Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Finanzmarktkrise in Deutschland „Die Krise hat sich auf die IKB ausgewirkt“

Mit einer dünnen Mitteilung kam heute vor fünf Jahren die Finanzmarktkrise in Deutschland an. Die IKB musste in einer dramatischen Aktion gerettet werden. Wie viel Geld die Bankenrettungen kosten, ist unklar.
30.07.2012 - 07:17 Uhr 3 Kommentare
Mit einer Mitteilung der IKB kam die Krise in Deutschland an. Quelle: AFP

Mit einer Mitteilung der IKB kam die Krise in Deutschland an.

(Foto: AFP)

Frankfurt/Düsseldorf Commerzbank? Teilverstaatlicht. WestLB? Zerschlagen. IKB? Trotz neuem Eigentümer noch immer tief in den roten Zahlen. Die Krise hält Deutschlands Finanzbranche auch fünf Jahre nach ihrem Ausbruch fest im Griff. Die Hoffnung, die teure Rettung der Düsseldorfer Mittelstandsbank IKB im Sommer 2007 werde ein Einzelfall bleiben, erwies sich als Trugschluss.

Bis heute stützt der deutsche Staat mit Milliarden Steuergeldern Banken, die mit riskanten Geschäften in Schieflage gerieten. In Düsseldorf und München stehen „Bad Banks“ - Abwicklungsanstalten, die Berge an Schrottpapieren der WestLB und der HRE abarbeiten. Die gigantischen Schuldenberge etlicher Euroländer rissen neue Löcher in die Bilanzen, weil viele Banken auf Staatsanleihen setzten.

Der Stress begann weit weg, in den USA. Von „Subprime“, kaum abgesicherten US-Immobilienkrediten, die in Päckchen gebündelt als hochklassige Wertpapiere weiterverkauft wurden, ging 2007 die Finanzmarktkrise aus. Auch deutsche Banken hatten Milliardenbeträge in diese Titel investiert. Als die amerikanische Immobilienblase platzte, erreichten die Schockwellen schnell Deutschland.

„Die Krise des US-amerikanischen Hypothekenmarktes im Subprime-Bereich hat sich auf die IKB Deutsche Industriebank AG (IKB) ausgewirkt“, teilte die Bank am 30. Juli 2007 lapidar mit. Hinter den Kulissen lief eine Rettungsaktion, deren Hauptlast die staatliche Förderbank KfW als IKB-Anteilseigner trug. Wenige Monate später wurde die WestLB vom Land NRW und den Sparkassen gestützt. Weitere Fälle folgten.

Die Pleite des US-Investmentriesen Lehman Brothers Mitte September 2008 machte jegliche Hoffnung auf rasche Erholung zunichte, rund um den Globus fluteten Notenbanken die Märkte mit billigem Geld, um die Lage einigermaßen zu stabilisieren. Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte vor wenigen Wochen den Leitzins im Euroraum auf das Rekordtief von 0,75 Prozent - ein Indiz dafür, wie prekär die Lage noch ist.

Der Bankensektor in Deutschland steht trotz Problemfällen jedoch vergleichsweise gut da. Rettungspakete, Kapitalspritzen und das Auslagern von Giftpapieren verhinderten einen Dominoeffekt. Wie viel Geld das kostet, ist unklar. Allein im Fall WestLB werden die möglichen Belastungen seit dem Jahr 2005 einschließlich absehbarer künftiger Verluste auf ein Volumen von 18 Milliarden Euro geschätzt.

„Banken müssen ihrer eigentlichen Aufgabe nachkommen“
Seite 12Alles auf einer Seite anzeigen
Mehr zu: Finanzmarktkrise in Deutschland - „Die Krise hat sich auf die IKB ausgewirkt“
3 Kommentare zu "Finanzmarktkrise in Deutschland: „Die Krise hat sich auf die IKB ausgewirkt“"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • "Die Situation im Bankensektor ist heute eine grundlegend andere als vor 5 Jahren" erklärt Andreas Schmitz, Präsident ders Bundesverbandes deutscher Banken."Die Eigenkapitaldecke der Banken ist erheblich dicker, Regeln für die Bonifikation von Mitarbeitern wurden grundlegend
    überarbeitet und das Risikomanagement verbessert".
    Es mag stimmen, daß die Banken heute kleinere Verluste
    besser verkraften können als 2008 und der Anreiz für Bank-Mitarbeiter, Risiken einzugehen, reduziert wurde.
    Aber grundlegend verändert hat sich doch garnichts.
    2010 mußte wurde Griechenland ja nicht aus europäischer Solidarität geholfen, sondern weil bei einer Pleite Griechenlandsauch die französischen und deutschen Großbankenpleite gegangen wären. Und auch 2012 müssen Staatsschulden vom Steuerzahler übernommen werden, um Bankpleiten zu verhindern.
    Und auch 5 Jahre nach Lehman würden Staatspleiten viele Bank pleite gehen lassen und die Bankpleiten ihrerseits die Realwirtschaft mit in den Abgrund ziehen.
    Grundlegend anders wäre die Situation heute nur, wenn
    Banken pleite gehen könnten, ohne daß davon die Kreditversorgung der Realwirtschaft massiv betroffen wäre.




  • Man hätte auch ruhig mal auf die Rolle des gegenwärtigen EZB Direktoriumsmitglieds Jörg Asmussen bei der Misere um die IKB hinweisen können:
    http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/finanzstaatssekretaer-asmussen-aufsichtsrat-kannte-ikb-risiken-teilweise/3449826.html

    Schönen Tag noch
    Landshark

  • "Der Stress begann weit weg, in den USA. Von „Subprime“, kaum abgesicherten US-Immobilienkrediten, die in Päckchen gebündelt als hochklassige Wertpapiere weiterverkauft wurden, ging 2007 die Finanzmarktkrise aus. Auch deutsche Banken hatten Milliardenbeträge in diese Titel investiert."

    Nicht zu vergessen, diese "Dinger" wurden mit AAA bewertet.
    Inzwischen kann man wohl davon ausgehen, alles was von US-Ratings betroffen wird, geht pleite.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%