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Finanzinvestor Matt Zames: Der Bankensanierer verlässt Cerberus

Der Krisenmanager räumte bei der Deutschen Bank und der Commerzbank auf. Nun verlässt Zames die New Yorker Private-Equity-Firma Cerberus.
24.03.2021 - 17:22 Uhr Kommentieren
Der 50-Jährige arbeitete zuvor für JP Morgan Chase. Quelle: © 2017 Bloomberg Finance LP
Matt Zames

Der 50-Jährige arbeitete zuvor für JP Morgan Chase.

(Foto: © 2017 Bloomberg Finance LP)

New York, Düsseldorf Der Abgang kam überraschend und ohne offensichtlichen Grund. „Ich hatte eine großartige Zeit bei Cerberus, doch nun ist es Zeit, innezuhalten und zu überlegen, was ich als Nächstes machen will“, teilte Matt Zames, 50, mit.

Drei Jahre lang war der Topmanager für die Private-Equity-Firma Cerberus tätig. Als Chef der Investments in die Finanzindustrie war er auch für die Cerberus-Anteile an der Commerzbank und der Deutschen Bank verantwortlich. Zames war zuvor operativer Vorstand von Amerikas größter Bank JP Morgan Chase und als einer der möglichen Nachfolger für CEO Jamie Dimon gehandelt worden.

Seine Mission bei Cerberus war klar: Er sollte bei der Sanierung der beiden größten deutschen Finanzinstitute helfen, um den Wert von Cerberus’ Minderheitsbeteiligungen zu retten. Der Finanzinvestor war 2017 bei den deutschen Instituten eingestiegen, deren Aktienkurse ein gutes Jahr später deutlich eingebrochen waren. Bei der Deutschen Bank engagierte sich Zames über eine separate Vereinbarung eine Zeit lang auch als Berater – eine ungewöhnliche Konstellation, da Cerberus nicht nur Großaktionär der Bank ist, sondern auch ein wichtiger Kunde. 2019 wurde der Vertrag nach rund zwei Jahren beendet.

Bei der Commerzbank sorgte Cerberus für einen öffentlichen Eklat, weil der Umbau den Amerikanern nicht schnell genug voranging. „Die unausgereiften und mangelhaft umgesetzten Bemühungen des Managements, den Niedergang der Commerzbank zu verhindern, demonstrieren ein Maß an Fahrlässigkeit und Arroganz, das wir nicht länger hinnehmen wollen“, schrieb Cerberus Anfang Juni in einem fünfseitigen Brief an den damaligen Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann, der wenig später genauso wie CEO Martin Zielke sein Amt niederlegte.

Nach dem großen Knall im vergangenen Sommer habe sich das Verhältnis zwischen Cerberus und der Commerzbank wieder normalisiert, wie Insider berichten. Inzwischen herrsche wieder eine konstruktive Gesprächsatmosphäre.

Zames hatte sich bereits in seiner Zeit bei JP Morgan einen Ruf als Krisenmanager erarbeitet. Er war unter anderem dafür zuständig, das als „London Whale“ bekannte Handelsfiasko zu beseitigen. Der „Whale“ war ein Händler von JP Morgan in London, der 2012 einen Verlust von rund sechs Milliarden Dollar verursacht hatte.

Neben seinem Engagement bei Finanzinvestments baute Zames bei Cerberus auch eine Art Technologieplattform auf. Sie hilft Portfoliounternehmen bei der digitalen Transformation und gibt Cerberus-Mitarbeitern unter anderem bei der Analyse von komplexen Kreditportfolios zusätzliche Werkzeuge, die auf Künstlicher Intelligenz und anderen neuen Technologien basieren.

Der Finanzinvestor, der von Stephen Feinberg und Frank Bruno geführt wird, verwaltet Vermögenswerte in Höhe von rund 50 Milliarden Dollar. Zames soll bei Cerberus nicht ersetzt werden, heißt es aus Unternehmenskreisen, da seine Position eigens für ihn geschaffen wurde.

Mehr: Wie es zum Eklat um Cerberus und die Commerzbank kam

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