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Förderbank KfW erwägt Kredite zu Negativzinsen

Die staatliche Förderbank macht 2015 glänzende Gewinne und knackt die Zwei-Milliarden-Euro-Markte. Künftig könnte sie Kredite zu Minuszinsen vergeben: Bauherren und Hauseigentümer sollten sich aber nicht zu früh freuen.
02.05.2016 Update: 02.05.2016 - 14:56 Uhr
Bewertungseffekte haben das KfW-Ergebnis positiv begünstigt. Zudem boomte im vergangenen Jahr die Nachfrage nach Fördergeldern. Quelle: dpa
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)

Bewertungseffekte haben das KfW-Ergebnis positiv begünstigt. Zudem boomte im vergangenen Jahr die Nachfrage nach Fördergeldern.

(Foto: dpa)

Frankfurt/Main KfW -Chef Ulrich Schröder will Kredite der staatlichen Förderbank künftig zu Minuszinsen an die Geschäftsbanken vergeben. Das beträfe vor allem kurzfristige Darlehen, sagte Schröder am Montag auf der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt. Im Vorstand sei der Schritt aber umstritten.

Bisher liegt die Untergrenze bei Null, obwohl sich die KfW bei Laufzeiten bis zu sechs oder sieben Jahren zu Negativzinsen refinanzieren könne. Die Hausbank des Kunden, über die der KfW-Kredit ausgezahlt bekommt, schlägt eine vorgegebene Marge drauf. Bei den geförderten Unternehmern und Hausbesitzern sollten die Minuszinsen nicht ankommen, sagte Schröder: „Wir haben keine Absicht, unsere Konditionen so zu gestalten, dass der Endkunden Negativzinsen sieht.“

An den Hausbanken vorbei will die KfW auch künftig nicht agieren. Die Digitalisierung gebe ihr zwar die Chance, direkt mit den Kunden in Kontakt zu treten, am Durchleitungsprinzip werde aber nicht gerüttelt, betonte Schröder. Der Bankchef hatte sich seit Jahresbeginn wegen einer Krebserkrankung nicht mehr öffentlich gezeigt. „Die Ärzte sagen, ich sei wieder gesund“, meldete er sich nun zurück.

Wegen der Zinsuntergrenze gibt die KfW den Zinsvorteil durch ihre besonders günstige Refinanzierung derzeit nicht voll weiter. Das schlägt sich in den Zahlen nieder. Obwohl die Förderbank 2015 mit 79,3 (2014: 74,1) Milliarden Euro so viele Kredite vergeben hat wie seit dem Krisenjahr 2010 mit seinen Konjunkturprogrammen nicht mehr, ging die gewährte Zinsvergünstigung auf 345 Millionen von 364 Millionen Euro zurück.

Der wachsende Abstand zwischen Kreditzins und der Refinanzierungskosten schob das Ergebnis an. Im vergangenen Jahr schraubte die KfW ihren Nettogewinn auf mehr als zwei Milliarden Euro. Mit 2,17 (2014: 1,51) Milliarden Euro habe er nicht nur über dem Vorjahreswert, sondern auch weit über den Erwartungen gelegen, sagte Schröder.

„Die Niedrigzinsphase ist für die KfW Segen und Grauen zugleich“, urteilte Schröder. Weitere Gründe für den Gewinnanstieg war eine Flut vorzeitiger Kreditkündigungen, die Auflösung von Rückstellungen für Argentinien-Kredite, vor allem aber die Bewertung von Zins- und Währungs-Derivaten, mit denen die KfW ihre Kredite absichert.

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