Finanzkrise DZ Bank bleibt mit Prognose für 2012 vorsichtig

Das Hauptgebäude der DZ Bank in Frankfurt.
Frankfurt Die DZ Bank tritt angesichts der wieder aufgeflammten Euro-Schuldenkrise auf die Euphoriebremse: Trotz eines fast 40-prozentigen Gewinnanstiegs im ersten Quartal auf knapp 700 Millionen Euro bleibt das Spitzeninstitut der Volks- und Raiffeisenbanken vorsichtig. "Wir streben ein Ergebnis oberhalb von einer Milliarde Euro für das Geschäftsjahr 2012 an", sagte Vorstandschef Wolfgang Kirsch am Mittwoch auf der Hauptversammlung des Geldhauses. "Wir spüren alle die große Unsicherheit, die auf Europa lastet." Kirsch signalisierte, dass ein Nachlassen der Sparanstrengungen in Europa neue Unruhe an den Finanzmärkten auslösen könnte.
Im vergangenen Jahr führten Milliardenabschreibungen auf Staatsanleihen zu einem drastischen Rückgang des Vorsteuerergebnisses auf 324 Millionen Euro - nach 1,6 Milliarden Euro 2010. Anfang März hatte Kirsch betont, dass ohne die Staatsschuldenkrise für die Gruppe ein Gewinn in der Größenordnung von 1,6 Milliarden Euro durchaus realistisch sei. Doch im April und Mai sackten die Kurse an den Märkten wieder ab, zahlreiche Investoren verunsichert die instabile politische Lage in Griechenland. Das bremste den Optimismus zahlreicher Banker.
Die DZ Bank ist zwar ohne Staatshilfe durch die Finanzkrise gekommen, erhielt aber von ihren Eignern massive Kapitalspritzen. In der Zukunft stellt sie sich auf einen weiteren Kapitalbedarf ein, der nicht nur durch einbehaltene Gewinne gedeckt werden kann. "Wir stehen vor weiteren großen regulatorischen Kapitalbelastungen in den nächsten zwei Jahren", sagte Kirsch. Die Eigentümer der Bank stimmten einem Kapitalrahmen von 500 Millionen Euro zu. Ob und wann der ausgenutzt wird, steht noch nicht fest. Zum Ende des ersten Quartals lag die harte Kernkapitalquote bei 10,1 Prozent.
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