Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

European Payments Initiative Commerzbank unterstützt europäisches Zahlungssystem – Showdown am Montag

Deutschlands zweitgrößte Privatbank hat Gelder für EPI freigegeben. Bei einem Treffen aller beteiligten Institute soll nun entschieden werden, ob das Projekt umgesetzt wird.
26.11.2021 - 04:00 Uhr 1 Kommentar
Der Aufbau eines neuen, gemeinsamen europäischen Zahlungssystems würde Investitionen in Milliardenhöhe erfordern. Quelle: E+/Getty Images
Bezahlen per Handy

Der Aufbau eines neuen, gemeinsamen europäischen Zahlungssystems würde Investitionen in Milliardenhöhe erfordern.

(Foto: E+/Getty Images)

Frankfurt Die deutschen Banken stehen hinter der Entwicklung eines neuen europäischen Zahlungssystems, mit dem die Institute unabhängiger von mächtigen US-Konzernen wie Mastercard, Visa und Paypal werden wollen.

Nach den Sparkassen habe nun auch die Commerzbank die Gelder für den Aufbau der European Payments Initiative (EPI) freigegeben, sagten mehrere mit dem Thema vertraute Personen dem Handelsblatt. Die Entscheidung hat Signalwirkung, denn die Commerzbank galt lange als Wackelkandidat unter den deutschen Geldhäusern.

Die DZ Bank, die stellvertretend für den genossenschaftlichen Finanzsektor an der EPI-Interimsgesellschaft beteiligt ist, will Insidern zufolge erst am Montagvormittag zusammen mit den Eigentümern, den Volks- und Raiffeisenbanken, offiziell über ihr Vorgehen entscheiden. Derzeit deute aber alles darauf hin, dass auch die Genossen die nötigen Gelder freigeben.

Die Commerzbank, die DZ Bank und der Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken wollten sich dazu nicht äußern. Die Deutsche Bank hatte bereits Ende Oktober erklärt, die gemeinsamen Anstrengungen unter dem Dach von EPI zu unterstützen.

Ob EPI tatsächlich umgesetzt wird, hängt jedoch davon ab, ob sich auch aus anderen EU-Staaten genügend Institute finden, die bei dem Projekt mitmachen und sich an den geplanten Investitionen von knapp 1,5 Milliarden Euro beteiligen.

Entscheidung zum Wochenauftakt

Eine Grundsatzentscheidung darüber soll nach Handelsblatt-Informationen am Montagnachmittag bei einem Treffen der 31 Banken und zwei Zahlungsdienstleister fallen, die an der EPI-Interimsgesellschaft beteiligt sind.

Bei einer Zusammenkunft Ende Oktober hatten sich die Institute nicht auf die Freigabe der benötigten Investitionen verständigen können. Erforderlich für eine Umsetzung wäre dabei eine Zustimmung von rund 80 Prozent der Teilnehmer gewesen. Bei dem anstehenden Treffen am Montag würden sich die Beteiligten Insidern zufolge nun damit zufriedengeben, wenn zwei Drittel grünes Licht geben würden, um die für EPI notwendigen Investitionen zu stemmen.

Vorbehalte hatten bis zuletzt vor allem noch die niederländischen und die spanischen Geldhäuser. Mit dem Thema vertraute Personen sind jedoch zuversichtlich, dass es nach einer Reihe bilateraler Gespräche in den vergangenen Wochen am Ende genügend Zusagen geben wird.

Rückendeckung von der Ampelkoalition

Positiv beurteilen es die EPI-Befürworter, dass sich sieben EU-Länder kürzlich in einem Positionspapier für ein einheitliches europäisches Zahlungssystem starkgemacht haben.

Zu den Unterzeichnern zählten dabei neben Deutschland auch Frankreich, Polen, Finnland und Belgien. Zuletzt war das Augenmerk besonders auf die Geldhäuser aus Spanien und den Niederlanden gerichtet, von denen es hieß, sie seien skeptisch gegenüber Investitionen für EPI eingestellt.

Positiv bewertet dagegen die deutsche Ampelkoalition das Projekt. „Europa braucht eine eigenständige Zahlungsverkehrsinfrastruktur und offene Schnittstellen für einen barrierefreien Zugang zu digitalen Finanzdienstleistungen für alle Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Händler“, heißt es im Koalitionsvertrag.

Gegenentwurf zur US-Konkurrenz

Die europäischen Banken wollen mit EPI verhindern, dass der lukrative Zahlungsverkehrsmarkt künftig allein in der Hand von US-Unternehmen wie Mastercard und Visa ist. 

Die bisherigen Pläne sehen vor, dass es neben einer physischen Bezahlkarte, die zumindest EPI-kompatibel ist, eine digitale Geldbörse – im Fachjargon Wallet – mit digitalisierten Bezahlkarten geben soll.

Zudem will EPI Onlinezahlungen sowie Handy-zu-Handy-Zahlungen ermöglichen und so auch dem Onlinebezahldienst Paypal etwas entgegensetzen. Das neue Zahlungssystem soll auf Echtzeitzahlungen basieren.

Mehr: Girocard bald ohne Maestro-Funktion: Mastercard lässt System für Auslandszahlungen auslaufen.

Startseite
Mehr zu: European Payments Initiative - Commerzbank unterstützt europäisches Zahlungssystem – Showdown am Montag
1 Kommentar zu "European Payments Initiative : Commerzbank unterstützt europäisches Zahlungssystem – Showdown am Montag"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Es ist kaum vorstellbar, dass sich EPI gegen paypal, google pay oder apple pay durchsetzen wird. Warum auch? Alle Drei funktionieren und sind kompatibel zu allen Geldhäusern der Welt.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%