Zone beaufsichtigt, hat damit begonnen, jedem Institut ein individuelles Kapitalpolster vorzuschreiben. Und die Finanzchefs zittern vor dem Schlagwort „Basel IV“, der nächsten Reform des Regelwerks für die Branche, das ihre Freiheiten bei der Berechnung des Eigenkapitals weiter einschränken könnte.

Banken steht das böse Erwachen noch bevor
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