Finanzaufseher: Regulierer fordern Kapitalpuffer bei Großbanken
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FinanzaufseherRegulierer fordern Kapitalpuffer bei Großbanken
Nach den Krisen der vergangenen Jahre und der Bankenrettung aus öffentlicher Hand fordern internationale Finanzaufseher nun ein verpflichtendes Kapitalpolster der 30 größten Banken. Die sind bislang wenig begesitert.
Bonn/Basel Internationale Finanzaufseher fordern von den 30 weltgrößten Banken eine deutlich dickere Kapitaldecke, damit sie nicht mehr dem Steuerzahler vor die Füße fallen. Diese Institute, wie etwa die Deutsche Bank, sollen so bei einem Kollaps künftig besser aus eigener Kraft abgewickelt werden können.
Nach dem Willen der Regulierer sollen Geldhäuser ab 2019 Eigenkapital, Wandelanleihen und andere Kapitalformen von bis zu 25 Prozent der Bilanzrisiken vorhalten. „Es geht darum, genügend Wasser unter dem Kiel zu haben, um die notwendige Infrastruktur aufrecht zu erhalten“, sagte die Präsidentin der deutschen Finanzaufsicht BaFin, Elke König, am Montag.
Der von den 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G20) eingesetzte Finanzstabilitätsrat (FSB) will so erreichen, dass der Steuerzahler im Krisenfall nicht mehr wie in der Finanzkrise mit Milliarden zur Kasse gebeten wird. Bevor der Puffer in Kraft tritt, soll im Frühjahr in einer Auswirkungsstudie untersucht werden, ob er ausreicht oder aber die Banken überfordert. Bis zum G20-Gipfel Ende 2015 sollen die Politiker dann die Höhe genau festlegen.
Der Puffer ergänzt eine Vielzahl von Maßnahmen, mit denen die Politik rund um den Globus Aktionäre und Gläubiger von Banken im Pleitefall stärker in die Verantwortung nimmt. Der Steuerzahler soll künftig erst dann zur Kasse gebeten werden, wenn von der Krisenbank selbst und einem Abwicklungsfonds der Branche nichts mehr zu holen ist. In der Finanzkrise mussten viele Institute mit staatlichen Milliardenhilfen gerettet werden, was die Verschuldung einiger Euro-Länder massiv nach oben getrieben hat.
Diese Banken haben die beste Kernkapitalquote
Crédit Agricole (Frankreich) – 9,0 Prozent
Kernkapitalquote nach Basel III ausgewählter Banken, 1. Quartal 2014, Quellen: Bloomberg, Thomson Reuters
Deutsche Bank – 9,5 Prozent
Bank of America (USA) – 9,6 Prozent
JP Morgan (USA) – 9,6 Prozent
Barclays (Großbritannien) – 9,6 Prozent
BNP Paribas (Frankreich) – 10,6 Prozent
HSBC (Großbritannien) – 10,8 Prozent
UBS (Schweiz) – 13,2 Prozent
„Eine Abwicklung von Banken geht nicht ohne Kapital“, sagte BaFin-Chefin König. Es gehe darum, „dass diese Mittel an einem Krisen-Wochenende unmittelbar zur Verfügung stehen“. Neben dem harten Kernkapital sollen dafür auch nachrangige Verbindlichkeiten und Zwangswandelanleihen (CoCo-Bonds) herhalten, die im Krisenfall in Eigenkapital umgewandelt werden können. Der Puffer (Total Loss-Absorbing Capacity/TLAC) soll 16 bis 20 Prozent der Bilanzrisiken (RWA) abdecken. „Wir sollten uns eher am oberen Ende orientieren“, forderte König. Dafür könne man über längere Übergangsfristen reden. Auch aus Regierungskreisen verlautete, Deutschland wünsche sich einen Puffer „in Richtung 20 Prozent“.
2 Kommentare zu "Finanzaufseher: Regulierer fordern Kapitalpuffer bei Großbanken"
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
locked...
"Der Steuerzahler soll künftig erst dann zur Kasse gebeten werden, wenn von der Krisenbank selbst und einem Abwicklungsfonds der Branche nichts mehr zu holen ist."
Kennt sich evt. ein Redakteur oder ein Leser aus und kann erklären, weshalb der Steuerzahler, der in einer Bank nichts zu vermelden hat, kein Eigentümer und in der Regel auch kein Gläubiger ist, dafür haften soll, dass die klügsten Manager, die Vorstände, mit dicken Bonis für eine Bank haften soll?
Das ist aj so, als ob ein Nachbar die Tankrechnung seines Nachbarn begleichen soll oder nach der Formulierung im Beitrag, begleichen muss.
Da gibt es scheinbar einige Politiker mit ein hochinfektiösen Erkrankung im Kopf!
Löst man das obige Zitat in seinen Grundbestandteil auf, dann haben Politiker eine Bankenaufsicht mit einer Qualifikation aufzubauen, die verhindert, dass Steuerzahler einspringen müssen, weil von der Bank nichts mehr zu holen ist.
Die Notwendigkeit über diesen Sachverhalt nachzudenken, bescheinigt, dass eben die amtierende Bankenaufsicht zu vorgenannter Vorsorge nicht befähigt ist. Sie haben also Sonnenschirme als Regenschirm verkauft! Dafür gehören sie - um Merkel zu zitieren - raus geschmissen und zwar samt ihren Dienstaufsichtsbehörden.
Das geht doch nicht, dass ausgerechnet die, die versagt haben, auch noch die großen Worte weiter schwingen. Für wie blöd halten die uns.
locked...
"Regulierer fordern Kapitalpuffer bei Großbanken"
Das ist wohl selbstverständlich so. Während kleine Banken problemlos abgewickelt werden können, gilt dies nicht für systemrelevante Banken.
Um diese Banken also von dem "Steuertrog" fernzuhalten, werden sie nicht daran vorbei hinkommen, entsprechende Kapitalpolster aufzubringen und den Bankenaufsehern vorzulegen.
Man sollte aber tunlichst darauf achten, dass es nicht Gelder des ESM oder der SOFFIN sind und diese auch nicht von Herrn Draghi kontrolliert werden. ;-)
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
"Der Steuerzahler soll künftig erst dann zur Kasse gebeten werden, wenn von der Krisenbank selbst und einem Abwicklungsfonds der Branche nichts mehr zu holen ist."
Kennt sich evt. ein Redakteur oder ein Leser aus und kann erklären, weshalb der Steuerzahler, der in einer Bank nichts zu vermelden hat, kein Eigentümer und in der Regel auch kein Gläubiger ist, dafür haften soll, dass die klügsten Manager, die Vorstände, mit dicken Bonis für eine Bank haften soll?
Das ist aj so, als ob ein Nachbar die Tankrechnung seines Nachbarn begleichen soll oder nach der Formulierung im Beitrag, begleichen muss.
Da gibt es scheinbar einige Politiker mit ein hochinfektiösen Erkrankung im Kopf!
Löst man das obige Zitat in seinen Grundbestandteil auf, dann haben Politiker eine Bankenaufsicht mit einer Qualifikation aufzubauen, die verhindert, dass Steuerzahler einspringen müssen, weil von der Bank nichts mehr zu holen ist.
Die Notwendigkeit über diesen Sachverhalt nachzudenken, bescheinigt, dass eben die amtierende Bankenaufsicht zu vorgenannter Vorsorge nicht befähigt ist. Sie haben also Sonnenschirme als Regenschirm verkauft! Dafür gehören sie - um Merkel zu zitieren - raus geschmissen und zwar samt ihren Dienstaufsichtsbehörden.
Das geht doch nicht, dass ausgerechnet die, die versagt haben, auch noch die großen Worte weiter schwingen. Für wie blöd halten die uns.
"Regulierer fordern Kapitalpuffer bei Großbanken"
Das ist wohl selbstverständlich so. Während kleine Banken problemlos abgewickelt werden können, gilt dies nicht für systemrelevante Banken.
Um diese Banken also von dem "Steuertrog" fernzuhalten, werden sie nicht daran vorbei hinkommen, entsprechende Kapitalpolster aufzubringen und den Bankenaufsehern vorzulegen.
Man sollte aber tunlichst darauf achten, dass es nicht Gelder des ESM oder der SOFFIN sind und diese auch nicht von Herrn Draghi kontrolliert werden. ;-)