Finale Phase Deutsche Bank integriert Postbank

Scheckkarten der Deutschen Bank und der Postbank: Der Deutschen Bank geht es vor allem um Effizienz hinter den Kulissen, im sogenannten Backoffice.
Frankfurt/Bonn Zwei Marken, ein Maschinenraum: Die Deutsche Bank treibt die Eingliederung der Postbank voran. Ab dem 1. April kommen sich die beiden Welten noch näher: 10 000 Mitarbeiter - 6000 aus der Postbank und 4000 aus der Deutschen Bank - kümmern sich fortan unter dem Dach der gemeinsamen Servicegesellschaft PBC Banking Services um alles, was Kunden im Normalfall gar nicht mitbekommen: Abwicklung von Zahlungen, Bearbeitung von Krediten, Verwaltung von Kreditkarten. Die Deutsche Bank spricht von einem Meilenstein in der Integration der 2010 übernommenen Postbank. Selbst von Gewerkschaftsseite und vom Betriebsrat kommt Lob.
Deutsche-Bank-Manager Christian Ricken nennt den Start der neuen Servicegesellschaft im Zusammenspiel mit der gemeinsamen IT-Plattform „Magellan“ einen „absoluten Quantensprung in der Integration der Postbank“. Bedenken, letztlich würden die Angebote der Frankfurter und der Bonner austauschbar, versucht Ricken zu zerstreuen: Autobauer wie Volkswagen hätten mit ihrer Plattformstrategie vorgemacht, wie es funktionieren kann, mehrere Marken aus einem Haus zu fahren.
„Deutsche Bank und Postbank erreichen ihre Kunden mit unterschiedlichen Leistungen und Produkten auf unterschiedlichen Wegen. Das wird auch so bleiben“, versichert Ricken. „Aber dort, wo der Kunde es nicht spürt, standardisieren wir die IT und die Prozesse. Wir wollen so noch kundenfreundlicher, schneller und kostengünstiger produzieren.“
Der Bank geht es vor allem um Effizienz hinter den Kulissen, im sogenannten Backoffice. Egal, ob ein Kunde seinen Kreditvertrag an einem Postbankschalter zwischen Briefmarkenkauf und Paketabholung unterschreibt, bei freien Beratern des Bausparers BHW oder in einer Filiale der Deutschen Bank - Bearbeitung aus einem Guss spart Kosten.
„Wir haben bislang rund 1,1 Milliarden Euro in die Integration der Postbank investiert, bis 2016 werden es insgesamt gut 1,6 Milliarden Euro sein“, sagt Ricken. Unter dem Strich soll sich das Ergebnis der Privatkundensparte ab 2016 durch niedrigere Kosten und höhere Erträge um rund 1,1 Milliarden Euro verbessern. Damit will sich die Deutsche Bank im umkämpften Markt in Deutschland behaupten, auf den sich dank guter Wirtschaftslage auch Auslandsbanken stürzen. Die Commerzbank greift im Privatkundengeschäft ebenfalls an und gewinnt Kunden.
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