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Fintechs Neobanken im Aufwind: Frisches Geld für Chime, Nubank plant Börsengang

Das US-Fintech Chime ist nach einer Finanzierungsrunde nun 25 Milliarden Dollar wert. Das brasilianische Start-up Nubank könnte noch 2021 an die Nasdaq gehen.
16.08.2021 - 18:40 Uhr Kommentieren
Berkshire Hathaway stieg schon vor Jahren bei der brasilianischen Challenger-Bank ein. Quelle: Nubank
Kundin mit Karte von Nubank

Berkshire Hathaway stieg schon vor Jahren bei der brasilianischen Challenger-Bank ein.

(Foto: Nubank)

Denver US-Investoren treiben ihre Fintech-Offensive voran. Die Neobank Chime sammelte in einer neuen Finanzierungsrunde 750 Millionen Dollar ein. Damit ist das Start-up aus San Francisco jetzt 25 Milliarden Dollar wert– etwa so viel wie die Deutsche Bank. Bei der vorherigen Finanzierungsrunde im Oktober war Chime noch mit zehn Milliarden Dollar bewertet worden. Anfang 2019 waren es noch 1,5 Milliarden Dollar.

Das US-Fintech bietet gebührenfreies Banking an. Die App konzentriert sich dabei vor allem auf eine einfache Bedienung und lagert die Einlagensicherung und das Geschäft mit Debitkarten an regionale Banken aus. Zu den großen Risikokapitalgebern gehören Softbank, Sequoia Capital, General Atlantic und Tiger Global.

Das neue Kapital soll für neue Produkte und den Ausbau der bestehenden Infrastruktur verwendet werden. „Es gibt viel Enthusiasmus rund um Fintechs wie Chime, die verbraucherfreundliche Dienste anbieten“, sagte CEO Chris Britt. Die Finanzbranche sei eine der größten, aber auch eine der letzten Branchen, die sich der Disruption durch Tech-Unternehmen stellen müssten.

Mit der Finanzierungsrunde bringt sich Chime für einen Börsengang im ersten Halbjahr 2022 in Stellung, wie das „Wall Street Journal“ berichtet. Das Fintech berief zudem drei unabhängige Mitglieder in den Verwaltungsrat: Cynthia Marshall, die Chefin des Basketballteams Dallas Mavericks, Jimmy Dune von der Investmentbank Piper Sandler und Susan Decker, die auch im Kontrollgremium von Warren Buffetts Berkshire Hathaway sitzt.

Chime gehört zu den Gewinnern der Coronakrise und bekam jeden Monat Hunderttausende neuer Kunden hinzu, wie Britt im vergangenen Jahr erklärte. Wie viele Nutzer Chime insgesamt hat, gibt das Fintech jedoch nicht preis.

Fintechs dominieren bei wertvollsten Tech-Start-ups

Fintechs sind bei Investoren in diesem Jahr sehr beliebt. Vergangene Woche kündigte Square die Übernahme des Bezahldienstes Afterpay an, der es Kunden ermöglicht, Ware sofort zu kaufen, sie jedoch zinsfrei in Raten abzubezahlen. Die Übernahme erfolgt durch einen Aktientausch. Mit einem Wert von 29 Milliarden Dollar ist es einer der größten Fintech-Deals aller Zeiten. Acht der 20 wertvollsten Tech-Start-ups sind aus dem Finanzbereich, wie aus einer Berechnung des Analysehauses CB Insights hervorgeht.

Zu dieser Entwicklung passt, dass das brasilianische Fintech Nubank noch in diesem Jahr an die US-Technologiebörse Nasdaq strebt. Geplant sei, mehr als zwei Milliarden Dollar bei Investoren einzusammeln, wie der Finanzdienstleister Bloomberg berichtete.

Dabei soll das Fintech eine Bewertung von über 40 Milliarden Dollar anstreben. Berkshire Hathaway stieg im Juni bei der 2013 gegründeten Challenger Bank aus Sao Paulo ein und investierte 500 Millionen Dollar. Das brachte Nubank eine Bewertung von 30 Milliarden Dollar ein.

Berkshire stieg schon vor Jahren bei Nubank ein

Das Konglomerat aus Omaha, Nebraska, ist eigentlich nicht für seine Technologieinvestments bekannt, tastet sich jedoch seit ein paar Jahren langsam in den Bereich vor. Berkshire ist auch am brasilianischen Bezahldienst Stoneco beteiligt. In Indien hält Berkshire Anteile am Bezahldienstleister Paytm, der in diesem Jahr ebenfalls an die Börse gehen könnte.

Die Kryptohandelsplattform Coinbase hatte mit ihrem Börsengang im April für Aufsehen gesorgt. Schon zum Handelsstart war Coinbase mehr wert als die etablierten Börsenbetreiber Nyse‧ und Nasdaq. Vergangene Woche meldete Coinbase, dass sich der Umsatz im zweiten Quartal verzwölffacht hat, auf 2,2 Milliarden Dollar.

Der Aktienkurs konnte den anfänglichen Hype jedoch nicht halten. Das Papier hat seit April rund 20 Prozent an Wert verloren. Der Neobroker Robinhood startete Ende Juli an der Nasdaq.

Die Großbanken sind sich der neuen Konkurrenten durchaus bewusst. Jamie Dimon, CEO der größten US-Bank JP Morgan Chase, warnte bereits im April vor der steigenden Konkurrenz. Nicht nur Schattenbanken wie Hedgefonds und Private-Equity-Firmen hätten in den vergangenen Jahren deutlich an Marktanteilen gewonnen. Auch „Fintech und Big Tech“ würden immer stärker in die traditionelle Finanzwelt vordringen, „und zwar im großen Stil“, schrieb Dimon in seinem viel beachteten Brief an die Aktionäre.

Die Bank müsse „schneller und kreativer“ werden, um es mit den Technologiefirmen aufzunehmen, die weniger stark reguliert seien und Produkte auf den Markt gebracht hätten, die modern und einfach zu bedienen seien.

Mehr: Corona bremst die Neobanken aus

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