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Französische Großbank Aktie von Société Générale legt nach Rückkehr in schwarze Zahlen kräftig zu

Nach dem verpatzten Banken-Stresstest kann Vorstandschef Frédéric Oudéa mit gutem Quartalsergebnis punkten – und optimistisch nach vorn blicken.
03.08.2021 - 08:46 Uhr Kommentieren
Der Aktienkurs der französischen Großbank hat sich in den vergangenen zwölf Monaten beinahe verdoppelt. Quelle: Reuters
Société Générale in Paris

Der Aktienkurs der französischen Großbank hat sich in den vergangenen zwölf Monaten beinahe verdoppelt.

(Foto: Reuters)

Frankfurt Gute Nachrichten kann die Société Générale nach dem schwachen Abschneiden beim europäischen Stresstest gut gebrauchen. Die Zahlen für das zweite Quartal brachten die erhoffte Entlastung für Vorstandschef Frédéric Oudéa. Immerhin hat das französische Geldhaus die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft und ist nun auch für das Gesamtjahr optimistischer gestimmt.

Das zeigt sich auch am Aktienkurs – die Hoffnung der Investoren auf eine Erholung vom Tiefschlag im vergangenen Jahr machte die Société Générale bereits in den vergangenen Monaten zu einer der erfolgreichsten europäischen Bankaktien.

Im zweiten Quartal verbuchte die drittgrößte börsennotierte französische Bank nach BNP Paribas und Crédit Agricole einen Nettogewinn von 1,44 Milliarden Euro nach einem Verlust von 1,26 Milliarden Euro vor Jahresfrist. Die Einnahmen stiegen um 18,2 Prozent auf 6,26 Milliarden Euro.

Vor Jahresfrist sorgten vor allem hohe Verluste im Geschäft mit Aktienderivaten, eigentlich eine der traditionellen Stärken der Bank, für tiefrote Zahlen. Oudéa hatte deshalb versprochen, die Société Générale stärker auf das Geschäft mit der Unternehmensfinanzierung und dem Zahlungsverkehr auszurichten.

Allerdings profitierte die Bank im zweiten Quartal operativ vor allem von der deutlichen Erholung im Aktiengeschäft. Die Einnahmen stiegen in diesem Bereich auf 758 Millionen Euro – ein Plus von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und mehr als von den optimistischsten Analysten erwartet.

Zuwächse in allen Geschäftsbereichen erwartet

Oudéa sprach von den besten Ergebnissen seit fünf Jahren. Die Zahlen für die Monate April bis Juni würden die Stärke des Geschäftsmodells zeigen, und bewiesen, dass sich die Bank von Rückschlägen erholen könne.

Für den Rest des Jahres erwartet der Vorstandschef Zuwächse in allen Geschäftsbereichen. Zudem sollen die Rückstellungen für faule Kredite niedriger ausfallen, weil die Coronakrise zu weniger Unternehmenspleiten geführt hat als befürchtet. Bereits im zweiten Quartal waren die Rückstellungen für ausfallgefährdete Darlehen um 89 Prozent gesunken.

Neben den Verlusten im Handelsgeschäft litt die französische Großbank im vergangenen Jahr auch unter dem De-facto-Dividendenverbot der Europäischen Zentralbank (EZB), die wegen der Furcht vor einer neuen Bankenkrise als Folgewirkung der Pandemie die Geldhäuser zwang, ihr Kapital zusammenzuhalten.

Inzwischen hat die EZB den Dividendenbann aufgehoben. Die Société Générale hat angekündigt, dass sie ihre Ausschüttungen aufstocken könnte, sobald die regulatorischen Rahmenbedingungen endgültig feststünden und die Prognosen für die Wirtschaftsentwicklung verlässlicher seien. Derzeit schüttet die Bank 50 Prozent ihrer Nettogewinne aus, entweder durch Dividenden oder durch Aktienrückkäufe.

Für einen deutlichen Dämpfer für Oudéas Ambitionen hatte vor wenigen Tagen die Schwäche beim Stresstest der europäischen Bankenaufseher gesorgt. Bei der Veröffentlichung der Ergebnisse am vergangenen Freitag landete die Société Générale auf dem drittletzten Platz knapp vor der Deutschen Bank und dem italienischen Kriseninstitut Monte dei Paschi di Siena.

Aufseher schauen genauer hin

In der strengsten Krisensimulation rutschte die harte Kernkapitalquote des Geldhauses auf 7,54 Prozent ab, und fiel damit unter die Marke von acht Prozent. Alle Geldhäuser, die diese Schwelle unterschreiten, wollen die Aufseher noch einmal genauer unter die Lupe nehmen. Zu den Gründen für das unterdurchschnittliche Abschneiden will sich die Großbank nicht im Detail äußern. Eine Sprecherin sagte lediglich, dass die Stressszenarien dieses Mal besonders streng ausgefallen seien.

Die schwache Performance der Société Générale im Stresstest trug auch dazu bei, dass das französische Bankensystem im Ländervergleich insgesamt nur auf Rang zehn von 15 landete. Damit schneidet Frankreich aber noch immer besser ab als Deutschland auf Platz 13.

An der Börse stießen die Quartalszahlen der Franzosen auf Wohlwollen: Die Aktie des französischen Geldhauses legte bis zum Mittag um gut sechs Prozent zu und stieg auf über 26 Euro. In den vergangenen zwölf Monaten hat sich der Kurs der Société Générale beinahe verdoppelt. Damit schnitten die Franzosen deutlich besser ab als der europäische Vergleichsindex Stoxx-600-Banken, der im selben Zeitraum 50 Prozent an Wert gewann.

Die vom Informationsdienst Bloomberg erfassten Analysten halten weitere Kursgewinne bei der Société Générale für möglich. Im Schnitt liegt das Kursziel der 28 Experten bei 28,43 Euro. Die größte Optimistin, Aurelia Faure von Grupo Santander, hält sogar über 40 Euro für möglich.

Mehr: Nach dem Stresstest: Europas Banken brauchen endlich die Bankenunion

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