Am 13. März 1935 wird Hilmar Kopper im westpreußischen Oslanin geboren. Seine Eltern haben einen Bauernhof.
Die Familie flieht 1944 nach Westen, Kopper ist da neun Jahre alt.
Kopper macht Abitur und beginnt danach im Jahr 1954 eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Rheinisch-Westfälischen Bank im Rheinland. „Mach doch mal eine Banklehre, das schadet nichts“, habe es damals geheißen.
Die Rheinisch-Westfälische Bank wird in den 1950er-Jahren zur Deutschen Bank und Kopper legt einen bemerkenswerten Aufstieg hin. 1958 wechselt er nach Köln, macht dann eine Weiterbildung in den USA, wird 1969 Filialleiter in Leverkusen. Sieben Jahre später ist er Vorstandsmitglied.
Den Sprung an die Spitze der Deutschen Bank im Jahr 1989 hat Kopper tragischen Umständen zu verdanken. Sein Vorgänger als Sprecher des Vorstands, Alfred Herrhausen, wird von Terroristen ermordet.
Als Sprecher des Deutsche-Bank-Chefs ist Kopper einer der wichtigsten Vertreter der deutschen Wirtschaft. Doch ein Zitat aus der Zeit hängt ihm für immer an: „Peanuts“ nennt er im Jahr 1994 ausstehende Handwerksrechnungen nach der Aufsehen erregenden Pleite des Immobilieninvestors Jürgen Schneider. Es ging um 50 Millionen D-Mark (fast 25 Millionen Euro).
Im Mai 1997 wechselt Kopper an die Spitze des Deutsche-Bank-Aufsichtsrats, sein Nachfolger als Konzernchef wird Rolf E. Breuer.
Ab 1998 ist Kopper auch Aufsichtsratschef der Daimler-Benz AG und überwacht damit die Übernahme des US-Autoherstellers Chrysler – eine folgenschwere Fehlentscheidung für den Konzern. Bis 2007 bleibt Kopper dennoch Aufsichtsratschef.
Als Sanierer und Retter wird Kopper zur kränkelnden HSH Nordbank geholt. Er legt sein Amt jedoch vor Ende des Vertrages nieder. Umstritten war unter anderem ein von Kopper geschlossener Aufhebungsvertrag mit dem Ex-HSH-Vorstandschef Dirk Nonnenmacher.
Seit 2003 ist Hilmar Kopper mit der Witwe und dritten Ehefrau von Ex-Bundeskanzler Willy Brandt, Brigitte Seebacher-Brandt, in zweiter Ehe verheiratet.
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@Realist
Schön, dass Sie sich mal wieder äußern. Habe Ihre inhaltlich fundierten Kommentare vermißt.
"Wichtig ist, dass die Bank sich auf Ihr Kerngeschäft besinnt, nämlich Firmenkunden in Norddeutschland, europäische Schiffskredite und den heimischen Immobilienmarkt"
Genau das geht NICHT! Sc hriffskredite sind das PROBLEM, weil in großem Umfang leistungsgestört! Firmenkunden in Norddeutschland werden bestens versorgt; der Markt ist besetzt. Ebenso die Immobilienfinanzierung.
Die Bank KANN nicht saniert werden, ohne massive weitere Steuergelder. Kopper mag schwach gewesen sein; Schuld an der Misere haat er nicht. Auch der umstrittene Dr. No ist nicht Verursacher der Krise. Schuld sind die größenwahnsinnigen, raffgierungenun völlig unfähigen Politiker der Zeit von ca. 1999 bis 2009. Zudem versagte die Bankenaufsicht!
" ... wie sich die HSH aus dem Schlamassel wieder herausarbeiten wird...."
Schon in diesem Satzteil steckt viel Unkenntnis: Die HSH kann und wird sich nicht aus dem Schlamassel rausarbeiten. Schon garnicht "wieder". (Hat sie nämlich noch nie.)
Die HSH ist praktisch chancenlos. Vom neuen Geschäftsmodell faselt man schon über 3 Jahre. Problem: Der Markt der Zielgruppe ist dicht besetzt und hart umkämpft. Die HSH will also in einem Verdrängungswettbewerb Neugeschäft gewinnen, in dem sie wegen ihres immensen Abschreibungsbedarfs sogar viel verdienten will?? Das ist nicht machbar, das ist einfach nur peinlich!
Zum Anderen sind die Assets voller "Müll". Den guten Part hat man schon veräußert. Da schien es so, als könnte die Sanierung gelingen. Nun wird es langsam eng, denn aus der Bilanz sind die Perlen verkauft; der Schrott ist noch da.
Die Länder wollen sich nur bis zum Auslaufen der alten Gewährträgerhaftung retten (Mitte 2015). Dann reden wir wieder über Kapitalschnitt, Gläubigerbeteiligung und Einlagensicherungssysteme. Garantiert!
Die nachträgliche Lobhudelei des Vorstandes für Herrn Kopper ist total unangebracht.Herr Kopper hat bei seiner eigentlichen Aufgabe als Aufsichtsrat total versagt. Sein Meisterstück lieferte er zuletzt mit der Millionen-abfindung des unfähigen Herrn Nonnenmacher ab.
Es ist gut, daß dieser eingebildete, unverschämte Mensch endlich von der Bildfläche verschwindet.
Wichtig ist, dass die Bank sich auf Ihr Kerngeschäft besinnt, nämlich Firmenkunden in Norddeutschland, europäische Schiffskredite und den heimischen Immobilienmarkt. Wenn Sie das mit der nötigen personellen Kontinuität angeht, dann hat sie weitaus bessere Aussichten als Landesbankkonkurrenten aus Hannover oder dem Süden...
Kontinuität kann Mirow - nichts Neues also.
Sicherlich auch bei Schiffsfinanzierungen.
Mal sehn, wie sich die HSH aus dem Schlamassel wieder herausarbeiten wird.
Eigentlich erfüllt dieser skandalöse Vertrag mit Nonnenmacher, den er abgesegnet hat, den Tatbestand der Untreue.
Im Klartext : Der Mann gehört eigentlich in den Knast !
Nach dem Bild, welches die Presse in der Öffentlichkeit von Herrn Kopper zeichnete, vermittelte Herr Kopper den Eindruck, als sei er nicht mehr auf der Höhe der Zeit mit seinen Ansichten. Wenn dem wirklich so ist, ist es gut dass er geht.
Kopper und Nonnenmacher - da wird einem übel, selbst wenn man im Prinzip nichts gegen Banker hat. Es ist an sich schon merkwürdig, dass der heute 77-jährige frühere Vorstandssprecher der Deutschen Bank seit 2009 an der Spitze des HSH-Aufsichtrats steht. Braucht man senile und umstrittene Leute wie Kopper über 70 Jahre für einen Aufsichtsratsposten? Gibt es keine kompetentere jüngere Persönlichkeiten? Ich denke: sehr wohl!