FMS Wertmanagement Das Geheimnis der Bad Bank

Die Bad Bank der Hypo Real Estate, Deutschlands größter Pleitefall in der Finanzkrise, hat den dritten Jahresgewinn in Folge erzielt.
München Die FMS Wertmanagement – die Bad Bank der verstaatlichten und aufgespaltenen Hypo Real Estate (HRE) – hat vergangenes Jahr zum dritten Mal in Folge einen Gewinn erwirtschaftet. Das Münchener Institut soll die riskanten Wertpapiere der HRE zu Geld machen. Mittlerweile wurde das 2010 übernommene Portfolio der HRE von 176 Milliarden Euro auf nunmehr 106 Milliarden Euro abgebaut. Dabei erzielte die FMS 2014 einen Überschuss von 313 nach 117 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Die Bilanzsumme schrumpfte um gut zwei Prozent auf 184 Milliarden Euro.
Man komme besser voran als erwartet, erklärte FMS-Chef Christian Bluhm am Dienstag bei der Bilanz-Pressekonferenz. Dabei sorgte das Schuldenmoratorium der österreichischen Heta für eine böse Überraschung und minderte den Gewinn. Denn im zweiten Halbjahr 2014 musste die FMS einen Verlust verbuchen - im ersten Halbjahr hatte sie noch 376 Millionen Euro Gewinn gemacht.
Zahlreiche Banken und Versicherungen hatten in der Vergangenheit Papiere der Hypo Alpe Adria gekauft, weil sie mit einer Ausfallbürgschaft des österreichischen Bundeslandes Kärnten versehen waren und daher als besonders sicher galten. Doch Anfang März verhängte die österreichische Finanzmarktaufsicht ein Moratorium, so dass die Heta, die Bad Bank der Hypo Alpe Adria, keine Gelder mehr zurückzahlt. Dadurch müssen nun zahlreiche Investoren Abschreibungen vornehmen – auch die FMS Wertmanagement. Sie hat bereits vor dem Landgericht Frankfurt Klage eingereicht, nachdem Heta eine am 6. März fällige Anleihe nicht zurückzahlte.
Wie hoch die Abschreibungen auf die Heta-Papiere sind, wollte Bluhm nicht verraten. Auch nicht, wo es ihn nach fünf Jahren bei FMS hinzieht: Der 45-Jährige hatte kürzlich den Verwaltungsrat gebeten, seinen Vertrag vorzeitig zu beenden. „Die Frage, was ich in der Zukunft machen werde, kann ich noch nicht beantworten“, erklärte der promovierte Mathematiker. „Aber bestimmt sieht man sich im Leben zweimal.“ Er wolle – nach fünf Jahren bei der FMS – noch einmal etwas anderes machen. Sein Nachfolger ist schon gefunden: Der ehemalige BayernLB-Finanzchef Stephan Winkelmeier wird im Herbst den Vorstandsvorsitz übernehmen.
Ihm sollte es gelingen, 2015 wieder einen Gewinn zu erzielen, meint Bluhm: „Ich gehe davon aus, dass die FMS ein positives Ergebnis schaffen wird“, sagte er. Das Portfolio soll in dieser Zeit um weitere elf Milliarden Euro schrumpfen.
Dass bei der Abbaubank – wie früher einmal diskutiert – 2020 die Lichter ausgehen, ist nach Einschätzung von Bluhm nicht zu erwarten. Dahinter hätte die Annahme gestanden, dass bis dahin alle verbleibenden Wertpapiere zum Buchwert verkauft werden könnten. Das sei aber nicht realistisch und laufe dem Gedanken zuwider, dass die FMS das Portfolio „wertmaximierend“ verkaufen solle, erklärte Bluhm.
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