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FMS Wertmanagement Bad Bank ist die Hälfte ihrer Altlasten los

Die FMS, Bad Bank der verstaatlichten Hypo Real Estate, hat sechs Jahre nach ihrer Gründung über die Hälfte ihres faulen Portfolios verkauft. Mittlerweile muss von FMS noch eine weitere Bank abgewickelt werden.
05.04.2017 Update: 05.04.2017 - 15:45 Uhr Kommentieren
Die staatliche Abwicklungsanstalt hat nach sechs Jahren 52,4 Prozent der Altlasten der kollabierten Hypo Real Estate abgewickelt. Quelle: dpa
FMS Wertmanagement

Die staatliche Abwicklungsanstalt hat nach sechs Jahren 52,4 Prozent der Altlasten der kollabierten Hypo Real Estate abgewickelt.

(Foto: dpa)

München Die staatliche Bad Bank der in der Finanzkrise kollabierten Hypo Real Estate (HRE) hat gut sechs Jahre nach ihrer Gründung mehr als die Hälfte der Altlasten abgewickelt. Bis Ende 2016 wurden 52,4 Prozent des Portfolios an ehemals vergifteten Wertpapieren zu Geld gemacht, wie die FMS Wertmanagement am Mittwoch mitteilte. Obwohl ihr der Bund aus den Restbeständen der HRE mittlerweile auch den Staatsfinanzierer Depfa zur Auflösung übertragen hat, schrumpfte der gesamte Bestand im vergangenen Jahr um 6,1 Prozent auf 88,9 Milliarden Euro.

Mit einem Vorsteuerergebnis von 391 Millionen Euro im vergangenen Jahr summierten sich die Gewinne seit der Gründung 2010 auf rund eine Milliarde Euro, sagte FMS-Chef Stephan Winkelmeier in München. In den Anfangsjahren hatte die Abwicklungsbank allerdings insgesamt mehr als neun Milliarden Euro Verlust geschrieben. Aufgabe der FMS ist es, den Schaden für die Steuerzahler aus der staatlichen Rettung der Hypo Real Estate vor acht Jahren möglichst gering zu halten.

Zugute kam der FMS im vergangenen Jahr der Vergleich mit dem österreichischen Bundesland Kärnten über die Altschulden der dortigen Skandalbank Hypo Alpe Adria. Weil die Verluste bei der Einigung über die Hypo-Abwicklungsbank Heta nicht so hoch ausfielen wie befürchtet, konnte die FMS die Differenz zu den eigenen Buchwerten als Gewinn verrechnen. „Das hat rund 67 Millionen Euro positiv zum Ergebnis beigetragen“, sagte Winkelmeier.

Mit dem Abbau des Porfolios arbeitet die FMS auf ihre eigene Auflösung zu. Überlegungen, die Expertise der Bank am Markt für andere Aufgaben zu nutzen, seien vom Tisch, sagte Winkelmeier. Ein Versuch, die FMS-Servicetochter zu verkaufen, hatte 2015 nicht die erhoffte Bieterresonanz gefunden.

Die Abwicklung wird aber noch Jahrzehnte dauern, die FMS hat noch Papiere mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2078 im Portfolio. Der Großteil dieser „Langläufer“ ist nach Winkelmeiers Worten am Finanzmarkt sehr schwer verkäuflich.

Ob es auch die FMS so lange geben wird, steht allerdings in den Sternen Mit der Portfolioverkleinerung werde es zunehmend schwieriger, Gewinne zu schreiben, da sich die Verwaltungskosten nicht im gleichen Maße senken ließen, erläuterte Winkelmeier. Mit dem Gewinn von 413 Millionen Euro im vorvergangenen Jahr dürfte der Zenit nach seiner Einschätzung überschritten sein. Aus gegenwärtiger Sicht werde die FMS aber noch bis in die Jahre 2025 bis 2030 profitabel sein. Danach wird ein Großteil des gewinnträchtigen HRE-Portfolios bereits verwertet sein – und Neugeschäfte darf die FMS nicht tätigen. „Dann werden wir im Zweifelsfall Verluste schreiben“, sagte Winkelmeier.

Der Zusammenbruch des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate 2008 war in Deutschland das dramatischste Kapitel der Finanzmarktkrise, die in den USA wegen fauler Hypothekenkredite begann. Das Münchner Institut wurde mit fast zehn Milliarden Euro an Steuergeldern gerettet und verstaatlicht, dazu kamen Garantien von bis zu 124 Milliarden Euro. Zur Beseitigung der Altlasten gründete der Bund die FMS Wertmanagement.

Den gesunden Rest der HRE brachte er als Deutsche Pfandbriefbank (pbb) zurück an die Börse. Der Streit über die Verantwortung für das HRE-Desaster beschäftigt noch immer mehrere Gerichte. So begann in München erst vor Kurzem der Strafprozess gegen den früheren HRE-Chef Georg Funke.

  • rtr
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