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Finanzpunkt Filialnetz der „Volks-Sparkasse“ ist komplett – doch Nachahmer gibt es bislang kaum

Vor über einem Jahr haben die Frankfurter Volksbank und die Taunus Sparkasse ihre erste Gemeinschaftsfiliale eröffnet. Das neue Konzept spart Kosten.
11.03.2021 - 18:13 Uhr Kommentieren
Im Taunus arbeiten Sparkasse und Volksbank nun unter einem Dach und garantieren ein engmaschiges Filialnetz. Quelle: dpa
„Finanzpunkt“-Filiale in Bad Soden

Im Taunus arbeiten Sparkasse und Volksbank nun unter einem Dach und garantieren ein engmaschiges Filialnetz.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Das gemeinsame Filialnetz der Frankfurter Volksbank und der Taunus Sparkasse ist komplett. Vor gut einem Jahr legten die beiden Geldhäuser mit der ersten Gemeinschaftsfiliale los, die sie „Finanzpunkt“ tauften.

Am Donnerstag wurde nun der letzte von insgesamt 26 „Finanzpunkten“ im Rhein-Main-Gebiet eröffnet – darunter 17 Filialen und neun sogenannte Selbstbedienungsstandorte.

Das Modell habe den Kundennerv getroffen, sagt die Vorstandschefin der Frankfurter Volksbank, Eva Wunsch-Weber, bei der ersten Bilanzpressekonferenz. Es sei ein kaum zu schlagender strategischer Ansatz.

Auch ihr Kollege von der Taunus Sparkasse, Oliver Klink, ist überzeugt: Die Initiative sei inhaltlich richtig und ökonomisch sinnvoll.

Mit ihrer Ankündigung, gemeinsam Filialen zu betreiben, hatten die beiden Kreditinstitute im September 2019 als „Volks-Sparkasse“ für Aufsehen gesorgt. Zwar gibt es bundesweit bereits etliche Fälle, in denen sich eine Sparkasse und eine Volksbank eine Filiale teilen, aber meist geht es dabei allenfalls um einige wenige Standorte oder sogar nur um eine Geschäftsstelle.

Denn eigentlich sind Sparkassen und Genossenschaftsbanken vor Ort Rivalen und betrachten sich gegenseitig als Wettbewerber. Die gut 370 Sparkassen sind mit knapp 35 Millionen Girokonten Marktführer in Deutschland, die mehr als 800 Volks- und Raiffeisenbanken zählen etwa 26 Millionen Girokonten.

Die Gemeinschaftsfilialen sind immer an drei oder vier Tagen in der Woche geöffnet. An zwei Tagen pro Woche sind nur Mitarbeiter der Sparkasse vor Ort, an zwei anderen Tagen Mitarbeiter der Volksbank.

Immer wenn Volksbank-Mitarbeiter da sind, leuchtet der von außen sichtbare Beratungstresen in der Filiale blau. An den Sparkassen-Tagen leuchtet er rot. So können die Kunden direkt von außen erkennen, welche Mitarbeiter Dienst haben.

Neuer „Finanzpunkt“ in Weiden in der Oberpfalz

Was beide Banken neben den gemeinsamen Filialen zudem eint: In Zeiten, in denen immer mehr Kunden Geldgeschäfte am heimischen Computer oder per Smartphone erledigen, drücken Frankfurter Volksbank und Taunus Sparkasse durch ihre Kooperation die Kosten für ihr nach wie vor vergleichsweise engmaschiges Filialnetz. Denn seit Jahren schrumpft die Zahl der Banken und der Zweigstellen in Deutschland.

Ob das Beispiel „Finanzpunkt“ in Deutschland Schule macht, ist noch offen. Denn Nachahmer gibt es bislang kaum. Laut der Frankfurter Volksbank und der Taunus Sparkasse wurde kürzlich in Weiden in der Oberpfalz ein „Finanzpunkt“ der Raiffeisenbank Oberpfalz Nordwest und der Sparkasse Oberpfalz Nord eröffnet. Auch in Baden-Württemberg haben die Sparkasse Tauberfranken und die Volksbank Main-Tauber die Idee übernommen. Zudem interessierten sich etwa 15 Institute in ganz Deutschland für das Modell, so die „Finanzpunkt“-Initiatoren.

Noch kein Trend

Sparkassenpräsident Helmut Schleweis äußerte sich diese Woche zurückhaltend zu dem Konzept: „Ich sehe darin noch keinen großen Trend.“ Gleichwohl verfolge der Deutsche Sparkassen- und Giroverband den Ansatz mit großem Interesse.

Das Konzept ist eine Antwort darauf, dass viele Bankkunden kaum noch in die Filiale gehen. Der Trend zu digitalen Angeboten hat sich in der Corona-Pandemie noch verstärkt. Wunsch-Weber ist dennoch überzeugt: „Die Kunden wollen unverändert die Option auf ein persönliches Gespräch.“ Und das gibt es nur am Bankschalter.

Mehr: So bewährt sich die „Volks-Sparkasse“ im Kampf gegen das Filialsterben

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