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Finanztechnologie Jede Bank will Fintech-Unternehmen sein

Beim Weltwirtschaftsforum in Davos sprachen alle von Fintech. Banker setzen auf Innovation, fordern aber auch eine Aufsicht für Start-ups, die einen Teil ihres Geschäftes bedrohen.
25.01.2016 - 15:01 Uhr
In Davos waren viele Entscheidungsträger aus der Welt der Fintech-Startups zum ersten Mal dabei. Quelle: Reuters
Weltwirtschaftsgipfel in Davos

In Davos waren viele Entscheidungsträger aus der Welt der Fintech-Startups zum ersten Mal dabei.

(Foto: Reuters)

New York/London Fintech war beim Weltwirtschaftsforum in Davos das Zauberwort, das alle Bankenvertreter im Munde führten. Die wichtigsten Entscheider der Branche sprachen viel von Innovation, forderten aber gleichzeitig die Regulierer auf, den Startups auf die Finger zu sehen, die einen Teil ihres Geschäfts bedrohen.

John Cryan, Co-Vorstandschef der Deutsche Bank AG, sagte voraus, dass Bargeld binnen eines Jahrzehnts verschwinden wird. Konzernchef Brian Moynihan von Bank of America Corp. sagte, sein Unternehmen gebe mittlerweile 3 Mrd. Dollar im Jahr für Codierung aus. JPMorgan Chase & Co. und Banco Santander SA gaben bekannt, dass sie in das Blockchain-Startup der ehemaligen Bankerin Blythe Masters investiert haben.

„Es hat den Anschein als betrachte sich inzwischen jede Bank als Fintech-Unternehmen“, wunderte sich Taavet Hinrikus, CEO von TransferWise Ltd., einem Online-Marktplatz aus London, der internationale Überweisungen zu günstigeren Konditionen als Banken ausführt.

Das sind die zehn größten Fintech-Firmen
Platz 10: OurCrowd
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Die Finanzdienstleistungsbranche steht infolge der Digitalisierung im Wettbewerb mit Start-ups aus der Internetwelt. Sieben der 50 erfolgreichsten Fintech-Firmen kommen aus China. Dies geht aus dem Ranking „Fintech 100“ hervor, das die Unternehmensberatung KPMG und die Investmentgesellschaft H2 Ventures für das Jahr 2015 erstellt haben. Doch auch deutsche Unternehmen sind vertreten.

Den Reigen der Top Ten eröffnet demnach OurCrowd, der weltweit führende Wagniskapitalgeber mit Sitz in Jerusalem. Das Unternehmen, das 2013 gegründet wurde, ermöglicht Investoren auf der ganzen Welt den Zugang zu und das Investment in vielversprechende Start-ups. Gründer Hon Medved zufolge haben bislang rund 1.500 Geldgeber insgesamt 170 Millionen Dollar in 80 Technologiefirmen investiert.

(Foto: Screenshot)
Platz 9: Klarna
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Das schwedische Unternehmen Klarna bietet Zahlungslösungen für Onlineshop-Betreiber in 18 Ländern an. Auch in Deutschland ist es möglich über „Klarna“ zu bezahlen. Das im Jahr 2005 gegründete Unternehmen ist derzeit 2,25 Milliarden Dollar wert.

(Foto: Screenshot)
Platz 8: Atom
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Im Jahr 2014 gegründet, hat sich die britische Atom Bank zur Aufgabe gemacht, die Bankenbranche zu verändern. Das Ziel könnte bald erreicht werden: Bereits jetzt wird der Finanzdienstleister mit dem Online-Vermittlungsdienst Uber verglichen, der die Taxibranche aufmischte. Erst kürzlich hat die spanische BBVA 68 Millionen Dollar in das Unternehmen investiert.

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Platz 7: Avant
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Der im Jahr 2012 gegründete Finanzdienstleister AvantCredit bietet seinen Kunden Privatdarlehen an. Das Unternehmen konnte im Jahr 2014 Investitionen in Höhe von 75 Millionen Dollar verbuchen.

(Foto: Screenshot)
Platz 6: Kreditech
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Die Aufbauleistung der Kreditech-Gründer ist beachtlich: Sebastian Diemer und Alexander Graubner-Müller haben in nur drei Jahren eines der wenigen deutschen Startups hochgezogen, das auch international wahrgenommen wird. Ende September verkündete das Unternehmen, im Rahmen der dritten Finanzierungsrunde bislang umgerechnet 85 Millionen Dollar eingesammelt zu haben. Das Startup gilt als heißer Börsenkandidat, doch das Geschäftsmodell ist umstritten. Zuletzt räumte Diemer seinen Posten als CEO.

(Foto: Screenshot)
Platz 5: Funding Circle
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Die Internet-Konkurrenz der Banken wächst rasant. Neben der US-amerikanischen Plattform Lending Club zählt Funding Circle zu den bedeutenden internationalen Spielern. Seit Oktober steht fest, dass das Unternehmen zudem den schnell wachsenden deutschen Online-Marktplatz für Unternehmenskredite, Zencap, übernimmt. Funding Circle wurde 2010 gegründet und hat nach eigenen Angaben in fünf Jahren Kredite in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar vermittelt.

(Foto: Screenshot)
Platz 4: Qufenqi
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Die Kreditvergabe-Plattform bietet monatliche Ratenzahlungslösungen für Studenten und Berufstätige in China – und das mit Erfolg. Die meisten Investments in Asien flossen im vergangenen Jahr unter anderem in Qufenqi: 100 Millionen Dollar.

(Foto: Screenshot)

Viele Entscheidungsträger aus der Welt der Startups waren, wie Hinrikus, zum ersten Mal in Davos dabei, doch die offiziellen Gesprächsrunden wurden in der vergangenen Woche von den etablierten Branchengrößen beherrscht. Auf der Konferenz, deren offizielles Thema die „Vierte Industrielle Revolution“ lautete, war auf dem Podium einer Diskussionsrunde zum Thema „Die Fintech-Revolution“ kein einziges Startup vertreten.

Die größten Unternehmen in der Finanzdienstleistungsbranche könnten nach einer aktuellen Studie von Oliver Wyman Erträge von bis zu 150 Mrd. Dollar an die Fintech-Startups verlieren. Auf jede Bank könnten demnach Kosten von über 4 Mrd. Dollar für die Aufrüstung der IT-Systeme zukommen. Das Beratungsunternehmen stellt dem durchschnittliche Dividendenzahlungen von 1,7 Mrd. Dollar für die 100 größten Kreditinstitute gegenüber.

Die potenziellen Kosteneinsparungen, die sich aus IT-Investitionen ergeben, werden branchenweit auf 340 Mrd. Dollar geschätzt.

Chancen wiegen schwerer als Bedrohungen
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